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Indianische Vornamen - Wissenswertes zu ihrer Bedeutung

Indianische Vornamen werden auch noch heute verwendet.
Indianische Vornamen werden auch noch heute verwendet.
So unterschiedlich die verschiedenen Indianerstämme auch sein mögen, so haben sie auch einiges gemeinsam. Indianische Vornamen sind in der Regel nicht nur sehr bildhaft, sondern haben auch eine tiefere Bedeutung, die sich nur dem vollends erschließt, der mehr über die Weltanschauung und die personengebundenen Namensträger weiß. Das gilt oft auch für Bezeichnungen, die im ersten Moment eher einfach zu begreifen erscheinen.

Indianische Vornamen haben immer einen Hintergrund

Auch wenn die Ureinwohner in den USA heute fast alle, wie überall in der westlichen Welt üblich, einen „normalen“, an der englischen Sprache orientierten Vor- und Nachnamen tragen, so erhalten doch die meisten ihren „richtigen“ indianischen Vornamen einmal oder sogar mehrmals im Leben.

  • Für die meisten Stämme ist der indianische Vorname etwas sehr Persönliches, der nur einer Person gehören kann. So wird dieser oft überhaupt nur einmal oder für sehr lange Zeit nur einer Person gegeben. Der Name gehört dann zu diesem Menschen und kann keinem Zweiten gehören. Sie nehmen diesen sogar mit ins Jenseits. Gemäß einer alten Tradition der Kiowa war der Name eines Verblichenen sogar tabu und durfte nicht mehr ausgesprochen werden (aus Respekt).
  • Bei einigen Stämmen werden die indianischen Vornamen, außer wenn diese zeremoniell verwendet werden, auch als vertrauliche Information behandelt. Diese werden dann nicht jedem bekannt gegeben und im Alltagsgeschehen auch nicht verwendet.
  • Traditionelle indianische Namen werden den Trägern aufgrund verschiedener Gegebenheiten zugeordnet. Der Ursprung kann in Träumen, der Familien- oder Stammesgeschichte, Visionen, etc. liegen. Nicht selten erfolgt die Vergabe durch den Medizinmann. Der Name muß dabei als eine Art Bild gesehen werden. Dieses wird erst verständlich, wenn man die nötigen Zusammenhänge sieht und begreift.
  • Bei den indianischen Ureinwohnern erfreut sich im Übrigen kreative Namensgebung allgemein großer Beliebtheit, sodass es fast schon die Regel ist, neben dem offiziellen Vor- und Nachnamen sowie dem rituell-traditionellen auch noch gleich mehrere Spitznamen zu haben. Diese haben aber keinen Tiefgang und können übersetzt beispielsweise „verrückter Hund“, „Baby“ etc. lauten.

Beispiele für eingeflossene Charaktereigenschaften und Erlebnisse

  • Ein Mann aus dem Volk der Shawnee erhielt den Namen „Tenskwatawa“, was so viel wie „geöffnete Tür“ bedeutet. Gemeint ist dabei ein persönliches Erlebnis, bei dem dieser einige Zeit im Koma lag und Einblick erhielt auf die „andere Seite“. Bei den Sioux gibt es den Männernamen „Chesum“, was „er ist tapfer“ bedeutet und bei den Hopi-Indianern findet man „Ahote“, der „ohne Ruhe“ ist. Bei „Wickaninnish“, was auf Nootka „Im Kanu sitzt niemand vor ihm“ bedeutet, lässt sich leicht die gleichnishafte Absicht erahnen.
  • Durch eine Prominente sehr bekannt geworden ist der Sioux-Frauenname „Winona“, was bedeutet „die zuerst geboren ist“. Eine Frau, die auf Hopi „Lomahongva“ genannt wird, würde auf Deutsch „hübsche Wolken, die sich bilden“ heißen und „Talulah“ von den Choctaw „hervorspringendes Wasser“. Wieder ein sehr schönes Bild entsteht vor dem geistigen Auge bei dem Miwok-Namen „Taipa“, was „die, welche die Flügel spreizt“ bedeutet.
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