Alle Kategorien
Suche

Kaninchen - alles über den Nestbau

Genug Material für ein Kaninchen zum Nestbau.
Genug Material für ein Kaninchen zum Nestbau.
Beginnt ein Kaninchen plötzlich mit dem Nestbau, kann es schwanger oder scheinschwanger sein. Verwöhnen Sie es dann mit besonderer Aufmerksamkeit.

Was Sie benötigen:

  • eventuell eine eigene Unterkunft für das Tier
  • Nestmaterial (Heu und Stroh)
  • wertvolles, kräuterreiches Futter

Kaninchen gehören nach Hund und Katze zu den beliebtesten Haustieren. Wenn Sie ein weibliches Tier halten, werden Sie zum Teil mit ungewöhnlichem Verhalten überrascht. Fängt die Häsin mit dem Nestbau an, ist sie entweder schwanger oder es liegt eine Scheinträchtigkeit vor. Was steckt dahinter?

Trächtigkeit beim Kaninchen

Ein weibliches Kaninchen unterliegt keiner - wie viele andere Säugetiere - zyklischen Empfänglichkeit. Selbst durch starke Wetterschwankungen kann der Zyklus variieren. Jedes Tier reagiert anders. 

Kommt es bei Kaninchen zur Paarung, erfolgt etwa zwölf Stunden später der Eisprung und im Eileiter die Befruchtung. Es werden Gelbkörper produziert, die Schwangerschaftshormone bilden. Die Trächtigkeit einer Häsin dauert zwischen 28 und 31 Tagen. Gegen Ende beginnt der Nestbau der Tiere.

Nun ist es möglich, dass sich ein Kaninchen auch ohne Trächtigkeit so verhält als wenn es schwanger sei. Die Ursachen sind hormonelle Störungen. Im Frühjahr treten solche Scheinschwangerschaften am häufigsten auf. 

Wenn Ihre Häsin mit einem kastrierten Hasen zusammenlebt, kann es zur Paarung ohne Befruchtung kommen. Trotzdem bilden sich bei manchen Tieren Gelbkörper und die entsprechenden Hormone. Dann liegt eine Scheinträchtigkeit vor. Auch bei einzeln lebenden Tieren ist dies möglich.

Nestbau der Tiere

Neugeborene Kaninchen kommen völlig nackt, blind und taub zur Welt. Ihre Mutter baut instinktiv ein schützendes Nest, ohne das die Jungtiere nicht überleben könnten. Dazu trägt sie Nistmaterial - meistens Heu und Stroh - zusammen. Für das Nest sucht die Häsin ein gutes Versteck. Die Jungen bleiben anfangs hilflos im Nest. Erst nach drei Tagen beginnt ihnen das Fell zu wachsen, im Alter von zehn Tagen öffnen sie die Augen. 

In Gefangenschaft sollten Sie ein am Nest bauendes weibliches Kaninchen nicht mit anderen Tieren zusammenhalten. Der Nestbau beginnt damit, dass die Häsin im Maul Heu herumträgt. Besteht eine echte Schwangerschaft, benötigen Sie auf jeden Fall eine separate Unterkunft für Mutter und Nachwuchs.

Gegen Ende des Nestbaus ist ein großer Haufen Heu mit einer Mulde darin aufgeschichtet. Das Ganze ähnelt einer kleinen Höhle aus Stroh und Heu. Zuletzt rupft sich die werdende Mutter Wolle aus dem Bauch und polstert ihr Nest weich aus. Bei jungen Müttern kommt es vor, dass sie ihr Nest mehrfach zerstören und immer wieder neu beginnen. Ihnen fehlt die Erfahrung. Bis zur Geburt haben es die meisten Kaninchen jedoch geschafft, ein Nest fertigzustellen.

Scheinschwangere Kaninchen bauen ebenfalls ein Nest. Das ist der deutlichste Hinweis auf die Scheinschwangerschaft. Schon früher erkennen Sie diese eventuell an unruhigem und aggressivem Verhalten. Unter Umständen fressen die Tiere weniger und nehmen ab.

Das Verhalten der Kaninchen akzeptieren

Vielleicht fragen Sie sich, was Sie tun sollen, wenn Ihr Kaninchen ein Nest baut, obwohl es nicht trächtig ist. Lassen Sie Ihr Tier gewähren. Nach 14 bis 18 Tagen sollten die Gelbkörper wieder abgebaut sein. Dann wird das gebaute Nest für Ihre Häsin uninteressant. 

Nehmen Sie dem Tier nicht das Nest weg. Das führt nur zu zusätzlichem Stress. Trennen Sie Ihr Kaninchen, wenn es sehr unruhig ist, von anderen und versorgen Sie es in dieser Zeit mit besonders wertvollem Futter und viel Zuneigung. Beruhigende Kräuter wie Salbei, Kamille, Basilikum und Fenchel helfen.

Normal ist es, wenn ein Kaninchen ein- bis zweimal im Jahr scheinschwanger wird. Kommt es öfter vor, ist es ratsam, das Tier einem Tierarzt vorzustellen. Es kann hormonell behandelt werden, was bei einigen Kaninchenhaltern umstritten ist, oder Sie lassen es sterilisieren.

Nicht jede Scheinschwangerschaft bei Kaninchen ist gleich. Manche Tiere tragen etwas Heu umher, andere wirken deutlich angespannt. Sie brauchen sich aber um eine Häsin, die plötzlich mit dem Nestbau beginnt, keine Sorgen machen. Sollten Sie sich wirklich Nachwuchs von Ihrem Tier wünschen, raten viele Züchter von diesem Schritt ab. Die niedlichen Häschen sind nur kurze Zeit klein und finden häufig keinen Abnehmer.

Teilen: