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Berühmte deutsche Maler

Albrecht Dürer schuf 1525 "Der Zeichner der Laute"
Albrecht Dürer schuf 1525 "Der Zeichner der Laute"
Von der Renaissance bis zur Moderne - die großen Maler aus Deutschland waren ihrer Zeit häufig voraus. Durch ihre außergewöhnliche Begabung, Schaffenskraft und Stilformen erlangten sie Berühmtheit, einige von ihnen sogar international. Erfahren Sie hier mehr über das Leben und die Werke von Malern wie Albrecht Dürer oder Caspar David Friedrich, sowie spannende Facts aus ihrem Privatleben.

Albrecht Dürer (1471-1528), Spätgotik/Renaissance

Werke: Selbstbildnis im Pelzrock (1500), Feldhase (1502)

Der Maler, Zeichner und Grafiker schuf rund 350 Holzschnitte, über 100 Kupferstiche, Tafeln für Flügelaltäre, Gemälde, Porträts und über 1000 Zeichnungen und Aquarelle. Seine Druckgrafik ist von mindestens ebenso großer Bedeutung wie seine Malerei. Seine Holzschnitte und Kupferstiche waren in Technik, Inhalt, Format und geistigem Gehalt dem damaligen Stand voraus. Viele seiner Werke zeichnen sich durch eine komplexe Ikonographie und Symbolik aus. Aufgrund seines Einflusses bezeichnet man die Epoche auch als Dürerzeit.

Übrigens: Er war der erste Künstler, der seine Werke systematisch mit einem Monogramm (AD) kennzeichnete. Diese Urheberangabe wurde bald zu einem Gütesiegel, das auch von anderen Künstlern nachgeahmt wurde.

Lucas Cranach der Ältere (1472-1553), Renaissance

Werke: Martin Luther (1525), Venus mit Cupido (Holzschnitt um 1540)

Er stammte aus einer Familie, in der die Malerei Tradition war. Er schuf viele Porträts von Zeitgenossen, so auch mehrere Bilder von Martin Luther, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Zur Bibelübersetzung Luthers fertigte er Holzschnittfolgen an. Die Bibelübersetzung Luthers erschien 1522 mit Bildern von Cranach.  

Wussten Sie schon, dass auch sein gleichnamiger Sohn Maler wurde? Deshalb unterscheidet man die beiden "Lucas Cranach" durch den Zusatz "der Ältere" und "der Jüngere".

Caspar David Friedrich (1774-1840), Romantik

Werke: Kreidefelsen auf Rügen (1818), Das Eismeer (1824)

Seine Landschaftsbilder sind Ausdruck der Unendlichkeit, Vergänglichkeit, Sehnsucht und eines tief verinnerlichten Naturgefühls. Er ist der Begründer der Stimmungslandschaft mit allegorischen und symbolhaften Inhalten. Seine schwermütigen Bilder zeigen die Menschen meist als einsame, in den Anblick der Natur versunkene Rückenfiguren. Spannungsgeladene Bildmotive wie Nebel, Dunst und Dunkel breiten einen geheimnisvollen Schleier über die Dinge. Knorrige Eichen, Ruinen, verfallene Grabstätten, Schiffsuntergänge sowie Wolken- und Meerbilder sind beliebte Motive.

Adolph Friedrich Erdmann von Menzel (1815-1905), Realismus

Werke: Das Eisenwalzwerk (1872–75), Flötenkonzert Friedrichs II. in Sanssouci (1852)

Der Maler, Zeichner und Illustrator gilt als der bedeutendste deutsche Realist des 19. Jahrhunderts und als wichtiger Vertreter der deutschen Historienmalerei. Mit seinen Werken war er seiner Zeit voraus und verwendete bereits impressionistische Stilmittel. Er zeichnete das Panorama der wilhelminischen Gesellschaft und war zu Lebzeiten hoch geehrt, vor allem wegen seiner historisierenden Darstellungen aus dem Leben Friedrichs des Großen. Das Licht hat bei ihm eine große Bedeutung.

Lovis Corinth (1858-1925), Impressionismus

Werke: Susanna im Bade (1890), Im Schlachthaus (1893), Selbstporträt mit Skelett (1896)

Der bedeutende Impressionist Lovis Corinth war Gründungsmitglied der Münchner Sezession. Er entwickelte seine Bilder völlig aus der Farbe heraus. Während die Gemälde anfangs noch tonige, schwere Farben und akademische Malweise zeigten, hellte sich seine Palette später unter dem Einfluss der holländischen Pleinairmalerei und der französischen zeitgenössischen Malerei auf. Er entwickelte einen kraftvollen Stil mit expressionistischen Tendenzen. Sein Oeuvre umfasst Stillleben, Porträts und Selbstporträts, religiöse Bilder und Landschaftsmalerei.

