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Können Kamele schwimmen?

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An heißen Tagen gehen Kamele manchmal gerne ins Wasser. Sonst sind sie eher wasserscheu.
An heißen Tagen gehen Kamele manchmal gerne ins Wasser. Sonst sind sie eher wasserscheu.
Wie Sie sicher wissen, können die meisten Säugetiere instinktiv schwimmen. Allerdings gibt es dabei Ausnahmen, wenn sich der Schwerpunkt des Körpers bei einer Art im Laufe der Evolution verschoben hat. Viele Menschen glauben daher, dass Kamele wegen ihrer Höcker und aufgrund ihres Lebensraumes in Wüstenregionen nicht schwimmen können. Kamele können aber durchaus schwimmen, sie sind jedoch meist etwas wasserscheu.

Unterscheidung der Kamele

Kamele gehören zur Unterordnung der Schwielensohler. Diese Unterordnung lässt sich in zwei Gruppen aufteilen: die Altweltkamele und die Neuweltkamele. Die Tiere, die man umgangssprachlich als Kamele bezeichnet, sind die Altweltkamele. Neuweltkamele sind zum Beispiel Lamas und Vikunjas. Die Altweltkamele lassen sich wiederum in zwei Arten aufteilen.

  • Dromedare (camelus dromedarius) sind dadurch zu erkennen, dass sie nur einen Höcker haben. Sie werden auch als Einhöckriges Kamel oder Arabisches Kamel bezeichnet. Wilde Dromedare sind in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet heutzutage ausgestorben, aber zahme Tiere sind geschätzte Reittiere.
  • Trampeltiere (camelus bactrianus) besitzen zwei Höcker auf dem Rücken. Sie werden auch Zweihöckrige Kamele oder Baktrische Kamele genannt. Diese Art ist vor allem in Asien verbreitet und ein beliebtes Lasttier. Wilde Trampeltiere gibt es noch, sie sind jedoch selten.

Beide Arten haben sich hervorragend an einen heißen Lebensraum angepasst. Sie können einerseits lange ohne Wasser auskommen und andererseits an Wasserstellen sehr schnell sehr viel Wasser trinken, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen, wie es bei anderen Tieren der Fall wäre.

Das Wüstentier und das Wasser

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen manche Menschen glauben, dass Kamele nicht schwimmen können. Man sagt, ihre Höcker könnten ihnen Probleme bereiten, sie könnten nicht schwimmen, weil sie es in der Wüste nicht benötigten oder aufgrund ihrer breiten Füße.

  • Der beziehungsweise die Höcker befinden sich bei Kamelen mitten auf dem Rücken. Problematisch wäre es, wenn die Höcker weiter vorne, zum Beispiel hinter dem Hals, lägen, denn dann könnten sie das Vorderteil des Kamels im Wasser herunterdrücken. Dies ist jedoch nicht der Fall.
  • Die Altweltkamele sind Wüstenbewohner. Der evolutive Instinkt, der Säugetieren dazu verhilft, von Natur aus schwimmen zu können, ist bei ihnen aber noch vorhanden.
  • Dadurch, dass sie in der Wüste nicht viele Seen und andere Gelegenheiten zum Schwimmen vorfinden, sind sie diese Art der Fortbewegung meistens nicht gewohnt. Viele Kamele sind daher wasserscheu.
  • Die breiten Füße sorgen ebenfalls nicht dafür, dass die Kamele nach unten gezogen werden. Andere Tiere mit ähnlichen Füßen können auch schwimmen, wie beispielsweise Kühe. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Kühe nicht schwimmen können, weil sie sich wegen eines losen Schließmuskels von hinten mit Wasser füllen und untergehen würden. Dieser Unfug beruht auf einem ernst genommenen und weiterverbreiteten Aprilscherz einer größeren Zeitung.
  • In Dubai (Arabische Emirate) werden Rennkamele zur Physiotherapie in Schwimmbecken trainiert, um sie wieder fit für Rennen zu machen. Diese Rennkamele sind normalerweise Dromedare, denn Trampeltiere kommen eher in Asien vor. Letztere wurden jedoch ebenfalls, vor allem an besonders heißen Tagen, schwimmend in Tümpeln beobachtet.
  • Dromedare wurden ebenfalls schon dabei beobachtet, wie sie den Nil an einer breiten Stelle durchschwammen. Dabei schaut nur der Kopf aus dem Wasser.
  • Reittiere, die ein Holzgestell als Sattel sowie Zaumzeug tragen, haben größere Probleme beim Schwimmen, vor allem, wenn sie zusätzlich noch einen Reiter oder Gepäck tragen sollen. Durch das zusätzliche Gewicht werden sie heruntergedrückt, bekommen Angst und könnten sogar ertrinken.

Welche Tiere nicht schwimmen können

Es gibt nur sehr wenige Säugetiere, die nicht von Natur aus schwimmen können, sondern gar nicht oder es erst lernen müssen.

  • Viele Menschenaffen, zum Beispiel Gorillas, können nicht instinktiv schwimmen. Ihr Schwerpunkt ist weiter vorne als bei Tieren, die auf vier Beinen laufen. Dadurch geht ihr Kopf unter, wenn sie nicht gelernt haben, die richtigen Bewegungen zu machen. Es wurden aber schon Menschenaffen beobachtet, die sich das Schwimmen beigebracht haben. Auch Menschen gehören ja zu den Spezies, die das Schwimmen erst lernen müssen.
  • Giraffen können nicht schwimmen, da sie durch ihren langen Hals ebenfalls ein Übergewicht nach vorne bekommen. Sie gehen aber gelegentlich ins Wasser, behalten aber den Grund unter den Füßen und den Kopf über Wasser.
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