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Ich werde sterben - wie man mit dieser Nachricht umgehen kann

Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden.
Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden. © Hans_Heindl / Pixelio
Nach wie vor ist das Thema "Sterben" in unserer Gesellschaft eher ein Tabu-Thema. Dabei ist doch der Tod untrennbar mit dem Leben verbunden. Geht man in vielen Naturvölkern oder in einigen Ländern der so genannten Dritten Welt doch vergleichsweise offen mit dieser Thematik um, so fällt es uns noch immer sehr schwer, mit dem unvermeidbaren Ende des Lebens umzugehen. Umso schlimmer ist es da, wenn wir plötzlich die Nachricht erhalten: "Ich werde sterben." Fragen über Fragen tun sich auf...

"Ich werde sterben" - eine Hiobsbotschaft, mit der die meisten Menschen nur schwer umgehen können

  • Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie womöglich auch den plötzlichen Tod vorziehen. Beispielsweise (im hohen Alter) durch einen unvorhersehbaren Unfall - oder Sie schliefen eines Nachts für immer ein. Bestenfalls gar in den Armen Ihres geliebten Partners. Leider ist das Leben jedoch kein "Wunschkonzert" und so ist vielen Menschen ein plötzliches Ableben nicht vergönnt.
  • Die meisten von uns sind (noch) nicht in der Lage, über den eigenen Tod nachzudenken. Weil es uns Angst macht, weil wir keine Ahnung haben, was uns erwartet...
  • So ist es für einen Menschen tragisch, vom Arzt die Nachricht zu erhalten, bald sterben zu müssen. In diesem Moment gehen einem tausend Gedanken durch den Kopf.
  • Kinder hingegen gehen anders mit ihrem eigenen bevorstehenden Tod um: spielerischer, unverkrampfter. Sie sehen ihre Welt noch mit ganz anderen Augen und "trösten" ihre Angehörigen in dem Zusammenhang gar, dass sie vom Himmel aus "ganz bestimmt" auf sie achten bzw. auf sie warten werden. In dem "Wissen", dass oben ein riesiges Spiele-Paradies bereitstehen möge. Bis heute kam niemand zurück, der Gegenteiliges berichtet hätte...

Erwachsenen fällt der Abschied mitunter sehr schwer

  • Oft ist es der Glaube, der einen todgeweihten Menschen aufrecht hält und der es ermöglicht, leichter mit der Todesnachricht umzugehen. Denn die damit verbundene positive Erwartungshaltung im Hinblick auf das ewige Leben an Gottes Seite kann in der Tat etwas Tröstendes haben. Angesichts der Schmerzen und des Leides, die so oft mit einer schweren Krankheit bzw. mit dem Sterben einhergehen, ist dies durchaus eine nachvollziehbare Denkweise.
  • Und so kommt es häufig vor, dass todkranke Menschen, die aus der Kirche ausgetreten waren, doch (wieder) zu Gott finden.
  • Selbst Personen, die nicht an einer tödlichen Krankheit leiden, sondern denen aus anderem Grund der Tod bevorsteht, finden unter diesen Umständen häufig den Weg in religiöse Bahnen. Die Rede ist von Häftlingen, deren Hinrichtung unmittelbar bevorsteht... Todestraktinsassen in China werden üblicherweise rund eine Woche vor ihrer Exekution hierüber informiert. In den USA sind es hingegen durchschnittlich vier Wochen, in denen sich der Delinquent mit seiner eigenen - staatlich verordneten - Ermordung abfinden muss. Oft geht dieser Frist aber ein acht bis 10 Jahre andauernder Behördenkampf (mit Supreme Court, Staatsanwälten, DNA-Untersuchungen et cetera) voraus!
  • Dieser seelischen Tortur sehen sich die Häftlinge in den Todestrakten dieser Welt in der Regel völlig allein gegenüber. Denn meist ist ihnen nach ihrer Verurteilung niemand mehr verblieben, dem sie sich in ihrer Todesangst anvertrauen könnten. Egal, ob sie des Verbrechens tatsächlich schuldig sind - oder nicht....
  • Die Umkehr zu Gott ist da gewiss ein tröstender Rettungsanker. Damit verbunden die Sicherheit, es im nächsten Leben besser zu haben.
  • Insgesamt spielt hierbei auch die Angst vor dem Unbekannten eine wesentliche Rolle. Auch die Befürchtung, geliebte Menschen in Trauer zurücklassen zu müssen, kann dabei ein ungemein belastender Aspekt sein.
  • Gespräche mit Geistlichen können im Angesicht des Todes durchaus helfen, dem Schicksal ein wenig gelassener ins Auge zu blicken. Biblische Weisheiten sind dabei vielleicht ebenso hilfreich: "Ich bin nicht weit weg. Ich gehe nur durch die Tür in einen anderen Raum...."
  • Menschen, die dem nahenden Tod ins Auge blicken, aber dennoch nicht zu einem Glauben finden (wollen), halten sich zum Teil auch an Medienberichten oder Erzählungen von Personen fest, die bereits Erfahrungen mit dem Tod hatten. Stichwort: Nahtod-Erfahrungen. Häufig wird diesbezüglich von außergewöhnlich positiven, wohltuenden und beruhigenden Erlebnissen in einer fremden Welt berichtet. Erzählungen, die für viele Menschen in der Tat tröstlich sind.
  • Als ob eine innere Kraft sie antriebe, sehnen sich Todgeweihte nicht selten auch danach, die Dinge, die sie schon immer machen wollten, "im Eiltempo" in Angriff zu nehmen. Sei es die Weltreise, sei es der lang gehegte Traum vom Fallschirmsprung oder die längst überfällige Versöhnung mit einem geliebten Menschen....
  • Andererseits gibt es aber auch Leute, die die Nachricht "Ich werde sterben" relativ gelassen aufnehmen. Für Menschen, die keine Angehörigen mehr haben oder die des Lebens überdrüssig sind und für sich ohnehin keine Perspektiven mehr sehen, kann die Mitteilung vom unmittelbar bevorstehenden Tod durchaus beruhigend sein.

So einzigartig wir Menschen sind, so unterschiedlich gehen wir doch mit dieser Nachricht um, sterben zu müssen. Schließlich haben wir alle am Ende den Abschied vom Leben vor uns. Egal, ob durch einen Unfall, durch eine Krankheit oder durch die eigene Hand. Auch diejenigen, die vom Henker aus ihrer Zelle geholt und in Handschellen zur Todeskammer geleitet werden, um in ihren (von langer Hand geplanten) Tod zu gehen, dürfen hier natürlich nicht unerwähnt bleiben.

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