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Bienen - Ableger bilden

Offene Beute mit Waben auf Rähmchen
Offene Beute mit Waben auf Rähmchen
Bienen vermehren sich auf natürlichem Weg durch das Ausschwärmen. Dabei teilt sich ein starkes Volk. Es entstehen zwei schwächere, die sich schnell wieder voll entwickeln. Diese Fähigkeit der Immen macht es dem Imker möglich, Ableger zu bilden. Er greift aktiv in die Entwicklung seiner Völker ein.

Was Sie benötigen:

  • Ausrüstung eines Imkers
  • eine leere Beute und Rämchen
  • das Muttervolk

Die Imkerei ist ein interessantes Hobby und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für die Umwelt. Viele der Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Um seine Völker zu vermehren, nutzt der Imker die Möglichkeit, Ableger zu bilden.

Ableger bilden - Voraussetzungen

  • Damit sich ein Bienenvolk teilen kann, benötigt es für jeden zukünftigen Teil eine Königin (Weisel), denn nur sie legt Eier und sorgt somit für Nachwuchs. Das Teilen, auch Ausschwärmen genannt, muss von den Immen vorbereitet werden. Auch der richtige Zeitpunkt ist wichtig. Für beide Teile ist das Schwärmen eine Herausforderung. 
  • In der Phase der Vorbereitung baut ein Volk zunächst spezielle vergrößerte Weiselzellen, in denen eine neue Königin heranwachsen kann. Die Larven darin erhalten das Königinnenfutter Gelee Royale. Kurz bevor die Entwicklung der neuen Weisel abgeschlossen ist, schwärmt die alte Königin mit einem Teil des Muttervolkes ab. Der Schwarm nimmt also seine Königin mit, die im Stock verbleibenden Immen warten das Schlüpfen dieser aus den Weiselzellen ab. Die Bienen bestimmen selbst anhand des Zustandes des ganzen Volkes und anhand der äußeren Bedingungen (Witterung und Tracht), ob sie Königinnen heranziehen und ausschwärmen wollen.
  • Das Wissen um diese Vorgänge können Sie sich als Imker zunutze machen. Die vergrößerten Weiselzellen auf den Waben sind leicht zu erkennen. Besonders solche von stark entwickelten Völkern müssen regelmäßig kontrolliert werden. Finden Sie im Stock eine Wabe mit einer oder mehreren Weiselzellen, so lassen sich mit diesen Ableger bilden.

Bienen vermehren in der Imkerei

  • Als Imker sollten Sie bestrebt sein, die Vorgänge in Ihren Völkern etwas zu lenken. Ein Bienenschwarm, der Ihnen verlorengeht, hat in freier Wildbahn keine Überlebenschance. Es ist also besser, dem Ausschwärmen durch das Bilden von Ablegern zuvorzukommen. 
  • Ableger zu bilden, ist nicht kompliziert. Entscheiden Sie zuerst, welches Volk Sie vermehren möchten. Bereiten Sie eine leere Beute vor und entsprechend viele Rähmchen, in die die Immen ihre Waben bauen können. Das sind bei der Segeberger Beute genau elf Rähmchen. 
  • Schauen Sie sich nun die Waben des Muttervolkes gründlich an. Suchen Sie ein oder zwei mit Weiselzellen heraus. Wenn Sie keine Weiselzellen finden, können auch Waben verwendet werden, auf denen sich Zellen befinden, in welche die Königin gerade Eier gelegt hat. Aus diesen Stiften, wie der Imker sie nennt, können sich die Bienen eine Königin heranziehen. Leichter ist es für den Ableger jedoch, wenn schon Weiselzellen vorhanden sind.
  • Setzen Sie die ausgesuchten Waben in die noch leere Beute. Dabei verbleiben die aufsitzenden Bienen auf diesen. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass Sie nicht die Königin des Muttervolkes mit umsetzen. Zu den ein oder zwei ausgewählten Waben müssen Sie noch weitere geben. Günstig sind solche, auf denen sich schon verdeckelte Brut befindet, damit in dem noch schwachen Ableger bald junge Bienen schlüpfen. Auch solche mit Honig sind notwendig, denn das kleine Völkchen soll ja nicht verhungern. Im Muttervolk ersetzen Sie die herausgenommenen Waben durch neue Rähmchen.
  • Da Bienen, die einmal ihren Stock verlassen haben, die Eigenschaft besitzen, immer wieder in ihren Heimatstock zurückzukehren, lassen sich diese am gleichen Bienenstand nicht einfach von einem Platz auf den anderen umsetzen. Die Flugbienen, die Sie beim Umsetzen vom Muttervolk mit in den Ableger gesetzt haben, werden also auch in dieses zurückkehren. Die anderen, noch jüngeren Arbeitsbienen, die bisher nur im Stock tätig waren, bleiben im neuen Ableger und kümmern sich dort um die mit umgesetzte Brut. Sie sorgen dafür, dass sich aus dem kleinen Völkchen schnell wieder ein größeres entwickelt. Aus den vorhandenen Weiselzellen schlüpft bald eine neue Königin, die nach dem Begattungsflug beginnt, Eier zu legen.
  • Durch das Bilden von Ablegern vollziehen Sie als Imker den Vorgand des Teilens eines Volkes praktisch selbst. Da Sie dem Muttervolk die Weiselzellen entnehmen, bleibt hier das Ausschwärmen aus. Gleichzeitig entnehmen Sie Bienen und ersetzen volle Waben durch leere. Sie schaffen im Muttervolk also Platz für frische Brut und geben den Immen Arbeit. Der gebildete Ableger ist vergleichbar mit einem  Volk, aus dem ein Schwarm abgegangen ist. Ihnen fehlt für kurze Zeit eine Königin. 

Die hier geschilderten Vorgänge zum Schwärmen der Immen und das Bilden von Ablegern sind sehr vereinfacht dargestellt. Wenn Sie Bienen halten wollen, empfiehlt es sich, den Rat anderer Imker zu suchen und sich entsprechende Literatur zu kaufen. Mit Hilfe von Bildern und schematischen Zeichnungen sind die Vorgänge in vielen Büchern gut und nachvollziehbar erklärt.

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