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Molche im Gartenteich - Hinweise

Unter günstigen Bedingungen siedeln sich Molche auch in Ihrem Garten an.
Unter günstigen Bedingungen siedeln sich Molche auch in Ihrem Garten an.
Molche sind faszinierende Amphibien, die Sie auch im Gartenteich halten können. Beachten Sie dabei die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Tiere.

Molche im eigenen Teich – rechtliche Hinweise

Als Molche werden diverse Amphibienarten aus der Familie der Schwanzlurche bezeichnet. Dazu zählen unter anderem Teichmolche, Bergmolche und Kammmolche. Während die nah verwandten Salamander primär an Land leben, bevorzugen Molche Kleingewässer oder wassernahe Gebiete als Lebensraum. Im Frühjahr und Sommer ziehen sich Molche komplett ins Wasser zurück, wo sie sich fortpflanzen, ablaichen und die Jungtiere die ersten drei Monate verbringen.

Der natürliche Lebensraum der Molche wurde in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert. Gefährdet sind die Tiere vor allem durch die Zuschüttung und Verschmutzung von Teichen, Tümpeln und anderen Kleingewässern. Zudem werden viele Molche ebenso wie Kröten und Frösche bei ihren Wanderungen vom Winterquartier zum Laichgewässer im Straßenverkehr getötet.

Gemäß der Bundesartenschutzverordnung zählen Molche seit 1980, wie alle anderen in Deutschland heimischen Amphibien, zu den besonders geschützten Tierarten. Demnach ist es untersagt, Molche, ihren Laich oder ihre Larven zu verletzen oder zu töten. Ebenso dürfen Sie diese Tiere in all ihren Entwicklungsformen nicht in der freien Natur fangen, um sie in Ihrem Gartenteich anzusiedeln.

Unproblematisch ist es hingegen, wenn Molche von sich aus Ihren Teich als Lebensraum wählen. Die Tiere ziehen sich zwar zur Fortpflanzung in das Laichgewässer zurück, in dem sie geboren wurden. Doch der eine oder andere Molch verirrt sich bei seiner Wanderung und siedelt sich mit etwas Glück in Ihrem Garten an.

Alternativ können Sie Molche im Handel kaufen. Achten Sie darauf, dass die Amphibien aus einem zertifizierten Zuchtbetrieb stammen, der seine Bestände artgerecht hält und nur Tiere aus europäischen Nachzüchtungen verkauft. Exoten aus Übersee haben in unseren heimischen Gärten nichts verloren. Sie können Krankheiten und Parasiten einschleppen, verdrängen unter Umständen heimische Arten und haben durch die hiesigen klimatischen Umstände geringe Überlebenschancen.

Überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie tatsächlich langfristig Molche in Ihrem Garten haben wollen. Denn laut Bundesnaturschutzgesetz müssen Sie diesen Tieren dann auch einen adäquaten Lebensraum bieten. Haben sich die Amphibien bei Ihnen angesiedelt, dürfen Sie sie nicht töten oder in öffentlichen Gewässern aussetzen.

Gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Molche

  • Es ist gesetzlich verboten, wild lebende Molche, ihren Laich und Molchlarven einzufangen.
  • Sie dürfen jedoch Ihren Gartenteich so gestalten, dass sich Molche aus der freien Natur darin ansiedeln.
  • Alternativ können Sie Molche in zertifizierten Zuchtbetrieben kaufen.
  • Sie sind verpflichtet, die kleinen Tiere in Ihrem Gartenteich artgerecht zu halten.
  • Haben sich Molche in Ihrem Gartenteich angesiedelt, dürfen Sie sie nicht wieder umsiedeln.

Den Teich für die Ansiedlung gestalten

Damit sich die Molche in Ihrem Garten wohlfühlen, sollten Sie den Teich und seine unmittelbare Umgebung naturnah gestalten. Wichtig ist ein sonniger bis halbschattiger Standort. Als wechselwarmes Tier, dessen Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig ist, benötigt es zumindest einige Stunden Sonne am Tag. Ein wenig Schatten sorgt dafür, dass sich Ihr Teich im Sommer nicht übermäßig erwärmt oder austrocknet.

Planen Sie für Ihren naturnahen Teich mindestens eine Wasserfläche von acht bis zehn Quadratmetern ein. Ihr Teich kann sich so selbst reinigen und wird zu einem kleinen Ökosystem. Füllen Sie den Teich mit nährstoffarmem, aber nicht saurem Wasser. Am besten eignet sich Regenwasser.

Legen Sie an einer Stelle eine Tiefwasserzone mit mindestens 80 bis 100 Zentimetern an, damit der Teich im Winter nicht komplett zufriert. Bei allen Molcharten kommt es gelegentlich vor, dass einige erwachsene Exemplare nicht an Land gehen, sondern ganzjährig im Wasser bleiben. Sie brauchen in Ihrem Teich einen eisfreien Platz zum Überwintern.

Die meisten Molche verbringen jedoch nur einen Teil ihres Lebens im Wasser. Die Tiere müssen Ihren Teich daher problemlos betreten und verlassen können. Richten Sie eine ausgeprägte flache Uferzone ein. Mit Steinen, Zweigen oder Böschungsmatten in der Uferzone schaffen Sie zusätzliche Ein- und Ausstiegshilfen für die Amphibien.