Übrigens: 1901 eröffnete Lovis Corinth in Berlin eine Malschule für Frauen.

Max Beckmann (1884-1950), Expressionismus

Werke: Apokalypse (1941), Die Abfahrt (1932/1933)

Sein Frühwerk stand unter dem Einfluss des Impressionismus. Später wendete er sich dem Expressionismus zu. Charakteristisch für ihn sind vielfigurige, expressionistische Kompositionen von zeitkritischer und ironisierender Haltung. In den Bildern zeigt sich seine katastrophierende Weltdeutung, das Unheilvolle, Schreckliche und die Schutzlosigkeit des Menschen. Häufig mit starken schwarzen Konturen dargestellt, thematisierte er extreme Lebenssituationen wie Kampf, Leiden und Tod. Die Inhalte wurden immer verschlüsselter und mit einer subjektiven Symbolsprache aufgeladen.

August Robert Ludwig Macke (1887-1914), Expressionismus

Werke: Dame in grüner Jacke (1913), Zoologischer Garten I. (1912)

Macke gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Blauen Reiters. Ihn verband eine Freundschaft mit Franz Marc, die nicht nur in menschlicher, sondern vor allem in künstlerischer Hinsicht eines der besonderen Ereignisse der Kunst der frühen Moderne ist. Mackes Lieblingsmotiv war der Mensch. Er malte Frauen in langen, eleganten Kleidern vor Modeläden, in Parks oder auf Spaziergängen. Er schuf Öl- oder Aquarellbilder mit in kräftige, leuchtende Farbflächen zerlegten Bilderwelten.

Otto Dix (1891-1969), Neue Sachlichkeit

Werke: Der Krieg (1929-1932), Die sieben Todsünden (1933)

Geprägt von den Ereignissen des Ersten Weltkriegs, vertritt der deutsche Maler Otto Dix in den 1920er Jahren einen extremen, kritischen Realismus. Mit schonungsloser Grausamkeit legte er Hässliches und Gemeines bloß. Seine Hauptthemen sind Armut, Gewalt, Tod und immer wieder der Krieg. Später malte er religiöse Bilder, Landschaften, Stillleben und Porträts.

Was nicht jedem bekannt ist: Nach dem Münchner Attentat auf Hitler, wurde Dix 1939 als angeblich Verdächtiger für zwei Wochen inhaftiert, sein Haus in Hemmenhofen wurde durchsucht.

Max Ernst (1891-1976), Surrealismus/ Dadaismus

Werke: Der Elefant von Celebes (1921), Der große Wald (1927)

Ernst gründete 1919 eine Dada-Gruppe und wurde später eines der wichtigsten Mitglieder der Surrealismus-Bewegung. Diese beiden Kunstströmungen prägten sein Werk. Die Spannbreite seiner Bildthemen reichte vom Humorvollen bis zum Schockierenden; vom Realismus zu visionären Landschaften; vom freien Formenspiel hin zur geometrischen Abstraktion und traumhaft-irrationalen Werken. Seine Techniken waren u.a. Frottage, Collage und Grattage.

Übrigens: Er interessierte sich schon früh für die bildnerischen Ausdrucksformen von psychisch Kranken. Er beschäftigte sich mit Freud und setzte um, was er über Symbole, Ersatzbilder und Verdrängungsmechanismen lernte.

Joseph Heinrich Beuys (1921-1986), Konzeptkunst, Moderne Kunst, Fluxus

Werke/Aktionen: Fettecke (1982), Aktion "I like America - America likes me" (1974)

Kaum ein Künstler hat die Kunstszene so in Aufruhr versetzt wie Joseph Beuys. Aus Filz und Fett, Blut, Honig und Schrott machte er Kunst, die zum Teil bis heute rätselhaft bleibt. Der Maler, Bildhauer, Objektkünstler und Akademieprofessor mit dem Hut gilt weltweit als einer der bedeutendsten Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts. Er provozierte mit seiner Kunst und nahm dem bisherigen Kunstbetrieb gegenüber eine kritische und provokative Haltung ein. Er verstand seine Kunst zunehmend politisch als Ausdruck des menschlichen Lebens in der Gesellschaft. Kunst und Gesellschaft gehörten für ihn zusammen. Noch heute gibt es zahlreiche Spuren von ihm in Düsseldorf, wo er lebte und lehrte.

Wussten Sie schon: Beuys umfassenden Freiheitsbegriff teilte der damalige NRW-Wissenschaftsminister Johannes Rau nicht. 1972 entließ er Beuys als Akademieprofessor, als dieser begann, abgewiesene Bewerber in einer eigenen Klasse zu unterrichten.

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