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Motor: Nach Überdrehen richtig handeln - so geht's

Der rote Bereich ist tabu.
Der rote Bereich ist tabu.
Jeder weiß, dass ein Motor nur in einem bestimmten Drehzahlbereich keinen Schaden nimmt und wenn man den Motor überdreht, kann es schlimme Folgen haben. Sicher ist es gut, wenn Sie wissen, wie Sie nach dem Überdrehen richtig vorgehen.

Motoren und der Verschleiß bei hoher Drehzahl

Jeder Motor hat eine bestimmte optimale Drehzahl, bei der sowohl der Verschleiß als auch der Verbrauch niedrig ist. Diese optimale Drehzahl ist von Motor zu Motor verschieden und kann im Handbuch nachgeschlagen werden bzw. beim Hersteller erfragt werden.

  • Der gelbe oder rote Bereich liegt deutlich über dieser optimalen Drehzahl. Das sind Warnbereiche, in denen Sie nie langfristig fahren sollten. Als Faustregel gilt, dass der gelbe Bereich nur gelegentlich beim Beschleunigen erreicht werden soll, der rote Bereich nie.
  • Modere Motoren haben meistens Drehzahlbegrenzer und können eigentlich nie überdreht werden, aber oft sind diese so eingestellt, dass Sie den Motor trotzdem überlasten können.
  • Wenn Sie den Motor längere Zeit mit zu hoher Drehzahl fahren, also überdrehen, werden Lager, Ventile, Zylinder und Kolben durch die starke Erwärmung überlastet, der Ölfilm kann reißen und ein sofortiger Motorschaden wäre die Folge.
  • Meistens macht sich dieses "langsame" Überdrehen von Motoren erst nach einiger Zeit bemerkbar, z. B. kann ein Lager kann brechen oder ein Ventil platzen. Der Zusammenhang zwischen dem Überdrehen des Motors und dem Schaden ist oft nicht eindeutig.

Starkes Überdrehen bei der Fahrt

Ein plötzliches starkes Überdrehen kann den Motor auf der Stelle stark beschädigen, bis hin zum sofortigen Totalausfall.

  1. Starkes Überdrehen geschieht nicht nur sportlich rasanten Fahrern, sondern auch oft Fahranfängern, wenn Sie beim Herunterschalten den falschen Gang erwischen, also zum Beispiel vom 4. Gang in den 1. Gang statt in den 3. Gang schalten. Dabei heult der Motor entsetzlich auf, der Fehler kann eigentlich nicht unbemerkt bleiben.
  2. Auf den Drehzahlbegrenzer dürfen Sie sich in dieser Situation nicht verlassen, er stoppt eine Beschleunigung, die durch das Gas geben ausgelöst wird, er ist machtlos, wenn der Motor durch das rasch drehende Getriebe auf eine hohe Drehzahl katapultiert wird.
  3. Kuppeln Sie sofort aus,  wenn Sie beim Zurückschalten einen plötzlichen starken Drehzahlanstieg mit lautem Motorgeräusch bemerken, dann können Sie in der Regel das Schlimmste verhindern. Nehmen Sie etwas Gas weg und schalten in den richtigen Gang. Das überstehen die meisten Motoren und Getriebe ohne Probleme.
  4. Wenn Sie aber voll einkuppeln, kann es zu einem Totalschaden von Motor und Getriebe kommen. Durch die große Wucht, mit der die unterschiedlich drehenden Aggregate, Getriebe und Motor aufeinandertreffen, können z. B. Tellerräder, Ventile und Wellen sofort zu Bruch gehen. Stellen Sie sich vor, was geschieht, wenn Sie eine Eisenstange in die Speichen eines Rades stecken, so sieht es dann im Motor aus.

Falls Sie rechtzeitig ausgekuppelt haben, hat das Überdrehen des Motors diesem zwar nicht gut getan, aber direkte Schäden sind kaum zu erwarten. Achten Sie trotzdem in der nächsten Zeit auf auffällige Geräusche bzw. Wasser oder Ölverlust.

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