Alle Kategorien
Suche

Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen - Wissenswertes zum Vorgehen

Nach dem Abgleich wird jeder Heizkörper optimal versorgt, das spart Energie.
Nach dem Abgleich wird jeder Heizkörper optimal versorgt, das spart Energie.
Die Heizung wärmt - und kostet eine Menge. Mehr, wenn Sie sie einfach ungeprüft vor sich hin laufen lassen, weniger, wenn zur richtigen Zeit ein hydraulischer Abgleich gemacht wird.

Was ein hydraulischer Abgleich bewirkt

  • Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper nach Einstellung der gewünschten Vorlauftemperatur exakt mit genau der Menge an Wärme (und damit auch Energie) versorgt wird, die Sie brauchen, um in den versorgten Räumen die gewünschte Temperatur zu garantieren.
  • Nach dem Abgleich läuft die Heizungsanlage dann mit einem optimalen Druck, sie kann deshalb auch mit genau dem Volumen an Wasser betrieben werden, das benötigt wird.
  • Bei einer bereits vorhandenen Heizung können durch den Abgleich meist die Energiekosten gesenkt werden, wenn es um den Einbau einer neuen Heizungsanlagen geht, können vielleicht auch die Anschaffungskosten gesenkt werden, weil eine kleinere Umwälzpumpe gekauft werden muss.
  • Die neue Heizung wird bereits im Hinblick auf den Abgleich geplant, während der Inbetriebnahme wird die gesamte Anlage genau überprüft und eingestellt, um optimale Ergebnisse zu erreichen.

Wann ein hydraulischer Abgleich erforderlich ist

  • Wenn Sie eine neue Heizungsanlage einbauen lassen möchten und diese Modernisierung der Heizung durch Programme gefördert werden soll, die Zuschüsse gewähren, werden Sie im Rahmen dieser Programme meist verpflichtet, einen Abgleich durchzuführen.
  • Auf jeden Fall sollte auch ein Abgleich vorgenommen werden, wenn ein Haus gerade nachträglich neu gedämmt wurde.
  • Bei einer alten Heizungsanlage ist es Zeit für einen Abgleich, wenn die Heizkörper nicht mehr warm werden und gleichzeitig andere Teile der Anlage übergut versorgt werden.
  • Oder wenn Ihre Heizkörperventile auf einmal Laute von sich geben, das zeigt, dass der Differenzdruck im Ventil zu hoch ist. Das kann sich auch daran zeigen, dass die Ventile nicht schließen bzw. öffnen, wenn sie sollen, also nicht bei der gewünschten Temperatur. Auch Geräusche in Ventilen und Rohrleitungen sind ein Alarmzeichen oder wenn sich die Thermostatköpfe generell nicht gut regeln lassen, weil sie stark überschwingen.
  • Wenn all das nicht zu beobachten ist, Sie sich aber noch an das eine oder andere dieser Zeichen erinnern können, sollten Sie auf jeden Fall überprüfen, ob die Alarmzeichen nicht seit längerer Zeit einfach nur unterdrückt werden, indem die gesamte Heizungsanlage mit unnötig hohen Temperaturen betrieben wird.
  • Denn die Unterversorgung einzelner Anlagenteile lässt sich so durchaus ausgleichen, allerdings auf Ihre Kosten: Die Pumpen müssen laufend eine überhöhte Leistung erbringen und der gesamte Wirkungsgrad der Heizung (Verhältnis von zugegebener zu abgegebener Energie) wird schlechter.
  • Das ist kein optimaler Betrieb, das führt zu einem erheblich gesteigerten Verbrauch von Heizenergie, ein hydraulischer Abgleich sollte deshalb gemacht werden.

Wie Sie vorgehen, wenn Sie einen hydraulischen Abgleich vornehmen möchten

  • Bei einer neu eingebauten oder sanierten Heizanlage nimmt ein Fachbetrieb den Abgleich vor. Meist wird diese Arbeit mit dem gesamten Paket rund um den Einbau oder die Sanierung der Heizung gleich mitbeauftragt.
  • Wenn Sie selbst wissen möchten, was im Rahmen des Abgleichs geschieht, können Sie sich informieren: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat im sogenannten Optimus-Projekt eine Systematik entwickelt, wie ein perfekter Abgleich vorgenommen wird, auf der Projekt-Website erfahren Sie mehr über das (ziemlich aufwendige und komplizierte) Verfahren.
  • Wenn eine vorhandene Anlage weiter genutzt werden soll, aber nicht über die notwendigen Armaturen verfügt, um einen Abgleich vorzunehmen, kann eine Nachrüstung helfen. Dann muss die Heizungsanlage so aufgerüstet werden, dass sich die Menge, die durch jeden Heizkörper fließt, voreinstellen lässt.
  • Das kann geschehen, indem neue Thermostatventile eingesetzt werden, die einen Durchflusskennwert ausgeben, der berechnete Wert kann dann an ihnen eingestellt werden, mitunter können die Durchflusswiderstände auch durch Rücklaufverschraubungen angepasst werden, dann erfolgt hier die berechnungsgemäße Einstellung. Es gibt vielleicht auch die Möglichkeit, Heizkörperventile mit integrierten Volumenstromreglern nachzurüsten, die die Anlage endgültig stabilisieren. Näheres dazu verrät Ihnen Ihr Heizungsfachmann.
  • Wenn Sie über die Armaturen und ausreichende Kenntnisse verfügen, um sich selbst an Ihre Heizungsanlage heranzutrauen, könnten Sie selbst einen Abgleich vornehmen, indem Sie die Rücklauftemperatur optimieren.
  • Dieses Verfahren ist deutlich weniger aufwendig, ein weiterer Vorteil ist, dass es und auch nach und nach durchgeführt werden kann. Dieses Verfahren ist zwar nicht für jede, aber für viele Heizungsanlagen anwendbar. Ob Ihre dazugehört, erfahren Sie durch entsprechende Recherche im Internet.


Vorsichtshalber soll noch erwähnt werden, dass Mieter, die mit mehreren Nachbarn in einem Haus von einer zentralen Stelle aus mit Wärme versorgt werden, natürlich nur für ihre Wohnung keinen hydraulischen Abgleich durchführen können. Sie müssten sich mit dem Vermieter in Verbindung setzen, wenn Sie das oben angeführte Fehlverhalten der Heizung beobachten.


Teilen: