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Karpfen-Teich anlegen - so geht's

Einen natürlichen Karpfen-Teich anlegen
Einen natürlichen Karpfen-Teich anlegen
Das Anlegen eines Karpfen-Teichs erfordert von Ihnen Kenntnisse über die Haltung dieser Tiere. Dabei ist zu unterscheiden, ob Sie die Fische nur in einem Gartenteich oder gewerblich in einem größeren Weiher aufziehen wollen.

Anlegen vom Karpfen-Teich im Garten

  • Bevor Sie den Karpfen-Teich in Ihrem Garten anlegen, sollten Sie genau darüber nachdenken, wo das Gewässer eingerichtet wird. Dabei sollten Sie beachten, dass sich elektrische Anschlüsse für Pumpen und eventuelle Beleuchtung in der Nähe befinden.
  • Legen Sie den Standort so fest, dass eine ausreichende Beschattung des Teiches gewährleistet ist und so eine übermäßige Temperaturerhöhung des Wassers vermieden wird. Sollen dafür Bäume oder andere Gehölze genutzt werden, ist zu berücksichtigen, dass im Herbst das Laub aufgefangen oder regelmäßig entfernt werden muss, um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Aushebung des Erdloches an der tiefsten Stelle mindestens ein Meter beträgt. Nur so ist gewährleistet, dass sich Ihre Fische in der kalten Jahreszeit dort zurückziehen können und das Wasser nicht bis zu dieser Stelle einfriert.
  • Es ist notwendig, bei einem Fischbesatz dessen Verunreinigungen und Futterreste aus dem Wasser zu filtern. Nur so garantieren Sie, dass die Phosphat- und Stickstoffkonzentration nicht ansteigt und eine explosionsartige Vermehrung von Algen erfolgt, die zum Sauerstoffmangel im Gewässer führen kann. Daher sollten Sie auch die Wasserwerte regelmäßig überprüfen.
  • Beachten Sie, dass in manchen Bundesländern eine Genehmigung für den Bau vom Karpfenteich von der Baubehörde benötigt wird. Diese Vorschrift gilt beispielsweise, wenn das Volumen von 100 Kubikmeter Wasser überschritten wird oder eine Tiefe von 150 Zentimetern vorgesehen ist.

Ein gewerblich nutzbares Gewässer für die Fischart errichten

  • Möchten Sie einen Karpfen-Teich auf Ihrem Grundstück anlegen, der für die Fischerhaltung und Fischzucht gewerblich betrieben wird, benötigen Sie in jedem Fall eine Baugenehmigung und zusätzlich eine Wasserrechtserlaubnis. Die Zuständigkeit in Nordrhein-Westfalen beispielsweise liegt hierbei bei der Unteren Wasserbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises.
  • Wollen Sie Wasser für Ihren Weiher aus öffentlichen Gewässern entnehmen oder soll das Teichwasser in diese abgeleitet werden, ist von Ihnen ein Antrag für die Wasserrechterlaubnis nach dem Wasserhaltungsgesetz zu stellen, in dem Ihr Vorhaben genaustens beschrieben werden muss. Außerdem ist anzugeben, wie viel Kubikliter Wasser am Tag bei Niedrigwasser eingelassen wird. 
  • Beim Bau Ihres Teiches muss das Landschaftsschutzgesetz berücksichtigt werden. Es schreibt vor, dass sich das Gewässer umweltverträglich in die Landschaft einfügen muss. Bieten Sie den Weiher als Angelteich an, muss er mindestens 500 Quadratmeter groß sein.
  • Sie sollten den Teich von einem Bauunternehmen erstellen lassen. Zuvor muss durch Bodenproben herausgefunden werden, welche Bodenart auf Ihrem Grundstück vorzufinden ist. Dabei unterscheiden Sie Ton- und Lehmböden sowie Sandböden.
  • Während Ton und Lehm Wasser undurchlässig sind und durch Ihre Beschaffenheit mit Bau- und Pflegegerätschaften befahren werden können, sollten Sie bei Sandböden berücksichtigen, dass ein Teichbau nur dann möglich ist, wenn bei Ihrem Grundstück ein hoher Grundwasserspiegel vorzufinden ist. 
  • Um einen guten Ertrag durch den Fischbesatz zu erhalten, müssen Sie, wie im Gartenteich, für eine gute Wasserqualität sorgen. Karpfen benötigen eine Wassertemperatur von mindestens 20 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt sollte dabei bei fünf Milligramm pro Liter Wasser betragen.
  • Beachten Sie, dass auch große Gewässer einen pH-Wert von sieben bis acht aufweisen und das Säurebindungsvermögen bei 1,5 sowie der Kalkgehalt über 42 Milligramm pro Liter liegen sollten. Eine regelmäßige Überprüfung ist daher erforderlich.
  • Große Weiher können nicht ausreichend beschattet werden. Daher ist durch Sie dafür zu sorgen, dass der Wasserverlust, der durch Verdunstung und Versickerung entsteht und bei einem bis zwei Litern in einer Sekunde pro Hektar liegt, durch Grund-, Quell- oder Oberflächenwasser ersetzt wird. 
  • Es ist wichtig zu wissen, dass ein gewerblich genutzter Weiher nach dem Abfischen im Herbst trockengelegt werden muss, damit sich die organischen Substanzen im Schlamm abbauen können. Dazu wird mit einer Fräse die oberste Bodenschicht bearbeitet und Kalk sowie organischer Dünger eingearbeitet. Sie gewährleisten mit der Pflege einen günstigen Lebensraum für die nächste Fischgeneration.
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