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Bänderriss im Sprunggelenk - so beschleunigen Sie die Heilung

Bänderrisse am Sprunggelenk sind häufige Verletzungen.
Bänderrisse am Sprunggelenk sind häufige Verletzungen.
Der Bänderriss am Sprunggelenk gehört mit zu den häufigsten Verletzungen überhaupt und ereignet sich nicht nur bei Sportlern, sondern auch bei ganz normalen Alltagstätigkeiten. Abgesehen von wenigen Ausnahmen ist die Behandlung des typischen Bänderrisses am Sprunggelenk konservativ, benötigt jedoch eine gewisse Zeit, da die Reparaturvorgänge nach Bandverletzungen sehr langsam verlaufen. Beschleunigen können Sie die Heilung nicht unbedingt, das macht der Körper schon von alleine. Was Sie jedoch beitragen können, damit der Heilverlauf nicht gestört und dadurch unnötig verlängert wird, erfahren Sie hier.

Wichtige Notfallmaßnahmen beim Bänderriss am Sprunggelenk

Das Umknicktrauma am Sprunggelenk mit Zerreißung von Bändern führt in der Regel zu heftigen Schmerzen und insbesondere zu einer raschen Anschwellung der verletzten Region durch einen Bluterguss.

  • Unmittelbar nach der Verletzung sollten Sie Blutergussbildung, Anschwellung, Entzündungsreaktion und natürlich auch die Schmerzen durch richtiges Kühlen behandeln.
  • Achten Sie darauf, dass die Haut nicht zu kalt wird. Verzichten Sie auf Eissprays und legen Sie keine Eiswürfel oder Coolpacks auf die ungeschützte Haut. Durch intensive Kälte provozieren Sie Hautschäden, die vergleichbar mit Verbrennungswunden sind. Außerdem kann es durch die Kälte zu einer Gegenreaktion der Blutgefäße kommen, bei der es zu einem vermehrten Bluteinstrom kommt und die Lokalreaktionen nach Unfall sogar noch zunehmen können.
  • Zum Kühlen ist die Temperatur von 1 °C optimal. Geben Sie einige Eiswürfel in Leitungswasser, in das Sie ein Baumwolltuch oder einen Schwamm tauchen und damit die verletzte Region am Sprunggelenk kühlen. Je früher Sie mit dem kühlen beginnen, desto besser.
  • Baumwolltuch oder Schwamm sollten Sie nach 20 min kurz entfernen und dann frisch mit Eiswasser getränkt erneut aufbringen. Schwellung und Bluterguss können Sie so insbesondere in den ersten 3 Stunden bekämpfen, zur Schmerzlinderung empfiehlt sich das Kühlen auch noch darüber hinaus.
  • Natürlich können Sie auch ein Schmerzmittel einnehmen. Empfehlenswert sind frei verkäufliche Präparate, die gleichzeitig auch noch antiphlogistisch (entzündungshemmend und abschwellend) wirken wie z. B. Ibuprofen.

Bandrupturen am Sprunggelenk werden überwiegend konservativ behandelt

  • Nach Durchführung der Notfallmaßnahmen sollten Sie sich in ärztliche Behandlung begeben, damit die richtige Diagnose durch eine klinische, Ultraschall- und Röntgenuntersuchung gestellt wird. Nicht jedes Umknicktrauma führt unweigerlich zu einem Bänderriss. Es kann auch eine harmlosere Verrenkung dahinter stecken oder aber auch ein Knöchelbruch.
  • Die weitaus meisten Bänderrisse am Sprunggelenk werden konservativ, das heißt ohne Operation behandelt. Bei sehr ausgeprägter Schwellung und Blutergussbildung wird in der Regel für wenige Tage ein Unterschenkelgips angelegt. Hierbei handelt es sich nicht um einen Gehgips, das heißt sie müssen das verletzte Bein an Unterarmgehstützen entlasten, viel hochlegen und auch eine medikamentöse Thromboseprophylaxe durchführen.
  • Nach Rückgang der Schwellung müssen Sie eine bandagenähnliche Orthese tragen, damit die gerissenen Bänder wieder ausheilen können. Die Dauer der Behandlung liegt bei 5-6 Wochen und es ist empfehlenswert, die Bandagen auch in der Nacht zu tragen. Vollbelastung ist erlaubt.
  • Während dieser Zeit kommen sportliche Aktivitäten nicht infrage. Auch nach Abschluss der Behandlung sollten Sie zunächst mit leichten sportlichen Aktivitäten beginnen und dem Sprunggelenk ausreichend Zeit zur Rehabilitation geben.
  • Operative Maßnahmen beim Bänderriss am Sprunggelenk werden nur noch sehr selten durchgeführt und sind Spezialfällen vorenthalten, zum Beispiel wenn Sie sich ein kleines Knochenstück mit abgebrochen haben.
  • Auch wenn Sie als Leistungssportler eine operative Versorgung wünschen, die Heilung und Stabilität des Bandapparates wird dadurch nicht beschleunigt. Studien weisen sogar darauf hin, dass konservative Maßnahmen mit einem speziellen Trainingsprogramm funktionell bessere Ergebnisse liefern als die operative Versorgung.

Bei einem Bänderriss am Sprunggelenk sollten Sie unmittelbar nach dem Malheur intensiv kühlen und eine ärztliche Abklärung des Verletzungsausmaßes anstreben. Den Heilungsverlauf können Sie nicht unbedingt beschleunigen, durch richtiges Verhalten können Sie jedoch erheblich dazu beitragen, dass er ungestört verläuft und nicht unnötig hinausgezögert wird.

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