Molche wandern Ihnen nur zu, wenn sie in Ihrem Teich ablaichen können und Versteckmöglichkeiten finden. Dazu benötigen die Amphibien eine reichhaltige Wasserbepflanzung. Geeignet sind insbesondere fein gefiederte und krautige Wasserpflanzen, wie der Sumpf-Wasserstern, das Hornblatt oder die Wasserpest.

Setzen Sie keine Fische in dem Teich aus. Sie fressen die Eier und Larven der Molche. Ebenso sollten Sie auf technische Anlagen wie Umwälzpumpen oder Springbrunnen verzichten. Der Lärm dieser Geräte und die konstante Bewegung des Wassers stören die Tiere.

Molche brauchen feucht-kühle Verstecke und frostsichere Plätze zum Überwintern. Gestalten Sie auch die nähere Umgebung des Teichs artgerecht und lassen Sie zumindest einen Teil Ihres Gartens naturbelassen. Mit Stauden und Hecken, Reisig und Totholz, Moospolstern, Natursteinmauern und offenen Komposthaufen schaffen Sie günstige Landlebensräume für die Amphibien. Verzichten Sie auf chemische Unkrautvernichter und bekämpfen Sie Schädlinge biologisch.

Molche im Gartenteich halten

Sie haben Ihren Gartenteich naturnah und artgerecht gestaltet? Dann finden sich vielleicht bei der nächsten Molchwanderung im zeitigen Frühjahr, ab Februar oder März, einige dieser niedlichen Tierchen ein. Das erste Anzeichen ist Laich, der auf der Wasseroberfläche schwimmt oder an den Wasserpflanzen klebt.

Einige Wochen später sehen Sie die Molchlarven. Diese fischähnlichen dunklen Tiere, die zunächst nur einen knappen Zentimeter groß sind, tummeln sich bevorzugt an sonnigen Plätzen im Wasser. Nach weiteren zwei bis drei Monaten sind die Larven drei bis vier Zentimeter groß und entwickeln sich zum Landtier. Die jungen Molche  sind nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.

Sobald die Molche das Wasser verlassen, sollten Sie regelmäßig Lichtschächte und außen liegende Treppenabgänge auf Ihrem Grundstück kontrollieren. Derartige steilwandige Einrichtungen sind Todesfallen für diese Tiere. Die Amphibien können die glatten Wände nicht heraufklettern und gehen nach wenigen Tagen durch Austrocknung ein. Vorbeugend bringen Sie feinmaschiges Drahtgewebe auf den Lichtschächten an und legen Bretter auf den Treppenstufen aus.

Zufüttern müssen Sie die Molche in der Regel nicht – gesunde Teiche enthalten genug Kleinlebewesen. Molche leben räuberisch und ernähren sich hauptsächlich von Insektenlarven wie Mücken oder Eintagsfliegen. Auch die Kaulquappen von Fröschen sowie Wasserkäfer, Wasserflöhe, kleine Schnecken und Ringelwürmer stehen auf dem Speiseplan der Molche.

Vermeiden Sie jede Ruhestörung der Molche beispielsweise durch intensive Gartenpflege wie häufiges Rasenmähen oder spielende Kinder in Teichnähe. Halten Sie auch Hunde und Katzen fern. Die schreckhaften Amphibien ziehen sich bei der geringsten Störung an den Grund des Teichs zurück und wandern bei Dauerstress schnell ab. Lassen Sie die Molche ebenso in ihrem Winterquartier unbehelligt.

Richten Sie sich an Ihrem Teich einen Beobachtungsplatz ein. Verhalten Sie sich ruhig, verlieren die Amphibien nach und nach ihre Scheu und wagen sich heraus. Manche Molche werden sogar zahm und lassen sich mit Mehlwurmlarven füttern. Nehmen Sie dazu eine Pinzette und fassen Sie die Molche nicht an - Amphibien sind keine Kuscheltiere und viele Menschen reagieren empfindlich auf die leicht giftige Molchhaut.

Der ideale Lebensraum für Molche in Ihrem Garten

  • Legen Sie den Teich an einem sonnigen bis halbschattigen Platz an.
  • Planen Sie eine Wasserfläche von mindestens acht bis zehn Quadratmetern ein.
  • Richten Sie eine ausgeprägte flache Uferzone und eine frostsichere Tiefwasserzone ein.
  • Füllen Sie den Teich am besten mit Regenwasser.
  • Pflanzen Sie reichhaltig Wasserpflanzen an.
  • Setzen Sie keine Fische aus.
  • Verzichten Sie auf Geräuschquellen wie Umwälzpumpen oder Springbrunnen.
  • Schaffen Sie an Land feucht-kühle Versteckmöglichkeiten und frostsichere Überwinterungsplätze.
  • Gärtnern Sie biologisch.
  • Setzen Sie keine chemischen Unkrautvernichter oder Schädlingsbekämpfungsmittel ein.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig potenzielle Todesfallen der Molche wie Lichtschächte und Kellerabgänge.
  • Bringen Sie vorbeugend feinmaschiges Drahtgewebe auf Lichtschächten an und legen Sie Außentreppen mit Brettern aus.
  • Zufüttern ist in der Regel nicht nötig.
  • Vermeiden Sie jede Ruhestörung der Molche im Teich.
  • Lassen Sie die Amphibien auch in ihrem Winterquartier unbehelligt.
  • Fassen Sie die Molche nicht an.

Durch die artgerechte Gestaltung Ihres Gartenteichs können Sie Ihren Teil dazu beitragen, dass der Molchbestand erhalten bleibt.

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