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Gab es Assassinen?

Assassinen waren vollkommen furchtlos.
Assassinen waren vollkommen furchtlos.
In den Medien sind sie häufig zu finden, in Computerspielen kämpfen sie furchtlos gegen Templer und andere Gegner. Doch gab es diese Assassinen wirklich? Fragen Sie sich auch, warum sie so sagenumwoben sind? Warum waren sie furchtlos und radikal? Um dies zu verstehen, muss man die Entstehung dieser besonderen Sekte kennen. Assassinen waren für ca. 200 Jahre sehr aktiv, heute sind sie ein Mythos.

Es gab Assassinen im Mittelalter

Es gab im Mittelalter im 11. Jahrhundert eine bis heute legendenumwobene politische Gruppe, deren Hauptsitz in den Bergen Syriens und Persiens gelegen war. Diese ismailitische Gruppe lebte in strenger Askese und diente dem Zweck, die islamische Grundordnung - den Gottesstaat - wiederherzustellen.

  • Hassan-i Sabbahs war mit der Gründer dieser Sekte, er spaltete sich von den Imamiten ab und pilgerte nach Osten Richtung Persien. Sein Ziel war der Berg Alamut, dort ließ er von seinen überzeugten Anhängern die große und über viele Jahre uneinnehmbare Burg Alamut erbauen. Er sandte gezielt seine Assassinen aus, damit Sie in seinem Namen bestimmte Personen ausschalteten.
  • In Syrien lebte der "Alte vom Berg", das Pendant zu Hassen-i Sabbah. Sicherlich haben auch Sie bereits von ihm gehört, denn er wird oft fälschlich als Begründer der Sekte genannt. Sein Hauptsitz war in der Burg Masyaf. Er agierte deutlich aggressiver als Sabbah. Durch seine Schaukelpolitik, die er mit Kreuzfahreren und Johannitern betrieb, konnte er sich von Syrien lossagen. Masyaf wurde von Alamut unabhängig.
  • Im 13. Jahrhundert beendete der Mamlukensultan Baibar den Bestand der unabhängigen Sekte der Assassinen. Er befürchtete, sie könnten sich gegen ihn wenden. Er setzte seine Generäle als Lehnsherren in den Assassinengebieten ein und festigte so seine Stellung, bis schließlich die Assassinenführer ihre Burgen übergeben mussten.

So gingen die Assassinen vor

  • Aus ihrem strengen Glauben heraus und aus Überzeugung mordeten sie im Auftrag Ihres Oberhauptes, ohne dabei auf ihr eigenes Überleben Rücksicht zu nehmen. Ihre Tatwaffe war stets ein Dolch, sie töteten von Angesicht zu Angesicht und benannten dabei ihren Auftraggeber. Ihnen war bewusst, dass sie selber mit großer Wahrscheinlichkeit gefasst und ebenfalls hingerichtet werden. Sie gelten als die Vorläufer der heutigen Selbstmordattentäter.
  • Hätten Sie als Zivilist Angst vor den Assassinen haben müssen? Die Antwort lautet nein. Assassinen töteten niemals Zivilisten, ihre Opfer waren stets religiöse Führungspersönlichkeiten. Es galt, das "Hirn" des Feindes zu treffen, nicht dessen Arm. Die Zahl ihrer Opfer blieb relativ gering, da nur bewusst und gezielt getötet wurde.
  • Die Fida-i - so hießen die für das Attentat ausgebildeten Assassinen - waren in der Lage, sich völlig unerkannt unter das Volk zu mischen. Sie fungierten dort als "Schläfer", bis der richtige Moment gekommen war. Sie töteten ihr Opfer und nahmen ihren eigenen Tod in Kauf.

Viele Mythen ranken um die Assassinen

  • Assoziieren Sie auch den Genuss von Haschisch mit dem Begriff der Assassinen? Häufig wird wiedergegeben, dass Hassan-i Sabbah seine zukünftigen Assassinen zunächst mit einem Schlaftrunk betäubte. Sie sollen dann in einem paradiesischen Garten wieder erwacht sein, in welchem sich ihnen alle Freuden des irdischen Lebens bieten. Um in dieses Paradies erneut eintreten zu können, müssten sie sich selber für ihre Überzeugung opfern, einen politischen Mord begehen. Auch soll Hassan-i Sabbah seine Assassinen mit Haschisch regelmäßig berauscht und somit gefügig gemacht haben. Dies ist jedoch alles nicht belegt.
  • Belegt ist jedoch die strenge Askese, nach der alle seine Anhänger leben mussten, er duldete keinen Fehltritt. Seine eigenen Söhne ließ Hassan-i Sabbah aufgrund von Verfehlungen hinrichten.

Es gab Assassinen, für 200 Jahre sorgten sie unter hohen Politikern in Syrien und Persien für Angst und Schrecken, Christen blieben weitestgehend von ihnen verschont. Heute begegen Sie Assassinen in Comuterspielen, sie kämpfen unerschrocken und meist sehr erfolgreich.

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