Gutes Drama als Theatervorstellung inszenieren - so geht's

Sie haben sich also für ein Drama entschieden, also vermutlich nichts, was Sie zu einer Hochzeit oder einem ähnlichen eher freudigen Ereignis aufführen möchten, oder? Wobei man auch das könnte - ein gutes Drama um Mord und Totschlag in einer Königsfamilie zum Beispiel mit Augenzwinkern aus Anlass einer Eheschließung in Szene gesetzt, kann dabei allein durch den Anlass zur echten Komödie mutieren. Aber darum soll es hier nicht gehen, schließlich sind Sie auf der Suche nach Inszenierungsansätzen für ein echtes gutes Drama.

Was ein gutes Drama auszeichnet

Im ursprünglichen Wortsinn bedeutet Drama ja eigentlich nichts anderes als "Handlung", Text mit verteilten Rollen. Und wenn Sie den Begriff "Dramatik" benutzen, dann meinen Sie das normalerweise auch derart weit gefasst - als Abgrenzung zur geschriebenen Geschichte ohne Dialoge, dem "Epos". Aber meist wird das Drama heute enger eingegrenzt, nämlich auf ein besonders spannendes, oder auch besonders trauriges/sentimentales Theaterstück.

• Ein gutes Drama ist nun also in eben diesem engeren Verständnis ein Dialogstück, in dem eine besonders spannende, interessante, gern verwickelte - eben dramatisch verlaufende Geschichte erzählt wird - und zwar auf einer Theaterbühne oder in einem ähnlichen Raum, und gespielt von Schauspielern, die diese Geschichte nicht lesen, sondern spielen.

• Die Personen und ihre Beweggründe für verschiedene Handlungsweisen sollten in einem guten Drama immer klar umrissene Charaktere haben und eine interessante Entwicklung durchlaufen. Das bedeutet nicht, dass der Zuschauer alles verstehen muss, was jede einzelne handelnde Person tut, aber Geschichten leben nun einmal von den Menschen, die sie machen - ob im Leben oder auf der Bühne. Blasse, langweilige Charaktere interessieren niemanden.

• Ein gutes Drama verfügt über eine interessante Sprache. Ob Sie einen Klassiker à la "Romeo und Julia" wählen oder ein modernes Drama - Qualität lässt sich auch an einer passenden, klaren, entschiedenen Sprache messen, die so wie die Geschichte und die Charaktere niemals langweilig sein sollte. Das meint nicht, dass die Sprache nicht auch alt, ungewohnt oder z. B. gereimt daher kommen kann - als Zuschauer sollte man in jedem Fall eine Figur mit ihrer Sprache in Übereinstimmung bringen können.


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So gelingt Ihre eigene dramatische Inszenierung

Bei Ihrer Entscheidung für ein Stück, das Sie nun auf die Bühne bringen - inszenieren - möchten, sollten Sie verschiedene Dinge beachten, die später die Qualität Ihrer Inszenierung beeinflussen werden.

• Für wen ist die Aufführung gedacht? Wenn Sie das genau wissen, ob die Inszenierung für Kinder, Jugendliche oder Hochzeitsgäste oder aber ein gemischtes Publikum gedacht ist, können Sie gezielt nach einem Thema, einer Geschichte suchen und dann entscheiden, ob das Thema in der Ihnen in Gestalt eines fertigen Dramas vorliegenden Form für dieses Publikum geeignet ist.

• Ebenso verhält es sich mit der Form: Kann das Publikum das Drama, sei es noch so gut und berühmt, rezipieren? Oder sollten Sie überlegen, es anzupassen, heutiger anzugehen, moderner? Dazu braucht es dann auch Überlegungen, was Bühnenbild und Kostüme angeht.
• Sie können im Prinzip jedes Stück an jeden Ort und in jede Zeit verlegen, wenn es glaubhaft und überzeugend geschieht. Und genau das ist ja die Aufgabe eines Regisseurs und seiner Inszenierung. Streichen Sie Text, wenn es nötig und sinnvoll scheint, formulieren Sie um, das alles ist möglich, wenn es der Inszenierung dient.

• Was für Schauspieler haben Sie? Sind es Laien, Semi-Profis, Profis? Sind es Kinder oder Jugendliche? Können Ihre Schauspieler die zu besetzenden Rollen glaubhaft verkörpern, bewältigen Sie Text und Spiel im geforderten Umfang?
• Das alles sollten Sie unbedingt vorher bedenken, denn ein gutes Stück nutzt nichts, wenn es nicht gut umgesetzt wird oder werden kann. Im Zweifel müssen Sie bei der Wahl des Dramas umgekehrt vorgehen und ein Stück für Ihre Schauspieler suchen, nicht umgekehrt.

• Bereiten Sie sich gut auf Ihre Inszenierung vor, sowohl inhaltlich als auch planerisch. Sie wissen am besten, wie lange Zeit Sie haben, wie oft und mehr oder weniger regelmäßig geprobt werden kann - und auch, wie lange der eine oder andere Ihrer Schauspieler möglicherweise benötigt, um sich seine Rolle anzueignen. Machen Sie einen genauen Plan und versuchen Sie, sich in der Probenarbeit daran zu halten, damit Sie nicht Gefahr laufen, am Ende mit zu wenig Zeit dazustehen.

• Ein guter Regisseur ist auch immer ein guter Psychologe. Vermitteln Sie Ihre klaren Vorstellungen vom Stück konkret den Schauspielern und formen Sie ein echtes Ensemble aus ihnen. Spaß an der Arbeit ist auch bei einem Drama ein notwendiger Bestandteil für gutes Gelingen.