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Habanero züchten - eine scharfe Sache!

Habaneros sind klein, bunt und höllisch scharf.
Habaneros sind klein, bunt und höllisch scharf.
Die extrem scharfen Habaneros lassen im Haus oder im Garten aus Samen ziehen. Werfen Sie die Samen aus den Früchten nicht weg, sondern beginnen Sie mit einer eigenen Zucht. Die Pflege der Pflanzen bis zur Erntereife und das Züchten neuer Samen erfordert viel Licht, Wärme und Geduld. Sie ist aber meist von Erfolg gekrönt.

Was Sie benötigen:

  • Samen
  • Topfsubstrat
  • Grober Sand
  • Töpfe (8 cm)
  • Glas- oder Plexiglasscheibe
  • Töpfe (12 cm, 1 Liter)
  • 10 l Container

Besonderheiten der Habanero

Die kleinen roten, braunen oder orangen Habanero-Früchte erinnern an Mini-Paprika. Sie sind eine aus Mexiko stammende Kulturform der Chilipflanzen und gehören zu den Abkömmlingen der Capsicum chinense. Gemüsepaprika und Jalapenos gehören zu der Sorte Capsicum annuum.

  • Habanero bedeutet zwar Havanna, auf Kuba sind diese Chilis allerdings weitgehend unbekannt. Die meisten Pflanzen wachsen in Mexiko. Die Früchte geben Tortillas und anderen einheimischen Gerichten Schärfe. Wenn Sie ein scharfes Chili con Carne lieben, würzen Sie es mit Habaneros.
  • Die Früchte enthalten Capsaicin und sind 50 Mal schärfer als Jalapenos. Die Schärfe wird in Scoville-Einheiten gemessen und lässt sich über den Anteil von Capsaicin im getrockneten Fruchtfleisch bestimmen. Cayennepfeffer hat etwa 30.000 bis 50.000 Scoville-Grad, Habaneros je nach Sorte 100.000 bis etwa 600.000. Die dunkelbraune Chocolate Habaneros hat über 400.000 Grad und die Sorte Red Savina hat es bei Messungen auf 577.000 Grad gebracht.
  • Die Schärfe hängt stark von den Wachstumsbedingungen ab. Wenn Sie von einer besonders scharfen Frucht die Samen zum Züchten verwenden, heißt das nicht, dass die Nachkommen genauso scharf sind.

​Pflanzen aus Samen züchten

Die Anzucht der Pflanzen gelingt Ihnen auf Anhieb, wenn Sie die nachfolgenden Tipps beachten. Es macht keinen Unterschied, ob Sie Samen aus getrockneten oder frischen Habaneros verwenden oder die Samen im Handel kaufen. Die beste Zeit für die Aussaat ist Ende Januar bis Anfang Februar.

Der aus Mittel- und Südamerika stammende Chilibaum, dessen Früchte übrigens Abkömmlinge der Beeren …

  1. Legen Sie die Samen für 24 Stunden in 25 Milliliter Wasser, dem Sie Wasserstoffperoxid zusetzen. Auf einen Teil dreiprozentiges Peroxid benötigen Sie acht Teile Wasser. Diese Vorbehandlung schützt vor Fäulnis und versorgt den Samen mit Feuchtigkeit. Stellen Sie das Gefäß an einen warmen Ort (28 Grad Celsius).
  2. Mischen Sie acht Teile Torfsubstrat mit einem Teil grobem Spielsand. Verwenden Sie auf keinen Fall Blumenerde. Füllen Sie die Töpfe zu zwei Dritteln mit der Mischung und drücken Sie die Masse mit einem sauberen Löffel zusammen. Nehmen Sie nicht die Finger, da Sie Schimmelsporen übertragen könnten.
  3. Bohren Sie in die Erde jeden Topfs mit einem Essstäbchen oder einem Bleistift drei Löcher von fünf Millimetern Tiefe.  Nehmen Sie mit einem Löffel Samen aus dem Einweichgefäß, Verwenden Sie dabei aber nur die Körner, die am Boden liegen. Die Samen an der Wasseroberfläche sind zu trocken.
  4. Schieben Sie mit einem Zahnstocher in jedes der Löcher ein Samenkorn. Klopfen Sie leicht an den Topf, um die Löcher zu verschließen und drücken Sie die Erde mit dem Löffel an.
  5. Stellen Sie die Töpfe in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und warten Sie, bis sich Feuchtigkeit an der Oberfläche der Erde zeigt. Durch diese Art der Bewässerung vermeiden Sie, die Samen in die Tiefe zu spülen.Gießen Sie nicht, denn das kann die Wurzeln beschädigen. 
  6. Unter 20 Grad Celsius keimen Habaneros nicht. Gute Erfolge haben Sie bei Temperaturen über 25 Grad Celsius. Stellen Sie die Töpfe daher an einen hellen, warmen Ort und breiten Sie eine durchsichtige Platte darüber aus. Achten Sie darauf, dass die Töpfe nicht auf einer kalten Unterlage stehen.

