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Insektenbeine - Wissenswertes über Beine von Insekten

Laufkäfer - deutlich gegliederte Insektenbeine
Laufkäfer - deutlich gegliederte Insektenbeine
Insekten haben sechs Beine. Das unterscheidet sie von den Spinnen, die sich auf acht Beinen fortbewegen. Dabei können Insektenbeine sehr verschiedene Funktionen haben. Nicht alle dienen nur zum Laufen.

Heuschrecken haben kräftige Sprungbeine, Raubinsekten solche zum Beutemachen, Bienen tragen Pollenhöschen und andere haben Insektenbeine zum Graben. Der Aufbau dieser Gliedmaßen ist sehr differenziert.

Außenskelett - Beine ohne Knochen

  • Anders als Säugetiere, welche ihren Körper durch innenliegende Knochen stützen, haben Insekten ein Außenskelett (Exoskelett). Es besteht aus Chitin und kann nicht wie unsere Knochen wachsen. Das bedeutet, dass sich Insekten während ihrer Entwicklung mehrmals häuten. Dort, wo sich die Gelenke befinden, ist die äußere Hülle entsprechend dünn, sodass diese Stellen beweglich bleiben.
  • Die Beweglichkeit der Insektenbeine selbst wird wie bei einem Innenskelett mithilfe von Muskeln realisiert. Sie sind innen mit der äußeren Chitinhülle verbunden. Bei Säugetieren sind rund 600 verschiedene Muskeln bekannt, bei Insekten können es auch dreimal so viele sein. 
  • Insektenbeine und die Beine von Wirbeltieren unterscheiden sich durch ein weiteres wesentliches Merkmal. Bei den Insekten fehlen Blutbahnen. Hier werden die Muskeln über Hämolymphe ernährt, die frei im Innenskelett fließt. Die Körperhohlräume schließen also die notwendige Flüssigkeit zum Transport von Nährstoffen und zum Abtransport von Abfallprodukten ein.
  • Gegliedert sind Insektenbeine in fünf Abschnitte: die Hüfte, den Schenkelring, den Schenkel, die Schiene und das Fußglied, welches noch einmal fünffach gegliedert ist. Allein daraus ergeben sich zahlreiche Varianten.

Insektenbeine und ihre Funktionen

  • Beine sind zum Laufen da, das ist Ihnen sicher nicht neu. Aber wussten Sie, dass Insekten mit den Beinen auch hören und musizieren? Insektenbeine sind so vielfältig, dass sie viele wissenschaftliche Abhandlungen füllen. Für Biologen ist deren Aufbau oft ein wesentliches Merkmal, um einzelne Arten zu unterscheiden. Hochauflösende Mikroskope sind notwendig, um jedes Detail der komplizierten Gliedmaßen zu erfassen.
  • Das Zirpen der Grillen kennen Sie sicher. Zur Erzeugung der Laute besitzen die Tiere sehr ausgefeilte Lautorgane an den Flügeln. Beim Hören kommen die Beine zum Einsatz. An den Schienen der vorderen Insektenbeine befinden sich Organe, die ähnlich wie unsere Ohren mit einem Trommelfell ausgestattet sind.
  • Da sich auch Insekten genauso wie Wirbeltiere ganz verschiedene Lebensräume erschlossen haben, sind deren Gliedmaßen ebenso an verschiedene Fortbewegungsarten angepasst. Der im Wasser lebende Gelbrandkäfer besitzt Ruderfüße; Läuse, die sich an feine Haare klammern, haben eine zangenartige Klaue zum Festhalten, und Heuschrecken sowie Flöhe sind mit einem verdickten Schenkel für ihre starke Sprungmuskulatur ausgestattet. Wenn Sie sich ein Heupferd anschauen, so sind die kräftigen Sprungbeine nicht zu übersehen.
  • Ebenso bekannt ist Ihnen sicher, dass Bienen Pollen sammeln. Dafür sind sie an den Beinen mit besonderen Sammeleinrichtungen ausgestattet. Pollenkorb, -bürste, -schieber und -kamm sitzen am Hinterbein. Oft sind die meist gelben Pollenkörnchen an herumfliegenden Bienen deutlich zu sehen.
  • Andere besondere Insektenbeine sind die Grabschaufeln der Maulwurfsgrille und Fangbeine einiger Raubinsekten. Dabei ist es normal, dass die Vorderbeine anders gestaltet sind als das Beinpaar am zweiten oder dritten Körperglied. Die sechs Insektenbeine übernehmen für die kleinen Tiere viele überlebenswichtige Funktionen. Sie dienen der Fortbewegung, Futteraufnahme, Fortpflanzung, als Schutz vor Feinden und als Sinnesorgan.
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