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Entwicklungsland Kenia - Armut, Hunger und Projekte

Kenia ist immer wieder von Dürre und Hungerkatastrophen betroffen.
Kenia ist immer wieder von Dürre und Hungerkatastrophen betroffen.
Kenia ist ein Entwicklungsland, das immer wieder durch die Unterversorgung der Bevölkerung mit Wasser und Essen in die Schlagzeilen gerät. Die Ursachen dafür sind komplex, die Hilfe ambitioniert - doch auf Dauer reicht sie nicht, um die Probleme des Landes zu lösen.

Kenia - wichtige Eckdaten

  • Kenia ist ein Staat, der in Afrika, genauer im Osten von Afrika, zwischen Somalia, Äthiopien, dem Sudan, Uganda und Tansania am indischen Ozean liegt. Die Hauptstadt ist Nairobi mit rund 3 Millionen Einwohnern, die zweitgrößte Stadt ist Mombasa mit gerade einmal knapp einer Million Einwohnern. Mombasa ist zudem die wichtigste Hafenstadt von Kenia.
  • Der Staat Kenia hat insgesamt geschätzte 40 Millionen Einwohner (Zahl stetig steigend), die sich auf insgesamt acht Provinzen aufteilen. Diese sind die Provinz "Central" mit der Hauptstadt Nyeri und ca. 4 Millionen Einwohnern, die Küste (2,5 Mio. Einwohner) mit Mombasa als Hauptstadt, die "Eastern", "North-Eastern" und "Western" Provinz mit 5 Millionen, einer halben Million und 3,5 Millionen Einwohnern sowie Nairobi (ca. 2 Mio. Einwohner), Nyanza (ca. 5 Mio. Einwohner) und Rift Valley mit einer Einwohnerzahl von 7,6 Millionen. Die Einwohnerzahlen steigen stetig an und sind geschätzte Richtwerte.
  • Die Amtssprachen des Entwicklungslandes sind Englisch und Swahili (ist auch die nationale Sprache), wobei dort viel mehr Sprachen gesprochen werden. Kikuyu beispielsweise ist eine Bantusprache, die von rund 20 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird. Dicht gefolgt ist die Sprache von Luyia, auch Luhya genannt, die von 14 Prozent der Menschen gesprochen wird. Es gibt aber auch Sprachen, die von kleinen Bevölkerungsgruppen gesprochen werden, wie "Turkana" mit ca. 350.000 Sprechern.

Die Probleme des Entwicklungslandes

So schön Kenia auch ist, das Land und seine Bewohner haben unter einigen Problemen zu leiden. Armut, Hunger und Durst sind die größten Probleme, die den Menschen in Kenia zu schaffen machen.

  • Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung sind überhaupt ausreichend an eine Wasserversorgung angeschlossen; mehrere Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen von verunreinigtem Wasser - beispielsweise weil sie aus Pfützen trinken. Dabei gibt es genug Wasser in Kenia, was allerdings nicht hauptsächlich zur Versorgung der Menschen verwendet wird. Ein Großteil des Wassers wird für die Landwirtschaft gebraucht, für Swimmingpools und Bewässerungsanlagen. Kommt es dann zusätzlich zu Dürren, also zu längeren Phasen ohne Regenfälle, sind viele Menschen vom Verdursten bedroht.
  • Auch Nahrungsmittel sind in manchen Gebieten und Bevölkerungsgruppen Mangelware. Die Unterernährung führt zu Entwicklungsdefiziten bei Kindern. So kommt es häufig vor, dass Kinder im Alter von 1,5 oder 2 Jahren noch nicht einmal sitzen können, weil ihr Körper keine Kraftreserven dafür hat. Jedes 13. Kind stirbt, ehe es 5 Jahre alt wird - eine besorgniserregende Zahl.
  • Unter den armen Bevölkerungsschichten des Landes ist man schon froh, wenn man sich Reis oder Bohnen leisten kann. Das Hauptnahrungsmittel ist jedoch Ugali, ein wässriger Brei aus Maismehl, der im Magen aufquillt und so zumindest zeitweise den Hunger stillt.
  • Doch weshalb müssen die Menschen in dem ostafrikanischen Land überhaupt hungern? Der Grund dafür ist nicht etwa, dass es nicht genug zu essen gäbe - ein weit verbreiteter Irrglaube - sondern dass die Menschen sich die Nahrungsmittel schlicht nicht leisten können.
  • Dieses Ungleichgewicht hängt mit der Globalisierung zusammen. Preise für Lebensmittel steigen durch globale Faktoren, so wird Mais beispielsweise teurer, wenn dessen Ernte sich verteuert und dies ist der Fall, wenn Benzinpreise steigen. Das Einkommen der Menschen in Entwicklungsländern steigt aber nicht zwangsläufig mit, und bei Kenia handelt es sich um ein solches Entwicklungsland.
  • So können sich Arbeiter und Bauern immer weniger kaufen - so wenig, dass es einfach nicht mehr reicht, um die ganze Familie satt zu machen. Und so kommt es zu Hungerkatastrophen.

Projekte gegen die prekäre Lage

Selbstverständlich gibt es Organisationen, vorwiegend aus westlichen Regionen, die sich bemühen, die Lage in Ländern wie Kenia zu verbessern. Unschönerweise wohnt diesem Fakt aber eine gewisse Ironie inne, denn der Westen ist nicht unschuldig an der Lage der Menschen dort. So sind es westliche Konzerne, die immer wieder billiges Land in Afrika aufkaufen und dieses zu Spottpreisen kultivieren sowie die Menschen für Hungerlöhne arbeiten lassen. Sinnvoller - nicht aus Sicht der Wirtschaftsgrößen, aber gegen den Hunger - wäre es, den Bauern vor Ort zu helfen, ihre Felder gewinnbringender zu nutzen. Solange in dieser Hinsicht nichts geschieht, können Hilfsorganisationen nichts tun, außer die dringendsten Brände zu löschen. So kümmert sich beispielsweise die Welthungerhilfe darum, in ländlichen Regionen Wasserfangstationen und Wassertanks zu installieren, deren Inhalt die Einwohner günstig erstehen können. Terre des Hommes errichtet medizinische Versorgungsstationen für schwangere Frauen und unterernährte Kinder und sorgt zudem für ein Abwassersystem, um Seuchen zu vermeiden. Nach der schlimmen Hungerkatastrophe von 2011 ist dies allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein - auf die Dauer ist Umdenken gefragt.

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