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Bonsaischale selber töpfern

Töpfern Sie ohne Töpferscheibe.
Töpfern Sie ohne Töpferscheibe.
Bonsaischalen sind ideale Anfängerobjekte beim Töpfern, denn diese können ganz leicht in der alten Technik der Aufbaukeramik hergestellt werden.

Was Sie benötigen:

  • Ton
  • 2 Leisten, 1 x 2 x 40 cm
  • ein Rundholz, 3 cm Durchmesser, 40 cm lang
  • 40-50 cm Draht mit zwei Stücken Rundholz an den Enden
  • Wachstuchtischdecke
  • Modellierwerkzeuge
  • Messer
  • Tücher
  • Frischhaltefolie
  • Teller verschiedener Größen
  • kleiner Deckel
  • Lasur
  • Brennofen

Vorbereitung des Tons für die Bonsaischale

  1. Belegen Sie den Tisch mit der Tischdecke und schneiden Sie von dem Ton mithilfe des Drahtes eine Scheibe ab, die etwas dünner ist als 10 cm.
  2. Kneten Sie den Ton durch und stoßen ihn dabei mehrfach fest auf die Tischplatte. Das ist wichtig, damit Lufteinschlüsse beseitigt werden, denn eingeschlossene Luft würde die Bonsaischale beim Brennen zertrümmern. Schneiden Sie den Ton nochmals durch und wiederholen den Vorgang mit den kleineren Stücken.
  3. Drücken Sie eines der Stücke flach auf die Tischplatte und legen rechts und links davon die Leisten auf den Tisch. Die Leisten dürfen nicht mehr als 20 cm auseinanderliegen.
  4. Rollen Sie den Ton ähnlich wie einen Plätzchenteig zwischen den Leisten aus. Da das Rundholz sich aufgrund der Leisten auf dem Tisch exakt auf die Dicke der Leisten nähert, bekommen Sie auf diese Weise eine Tonscheibe die genau 1 cm dick ist.
  5. Legen einen kleinen Teller, der den gewünschten Durchmesser der Bonsaischale hat, auf den Ton und schneiden eine runde Platte aus dem Ton aus.
  6. Legen Sie eine Leiste auf den Ton und schneiden mithilfe dieser Leiste 2 cm breite Streifen aus dem Ton.

Aufbau eines Gefäßes aus Ton

  1. Ritzen Sie den Rand der runden Tonscheibe mit einem Modellierwerkzeug oder dem Messer in engen Linien ein. Verfahren Sie ebenso mit einer der Kanten eines Streifens.
  2. Befeuchten Sie den Rand des Streifens und den geritzten Rand der runden Platte. Stellen Sie den Streifen senkrecht rund um den Rand der künftigen Bonsaischale und verschmieren den Ansatz gut mit einem löffelförmigen Modellierwerkzeug. Arbeiten Sie sorgfältig, denn Lufteinschlüsse sind tödlich für die Bonsaischale.
  3. Lassen Sie einen ca. 5 cm breiten Streifen am Rand der Schale offen und schneiden von einem Tonstreifen ein exakt passendes Stück zu, um diese Lücke zu schließen. Ritzen Sie drei Kanten des Streifens an und die beiden Kanten des Tonstreifens rechts und links bei der Lücke. Befeuchten Sie diese Kanten mit Wasser und fügen Sie das kurze Stück ein.
  4. Drehen Sie kleine Wülste aus Ton, befeuchten alle Nahtstellen und verschmieren diese Wülste in die Nähte.
  5. Stoßen Sie mit dem kleinen Deck ein Loch in den Boden der Bonsaischale, damit diese später ein Abzugsloch hat.
  6. Wickeln Sie die Bonsaischale in Frischhaltefolie und lassen diese langsam trocknen, damit es keine Risse gibt. Nach einer Woche ist die Schale trocken und kann das erste Mal gebrannt werden, das ist der Schrühbrand.
  7. Tragen Sie die Lasur auf und brennen die Schale ein zweites Mal, das ist der Lasurbrand.

Anmerkungen zu Bonsaischalen aus Ton

  • Bei kleinen Bonsaischalen ist ein Rand von 1 cm ausreichend, Sie können mit den Leisten, in dem Sie zwei nebeneinander legen, auch 3 cm oder 4 cm breite Streifen schneiden und so in einem Zug einen Rand von bis zu 4 cm aufbauen. Höhere Ränder sollen sie nach und nach aufbauen, nachdem der untere Teil der Schale vorgetrocknet ist. Befeuchten Sie den Rand besonders gut und setzen Sie nach der beschriebenen Technik einen weiteren Streifen auf.
  • Einen passenden Untersetzer bekommen Sie für die Schale, wenn Sie einen etwas größeren Teller als Boden nehmen und diesen mit einem Rand von 1 cm Höhe umgeben. Falls Sie keine passenden Teller haben, können Sie auch mit einem Schulzirkel Kreise auf den Ton schneiden und dann ausschneiden.
  • Bauchige Bonsaischalen bekommen Sie, indem Sie die fertige senkrecht aufgebaute Schale vor dem Trocknen leicht mit angefeuchteten Fingern von innen nach außen wölben. Bei hohen Gefäßen können Sie diese zum Trocknen mit zerknülltem Papier locker ausstopfen. Feuchten Sie das Papier aber leicht an, damit es dem Ton nicht zu schnell Feuchtigkeit entzieht.
  • Heben Sie den Ton in feuchten Tüchern und einer Plastiktüte auf. Übrigens, solange der Ton nicht gebrannt worden ist, können Sie diesen wieder geschmeidig bekommen, indem Sie ihn mit Tüchern durchfeuchten. Wenn Ihnen die Bonsaischale nicht zusagt, können Sie diese also auch nach dem Trocknen wieder aufweichen und von Neuem beginnen.
  • Wenn Sie keinen Brennofen haben, erkundigen Sie sich in Bastelgeschäften oder Töpfereien, ob man Ihnen dort die Gefäße brennt. Ton muss mit hohen Temperaturen gebrannt werden, die Sie in einem Haushaltsofen nicht erreichen können. Die Brenntemperatur liegt zwischen 900° C und 1.000 °C beim Schrühbrand und zwischen 1.200°C und 1.400°C beim Lasurbrand.

Ihre Bonsaischale muss also Einiges aushalten, bis Sie diese endlich in Gebrauch nehmen können. Lufttrocknende Modelliermassen eigenen sich nur für Ziergefäße, aber wenn Sie eine Bonsaischale für einen künstlichen Bonsai oder einen Perlenbaum suchen, können Sie mit der beschriebenen Technik auch aus diesen Massen eine Schale herstellen.

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