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Epochen deutscher Literatur - Überblick

Jede Epoche in der Literatur hat ihre ganz speziellen Merkmale.
Jede Epoche in der Literatur hat ihre ganz speziellen Merkmale.
Es gibt zahlreiche Epochen deutscher Literatur und jede war eng verbunden mit dem politischen, gesellschaftlichen und religiösen Weltbild ihrer Zeit. Zu den wichtigsten Epochen gehören die Aufklärung, die Klassik, Romantik und Vormärz sowie moderne und postmoderne Strömungen.

Insgesamt gibt es mehr als 20 bennbare Epochen neuerer deutscher Literatur, beginnend mit der Renaissance um 1500. Jede Epoche hatte ihre eigenen spezifischen Merkmale und war Ausdruck des Zeitgeschehens. Wie lange eine Epoche andauert, ist nicht festgelegt: Die Nachkriegsliteratur beispielsweise hatte sich nach fünf Jahren überlebt, weil sich der Zeitgeist änderte. Zu den wichtigsten und bekanntesten Epochen deutscher Literatur zählen sicherlich die Aufklärung, die Weimarer Klassik sowie Vormärz, Realismus und Naturalismus.

Die Epoche der Aufklärung - jeder Mensch ist vernunftbegabt

  • Die Aufklärung in Deutschland dauerte etwa von 1720 bis 1770. Ihr bekanntester Vertreter ist Immanuel Kant, der zugleich mit seinen Schriften das philosophische Programm dieser Epoche festlegte.
  • Lessing gilt als wichtigster deutscher Schriftsteller der Aufklärung. Er verfasste zeitkritische Texte und schrieb Theaterstücke, die bis heute immer wieder aufgeführt werden, darunter "Emilia Galotti" oder "Miss Sara Sampson".
  • Das Besondere an Lessings Stücken waren die handelnden Personen: Zum ersten Mal wurde in einem Drama das Schicksal bürgerlicher Familien aufgegriffen, die der Willkür adeliger Gegenspieler ausgesetzt sind. Zudem übte Lessing Kritik an der Macht der katholischen Kirche, die ihre Anhänger bewusst klein und ungebildet hielt.
  • Lessing hingegen vertrat die Meinung, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft in der Lage ist, sich von seinem Verstand leiten zu lassen und sich gegen Unterdrückung zu wehren.

Goethe, Schiller und die Weimarer Klassik

  • Johann Wolfgang von Goethe und sein guter Freund Friedrich Schiller gelten als Vertreter der Weimarer Klassik, wobei Goethes frühere Werke eher dem Sturm und Drang zuzuordnen sind.
  • Die Klassik dauerte von 1775 bis 1820. Die wichtigsten Merkmale waren die Rückbesinnung auf antike griechische Wertvorstellungen und Heldenverehrung. Mythologische Figuren wurden gerne aufgegriffen, so beispielsweise auch die Iphigenie in Goethes "Iphigenie auf Tauris".
  • Das klassische Drama hat bis heute fünf Akte, einen Höhepunkt und die sogenannte "Katharsis", den Wendepunkt eines jeden Dramas.

Zeiten des Aufbruchs - Vormärz und Realismus

  • Im Vormärz (1820 bis 1850) gab es erste Aufstände, weil die Menschen mehr politische Einflussmöglichkeiten und liberale Reformen einforderten. Das Streben nach mehr Selbst- und Mitbestimmung spiegelt sich auch in der Literatur dieser Epoche wieder.
  • Bekannte Vertreter des Vormärz sind Heinrich Heine und Georg Herwegh. Diese verfassten politisch motivierte Schriften, Theaterstücke und Lyrik, in denen der Bezug zur damaligen Lage in Deutschland deutlich wird.
  • Der Realismus (1850 bis 1900) orientiert sich stark an der Wirklichkeit und realen sozialen und gesellschaftlichen Zuständen, während der künstlerische Aspekt eher in den Hintergrund tritt. Deutlich wird dies beispielsweise in Fontanes Werk "Effi Briest".
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