Nach zwei bis drei Wochen zeigen sich kleine Pflänzchen. 

Anzeichen für Lichtmangel

Die Jungpflanzen brauchen viel Licht um sich gut zu entwickeln. Vermeiden Sie Lichtmangel, indem Sie die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen dafür untersuchen.

  • Helle Blätter, die sich nicht dunkelgrün färben, sind ein Zeichen, dass die Pflanzen zu dunkel stehen. Wenn das Licht auf der Fensterbank nicht ausreicht, beleuchten Sie mit einer Pflanzlichtlampe.
  • Schnelles hohes Wachstum und gelbliche Blätter deuten auf einen zu hohen Gelb- oder Rotanteil im Licht hin. Isolierglasscheiben lassen oft nicht das gesamte Lichtspektrum durch. Sie benötigen eine Lampe, obwohl es hell ist.
  • Schimmel an der Oberfläche, weiße Fliegen und Blattläuse sind ebenfalls ein Zeichen von Lichtmangel. Junge Pflanzen, die davon betroffen sind, können Sie nur entsorgen. Stellen Sie die Pflänzchen ohne Befall schnellsten an einen helleren Platz.

Kultivieren der Pflänzchen

Die Pflänzchen wachsen nach erfolgreicher Anzucht in die Höhe und werden bald an die Abdeckung stoßen. 

  1. Ein plötzliches Entfernen der Scheibe ist ein Schock und schadet Ihren Pflanzen. Schieben Sie die Abdeckung ein kleines Stück zur Seite um die Habaneros abzuhärten. Sofern alles planmäßig verlaufen ist, ist es jetzt Mitte Februar. 
  2. Entfernen Sie die Abdeckung, wenn die Pflänzchen daran stoßen.
  3. Die Samenhüllen fallen manchmal nicht von alleine ab. Heben Sie sie vorsichtig von den Keimblättern.
  4. Falls Sie ein Minigewächshaus haben, stellen Sie die Töpfe dort hinein. Wenn Sie keines besitzen, versprühen Sie in der Umgebung täglich Wasser, ohne die Pflanzen zu benetzen.
  5. Senken Sie die Temperaturen nachts ab, das fördert ein kräftiges Wachstum der Wurzeln.
  6. Nach weiteren vier Wochen, also Mitte März, haben die Pflanzen neben den Keimblättern zwei echte Blätter. Es ist dann Zeit zum Vereinzeln. Füllen Sie dazu Töpfe, die mindestens einen Liter fassen, mit Torf-Sand-Mischung.
  7. Halten Sie den Kulturtopf mit den kleinen Pflänzchen leicht schräg nach unten und klopfen Sie daran. Der Wurzelballen fällt so zusammen mit den Pflanzen aus dem Topf.
  8. Trennen Sie die Pflanzen und setzen Sie jede in einen der größeren Töpfe. Pflanzen Sie die Wurzeln ein kleines Stück tiefer ein, als sie zuvor im Topf waren.
  9. Warten Sie drei Wochen, bevor Sie beim Bewässern einen kaliumbetonten Volldünger zusetzen.

Ernten und Überwintern

Alle Habanerosorten benötigen Wärme und Licht. Sie werden im Garten selten eine gute Ernte bekommen, außer Sie wohnen in einer sehr milden Region. Pflanzen Sie die jungen Chilis daher in acht bis zehn Liter Container um, statt in den Garten.

  • In der Wohnung fehlt es an Licht. Ideal ist ein sonniger und geschützter Balkon oder ein Gewächshaus. Eine andere Möglichkeit ist, die Pflanzen einige Tage in den Schatten zu stellen und anschließend in die Sonne im Garten. Bei länger anhaltender kühler Witterung oder im Herbst kommen die Pflanzen an einen hellen Platz in der Wohnung.
  • Habaneros befruchten sich mit dem eigenen Blütenstaub. Es gibt normalerweise immer Früchte an den Pflanzen. Wenn Sie sichergehen wollen, regen Sie die Bestäubung durch sanftes Schütteln an oder fahren Sie mit einem Haarpinsel durch die Blüten.
  • Schädlingen kommen im Sommer selten vor. Sollten sich Blattläuse zeigen, spritzen Sie mit eine Lösung aus einem Esslöffel Schmierseife, 100 Milliliter Alkohol und einem Liter Wasser.
  • Wenn Sie die Pflanze überwintern möchten, schneiden sie diese nach der Ernte stark zurück. Stellen Sie den Topf hell und kühl.
  • Vorsicht: Habaneros neigen im Winter zu Schädlingsbefall, besonders durch Spinnmilben. Ohne chemische Spritzmittel gegen saugende Insekten ist es schwer, die Pflanzen heil über den Winter zu bringen.

Die beschriebene Methode garantiert einen guten Zuchterfolg. Wenn Sie eine große Anzahl Samen aussäen und nur wenige Pflanzen möchten, müssen Sie sich nicht genau an die Anleitung zu halten. Sofern die Keimtemperatur stimmt, gelingt die Aufzucht einiger Pflanzen auch unter schlechteren Bedingungen.

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