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Intensive Viehwirtschaft - Definition

Extensive Viehwirtschaft - das Gegenteil der Massentierhaltung
Extensive Viehwirtschaft - das Gegenteil der Massentierhaltung
In vielen Teilen der Welt hat die moderne Nutztierhaltung Einzug gehalten. Die Nachfrage nach Fleisch wächst ununterbrochen, auch weil der Fleischkonsum in Entwicklungsländern zunimmt. Intensive Viehwirtschaft sorgt für nicht wenige Probleme für Mensch, Umwelt und die Tiere.

Agrarindustrielobby, Ökobauern, Tier- und Verbraucherschützer, Ernährungswissenschaftler, Vegetarier, Politiker und Verbraucher - sie alle vertreten unterschiedlichste Meinungen, wenn es um die Sicherung der menschlichen Ernährung durch Fleischprodukte geht.

Fleischproduktion für die menschliche Ernährung

Streitpunkte dabei sind zum einen, wie und wo die Fleischproduktion stattfinden soll. Die Begriffsvielfalt kennt die extensive und intensive Viehwirtschaft. Andere verwenden Begriffe wie artgerechte Haltung, moderne Nutztierhaltung und Massentierhaltung.

  • Ethische Aspekte spielen zum anderen auch eine Rolle. Darf man viel Biofleisch essen, nur weil es von angeblich "fröhlichen" Tieren stammt? Tierschützer und Vegetarier haben dazu eine eindeutige Meinung.
  • Außerdem stellt sich natürlich generell die Frage, ob ein zu hoher Fleischkonsum nicht auch aus gesundheitlichen Gründen verringert werden sollte. Wird weniger Fleisch nachgefragt, müssen weniger Tiere gehalten und geschlachtet werden.

Intensive Viehwirtschaft - landlose Tierproduktion

Vertreter der großen Agrarproduzenten und deren Lobbyisten verweisen gern darauf, dass es keine genaue Definition der "Massentierhaltung" gibt. Intensive Viehwirtschaft entspricht demnach den Grundsätzen der modernen Nutztierhaltung.

  • Dennoch benötigt niemand eine komplizierte Definition, wenn es darum geht, den Unterschied zwischen industrieller Massentierhaltung und artgerechter Haltung deutlich zu machen.
  • Massentierhaltung oder intensive Viehwirtschaft steht für landlose Tierproduktion. Bei dieser Form der Viehhaltung wird im Allgemeinen nur eine einzige Tierart in landwirtschaftlichen Betrieben gehalten.
  • Selbst wenn zum Betrieb landwirtschaftliche Nutzflächen gehören, reichen die bei Weitem nicht für die Versorgung des Viehbestandes aus. Ein Großteil der Futtermittel wird daher nicht selbst produziert, sondern meist zugeliefert.
  • Extensive Tierhaltung ist sehr in Biobetrieben verbreitet. Den Tieren beim Biobauern stehen weitaus größere Flächen zur Verfügung. Die Haltung ist insgesamt weniger auf einen Höchstertrag ausgerichtet.

Industrieelle Massentierhaltung - Faustregeln zur Charakterisierung

Ein paar einfache Faustregeln charakterisieren das Wesen der industriellen Massentierhaltung.

  • Von industrieller Massentierhaltung, genannt auch Intensivtierhaltung, darf ausgegangen werden, wenn die Anzahl der gehaltenen Tiere eine Größenordnung erreicht hat, dass sie eine einzelne Fachkraft nicht ausreichend betreuen kann. Im Prinzip können die Tiere nicht mehr täglich einzeln in Augenschein genommen werden.
  • Massentierhaltung ist außerdem dadurch charakterisiert, dass die Tierhalter ihre Tiere als reine "Produktionsfaktoren" zum Geldverdienen betrachten. Die Tiere müssen einen Deckungsbeitrag erwirtschaften. Rücksicht auf das Lebewesen an sich, welches arteigene Bedürfnisse hat und über angeborene Verhaltensweisen verfügt, gibt es nicht.
  • Die intensive Viehwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Vor allem im logistischen Bereich zeigen sie sich. Neben einem eklatant ansteigenden Wasser- und Energieverbrauch erfordern Abfallentsorgung und die Gesundheit der Tiere hohen Aufwand.

Auch wenn die Tiere in Gebäuden stehen und selbst vor Umwelteinflüssen geschützt werden können, durch den Futteranbau werden Unmengen an Ressourcen verschwendet. Zugleich sorgen Düngemittel, Monokulturen und Gülle für Umweltbelastungen.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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