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Schimmel trotz Lüften - so schaffen Sie Abhilfe

Schimmel kann trotz Lüften entstehen und zum Problem werden.
Schimmel kann trotz Lüften entstehen und zum Problem werden.
Sie heizen regelmäßig, öffnen die Fenster nahezu nach Zeitplan und dennoch breiten sich Pilze auf Ihren Wänden aus? Auch wenn es viele Vermieter nicht wahrhaben wollen, Schimmel kann trotz Lüften auftreten und Räume schnell unbewohnbar machen.

Was Sie benötigen:

  • Hygrometer
  • Essig
  • Kamera

Heizung und Lüftung - was ist richtig?

  • Wenn Sie in Ihrer Wohnung Schimmel trotz regelmäßigen Lüftens haben, sollten Sie zuerst Ihr Lüftverhalten unter die Lupe nehmen, denn "regelmäßig" bedeutet nicht gleich "richtig". 
  • Achten Sie beim Öffnen der Fenster darauf, dass die warme feuchtere Luft im Zimmer durch kältere und trockenere Luft von außen ausgetauscht werden kann. Ist es innen kühler als außen, wird hingegen feuchtere Luft in den Raum gelangen.
  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in einem Raum, beispielsweise durch das Trocknen von Wäsche, Kochen oder Duschen, müssen Sie hier auch entsprechend öfter die Fenster öffnen.
  • Neben der Belüftung der Räume ist auch die Heizung ein wichtiger Faktor bei der Verhinderung von Schimmelpilzen. Ist ein Raum bewohnt aber stetig kalt, schlägt sich die Feuchtigkeit, die durch Atmen, Kochen, Wäschewaschen und Duschen unweigerlich entsteht, auf allen Oberflächen nieder und bildet dort die Basis für die gefährlichen Pilze. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass Räume im Winter nicht gänzlich ungeheizt sind.

Wenn Schimmel trotz richtigen Lüftens entsteht - was tun?

  1. Reinigen Sie die betroffenen Stellen gründlich mit Essig oder Schimmelentferner.
  2. Bringen Sie einen Hygrometer im Raum an und kontrollieren Sie mit dessen Hilfe die Luftfeuchtigkeit. Optimal sind Werte zwischen 45 % und 60 %. Liegt die Feuchtigkeit im Zimmer stetig höher, wird der Schimmel trotz Lüften und gründlicher Entfernung schnell wieder auftreten.
  3. Bevor Sie sich an den Vermieter wenden, fragen Sie bei Ihren Nachbarn nach, ob diese ähnliche Probleme haben. Sind Rohre oder Mauern undicht oder die Isolierung falsch gewählt, wird der Befall sehr wahrscheinlich nicht nur in Ihrer Wohnung auftreten. Bitten Sie auch, hinter Möbeln nachzuschauen und eventuell befallene Stellen mit Fotos zu dokumentieren. Schauen Sie, wenn möglich, selbst die betroffene Mauer von außen an. Können Sie Risse oder feuchte Stellen erkennen? Fotografieren Sie die Mängel, die Ihnen auffallen.
  4. Wenden Sie sich, bestenfalls gemeinsam mit Ihren Nachbarn, an den Vermieter. Ein Wechsel der Isolierung, die Bekämpfung des Schimmels und Ausbesserung betroffener Stellen ist kostenintensiv und aufwendig. Viele Vermieter versuchen daher zunächst, die Ursache der Schimmelpilze im falschen Lüftverhalten der Mieter zu finden. Auch die Behauptungen, die Möbel stünden ungünstig oder es würde nicht ausreichend geheizt sind keine Seltenheit. Um diese Behauptungen zu entkräften, können Sie die Werte des Hygrometers, Lüftzeiten und die Fotos vorlegen. Auch wenn die Beweispflicht beim Vermieter liegt, können Sie so deutlich machen, dass Sie bereits Schritte unternommen und diese als Nachweis dokumentiert haben.
  5. Hat der Vermieter oder die Hausverwaltung keine Einsicht, so kann Ihnen der Mieterschutzbund oder in schweren Fällen auch das Gesundheitsamt weiterhelfen. Im Normalfall wird der Vermieter in Folge einen Sachverständigen mit der Begutachtung beauftragen müssen. Stellt dieser Mängel in der Bausubstanz, undichte Stellen oder eine falsche Wärmedämmung fest, müssen diese beseitigt oder ausgewechselt werden. Ein einfaches Überstreichen mit Spezialfarbe reicht hier nicht aus. 

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