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Phasen der Trauer überwinden - Todesfälle emotional verarbeiten

Ein Trauerprozess kann langwierig sein.
Ein Trauerprozess kann langwierig sein.
Wenn ein naher Angehöriger oder der Lebenspartner stirbt, reißt dies oft ein großes Loch in das eigene Leben. Nichts ist mehr so wie vorher und das eigene Leben scheint leer geworden zu sein. Der Trauerprozess läuft in unterschiedlichen Phasen ab, die sich auch überlagern können.

Der Satz "Die Zeit heilt alle Wunden" besitzt zumindest einen wahren Kern. Denn Trauer und das Verarbeiten eines großen Verlustes brauchen oft viel Zeit.

Verschiedene emotionale Phasen

  • Bei einem plötzlichen Todesfall ist der Schock meist groß. Stirbt der Lebenspartner bei einem Unfall, durch einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, dann hat es vorher meist keine Zeit gegeben, voneinander Abschied zu nehmen.
  • In der ersten Schockphase müssen zudem meist wichtige Dinge wie die Beerdigung, die Beantragung von Renten oder Lebensversicherungen organisiert werden, sodass für die eigentliche Trauer nur wenig Raum ist.
  • Oft wirkt ein plötzlicher Tod geradezu "unwirklich" und es dauert möglicherweise eine Zeit, bis Sie den Todesfall überhaupt begriffen haben. Dies gilt insbesondere, wenn dem Tod keine lange Krankheit voranging.
  • Wenn alle Dinge erledigt und ein paar Monate vergangen sind, beginnen oft erst die wirklichen Phasen der Trauer. Dies ist leider oft auch der Zeitpunkt, zu dem die anderen Menschen in Ihrer Umgebung möglicherweise davon ausgehen, dass Sie nun die schlimmste Zeit hinter sich haben.
  • Doch erst mit einigem Abstand zum Schock eines plötzlichen Todesfalles und seiner "Organisation" wird Ihnen die Lücke bewusst werden, die der Verstorbene hinterlassen hat.
  • Neben dem Nichtwahrhabenwollen eines plötzlichen Todesfalles kann auch Wut in den Phasen der Trauer eine Rolle spielen. Insbesondere, wenn jemand seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat, können Wut und Unverständnis groß sein. Auch diese Gefühle sollten Sie zulassen und nicht aus schlechtem Gewissen gegenüber dem Verstorbenen unterdrücken.

Eine Gruppe zur Verarbeitung der Trauer kann helfen

Sehr hilfreich kann es sein, wenn Sie sich nach dem Tode eines nahen Angehörigen einer Trauergruppe anschließen.

  • In einer solchen Gruppe werden Sie auf Menschen treffen, die ähnliche Schicksalsschläge verarbeiten müssen und sich daher in Ihren Gefühlen akzeptiert wissen.
  • Insbesondere müssen Sie in einer solchen Gruppe niemanden vorspielen, dass es Ihnen wieder "gut" geht - auch wenn dies Jahre nach einem Todesfall vielleicht von Ihrer Umgebung erwartet wird. Ein Trauerprozess kann aber auch sehr lange Zeit in Anspruch nehmen.
  • Erkundigen Sie sich daher bei Ihrer Kirchengemeinde, ob dort eine solche Gruppe existiert. 

Die emotionale Verarbeitung von Todesfällen kann individuell sehr unterschiedlich sein. Wenn der Todesfall länger her ist, dann wird Ihnen Ihre Umgebung vielleicht nicht immer das nötige Verständnis für Ihre Trauergefühle entgegenbringen.  

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