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Aufbau eines Klaviers verdeutlicht

Ein Klavier umfasst 7 Oktaven.
Ein Klavier umfasst 7 Oktaven.
Der Aufbau eines Klaviers unterscheidet sich nur in wenigen Punkten vom Aufbau eines Flügels. Beide verfügen über eine besondere Hämmerchenmechanik. Die ersten Klaviere umfassten nur vier Oktaven, im Laufe der Zeit wurde der Umfang vergrößert. Sie können Ihr Klavier öffnen und einen Blick in das Innere werfen. Wenn Sie wissen, wie die Klangerzeugung eines Klaviers erfolgt, können Sie viel bewusster spielen.

Allgemeinwissen über das Klavier

  • Das Klavier gehört zur Gruppe der Tasteninstrumente, der Name stammt aus dem Lateinischen - "clavis" bedeutet übersetzt "Taste". Es vereinigt Komponenten vom Cembalo und vom Hackbrett. Die Tastatur stammt ursprünglich vom Cembalo, vom Hackbrett wurde die Hämmerchenmechanik übernommen.
  • Das nachweislich erste erbaute Klavier stammt aus dem Jahr 1709 und hatte die Bezeichnung "gravicembalo con pian e forte". Aus dieser Bezeichnung leitet sich der später verwendete Begriff "Pianoforte" ab. Im Gegensatz zu den früheren Tasteninstrumenten, war es mit dem Pianoforte erstmals möglich, leise und laute Töne zu erzeugen. Die besondere Hämmerchenmechanik macht dies möglich. Der Erbauer dieses ersten Klaviers war Bartolomeo Christofori.

Diese ersten Instrumente umfassten nur vier Oktaven, heute sind sieben Oktaven üblich. Heute gibt es zwei verschiedene Bauformen, das Klavier  - Pianino genannt - und den Flügel.

Der Aufbau eines Klaviers im Vergleich zum Flügel

Ein Klavier besteht aus sechs Aufbauteilen, die auch alle im Flügel vorzufinden sind.

  • Das Gehäuse eines Klaviers wird in der Regel aus Holz gefertigt. Bei Pianino wird platzsparend gearbeitet, das Instrument kann direkt an die Wand geschoben werden. Ein Flügel steht immer frei im Raum.
  • In das Gehäuse ist ein gusseiserner Rahmen eingelassen, der alle weiteren Bestandteile trägt. Beim Klavier hat der Rahmen eine senkrechte Position, beim Flügel liegt dieser waagerecht im Gehäuse.
  • In das Gehäuse ist auch der Resonanzboden eingelassen, der die Klangerzeugung unterstützt. Meist werden Fichtenholzspäne verwendet, die unterschiedlich dick verarbeitet werden. Je höher der Ton, desto dicker der Resonanzboden. Bei einem Konzertflügel liegt die Breite des Holzes im Bass bei ca. 8 Millimetern, bei den hohen Tönen im Sopran bei 10 Millimetern.
  • In den Rahmen sind für jeden einzelnen Ton Saiten aus speziellem Saitenstahl eingespannt. Beim Klavier sind diese senkrecht, im Flügel waagerecht eingespannt. Die Saiten sind unterschiedlich dick und lang. Tiefe Töne werden von langen und dicken Saiten erzeugt, im Sopran sind diese deutlich kürzer und schmaler. Pro Ton finden Sie im Klavier drei Saiten, nur im unteren Bass wird für einen Ton nur eine Saite benötigt. Diese dreifache Besaitung pro Ton wird Saitenchor genannt.
  • Die Tastatur wurde früher immer aus Elfenbein gefertigt, heute ist diese häufig aus weißem Kunststoff. Über die Tastatur setzen Sie bei jedem Anschlag die darunter befindliche Mechanik in Gang, die den Klang erzeugt.
  • Zum Aufbau eines Klaviers gehören zwei Pedale mit unterschiedlichen Funktionen. Mit dem rechten Pedal erzeugen Sie einen nachklingenden Effekt, indem die Hämmerchen nach dem Anschlag nicht wieder die Saiten berühren. So können diese nachschwingen. Das linke Pedal hat eine dämpfende Funktion. die Hämmerchenleiste wird zur Seite verschoben, sodass nur noch eine Saite pro Ton angeschlagen wird.

Eine aufwendige Mechanik erzeugt den Klang

Wenn Sie eine Taste des Klaviers anschlagen, drücken Sie diese nach unten. Das Ende der Taste wird nach oben gedrückt und hebt dort einen Hebel an. Dieser sorgt dafür, dass das Hämmerchen die Saite anschlägt. Gleichzeitig wird ein Filzdämpfer von der Saite angehoben, sodass diese frei schwingen kann. Nach dem Tastenanschlag setzt der Filzdämpfer wieder auf der Saite auf, der Ton bricht ab. Nur unter Einsatz des rechten Pedals kann der Ton weiter nachklingen.

Der besondere Klang eines Flügels

  • Ein Konzertflügel hat einen sehr viel volleren Klang, mit deutlicher weniger Fingerkraft können Sie sattere Töne erzeugen, lauter spielen. Dies liegt an seinem Aufbau, an der waagerechten Zuordnung der Saiten. Die Hämmerchen schlagen von oben auf die Saiten, wodurch die Schwerkraft den Anschlag unterstützt.
  • Der Klang wird von den Saiten nach unten auf den Resonanzboden angestrahlt, nimmt dann seinen Weg nach oben und wird vom geöffneten Deckel seitlich in den Raum gelenkt. Sie können durch die Ausrichtung des Flügels den Klang stark beeinflussen. Ein geöffneter Flügel erzeugt große Lautstärke, das feine und leise Spiel erfordert viel Übung.

Auf einem Flügel zu spielen ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn man im Alltag gewöhnlich auf einem Klavier übt.

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