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Noradrenalin und die Wirkung - Wissenswertes

Noradrenalin ist auch ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn.
Noradrenalin ist auch ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn.
Noradrenalin ist ein wichtiges Hormon im Körper - doch wie genau ist seine Wirkung und Funktion und wo wird es gebildet? Alles Wissenswerte über das Stresshormon und seine Physiologie erfahren Sie hier.

Biochemie und Synthese des Hormons

  • Noradrenalin gehört zusammen mit Adrenalin und Dopamin zur Hormongruppe der Katecholamine. Norepinephrin ist ein anderer Name für das Hormon.
  • Die Katecholamine werden in der Nebennierenmark, in Neuronen des sympathischen Nervensystems und im Locus caeruleus aus der Aminosäuren Phenylalanin bzw. Tyrosin synthetisiert. Das Hormon ist also ein Aminosäurederivat im Gegensatz zu den Steroidhormonen.
  • Die Nebennieren liegen den Nieren auf. Die Zellen des Marks entstehen embryologisch ebenfalls aus Nervenzellen, die Katecholamine werden also von neuroendokrinen Zellen gebildet. Bei der Synthese entstehen über mehrere Hydroxylierungs- und Decarboxylierungsschritte zunächst DOPA, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin.
  • Abgebaut wird das Hormon wieder über die Enzyme Catechol-O-Methyltransferase und Monoaminooxidase zu Vanillinmandelsäure. Diese kann im Urin nachgewiesen werden.

Physiologische Wirkung von Noradrenalin

  • Die Katecholamine haben im Körper Wirkung als Hormon und Neurotransmitter. Dabei hat Norepinephrin eine übergeordnete Rolle als Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems.
  • Die Hormone werden bei Stress aus den sympathischen Nervenfasern ausgeschüttet und wirken auf verschiedenste Zielorgane. Sie docken an diesen über die Alpha- und Beta-Adrenorezeptoren an.
  • An den Gefäßen bewirkt es eine Vasokonstriktion und damit eine Blutdrucksteigerung, am Herz eine Steigerung von Kontraktionskraft und Frequenz. Es verbessert die Durchblutung zugunsten der Skelettmuskulatur, während für die Flucht unwichtige Organe wie die Haut und der Verdauungstrakt weniger durchblutet werden. Die Stresshormone hemmen auch die Verdauungsvorgänge, wodurch zu erklären ist, dass Menschen mit hohem Stresslevel oft Verdauungsprobleme haben.
  • Im Stoffwechsel bewirkt Norepinephrin Glykolyse und Lipolyse. So stehen dem Organismus ausreichend Nährstoffe aus dem Blut zur Verfügung.
  • Die Wirkung von Noradrenalin ist also im Allgemeinen eine Leistungssteigerung des Körpers, ausgerichtet auf eine akute Flucht- oder Kampfsituation. Verdauungsvorgänge und Reproduktion, die in Ruhe ablaufen, werden gehemmt.

Einsatz in der Medizin und Pathophysiologie

  • Adrenalin und Noradrenalin werden als Notfallmedikamente eingesetzt und sind dort unverzichtbar. Bei allen Arten des Schocks und bei Kreislaufstillstand sind sie indiziert.
  • Pathologisch erhöhte Werte der Hormone können bei einem Tumor des Nebennierenmarks, dem sogenannten Phäochromozytom, vorkommen. Die Symptome sind hypertensive Krisen, Tachykardie, Schweißausbrüche, Glucosurie und Gewichtsverlust. Nachgewiesen wird der Tumor nach heutigen Leitlinien durch Bestimmung der Metanephrine im Blutplasma und einem MRT. Meist sind die Tumore allerdings benigne.
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