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Schulter geprellt - was tun?

Schulterverletzungen können gravierende Folgen haben.
Schulterverletzungen können gravierende Folgen haben.
Unser Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk unseres Körpers und weist daher einige anatomische Besonderheiten auf, die es aber auch anfällig für Verletzungen macht. Ist die Schulter geprellt, kann das ein ganzes Spektrum von Verletzungsfolgen nach sich ziehen. Wie Sie sich im Verletzungsfall richtig verhalten und Folgeschäden vermeiden, erfahren Sie hier.

Verletzung der Schulter: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Ist die Schulter geprellt, treten in der Regel deutliche Schmerzen auf und es kann zu Blutergussbildung und dadurch bedingter Anschwellung kommen. Schmerz, Bluterguss und Schwellung können Sie bekämpfen, indem Sie möglichst sofort mit dem Kühlen beginnen.

  1. Tränken Sie ein Baumwolltuch (z. B. Handtuch) oder einen Schwamm mit Eiswasser. Das Eiswasser stellen Sie her, indem Sie einige Eiswürfel in Leistungswasser geben und so die zum Kühlen optimale Temperatur von 1° C erreichen.
  2. Legen Sie Tuch oder Schwamm für ca. 20 Minuten auf die Schulter bzw. schmerzhafte Stelle, dann für einige Minuten entfernen und mit einem frisch getränktem Tuch bzw. Schwamm wiederholen. Intensives Kühlen bringt nur in den ersten 3 Stunden nach dem Unfall etwas gegen Schwellung und Bluterguss, gegen Schmerzen jedoch auch darüber hinaus.
  3. Bei sehr starken Schmerzen muss man natürlich auch an einen Knochenbruch denken, der sich hinter einer vermeintlich „nur“ geprellten Schulter versteckt. Es könnte z. B. Ihr Oberarm direkt unterhalb des Schultergelenks gebrochen sein oder aber, das Schultergelenk ist ausgekugelt. Eine Schulter-Luxation, so nennt man das Auskugeln medizinisch, bereitet intensive Beschwerden und ist meist auch für einen medizinischen Laien an der Deformierung des Schultergürtels gut erkennbar. Eine Luxation des Schultergelenks ist ein Notfall und rechtfertigt auch die Verständigung eines Notarztes.

Die Schmerzen halten an: nur geprellt?

Auch scheinbar harmlose Bagatellverletzungen können dem Schultergelenk dauerhaften Schaden zufügen und nicht selten werden schwere Verletzungsfolgen am Schultergelenk verspätet diagnostiziert.

  • Ist die Schulter nur geprellt, werden Sie sicher einige Tage Beschwerden haben, die dann aber langsam abklingen sollten.
  • Halten die Beschwerden an oder Sie bemerken, dass Sie bestimmte Armbewegungen nicht mehr so gut ausführen können, sollten Sie sich unbedingt bei einem Unfallchirurgen oder unfallchirurgisch versierten Orthopäden vorstellen. So können bei einer vermeintlich harmlosen Prellung ohne Weiteres Sehnen an der Schulter reißen und dazu führen, das der Arm nicht mehr schwungvoll angehoben werden kann oder er fällt ab einer bestimmten Höhe einfach wieder herab. Diese sog. Rotatorenmanschettenruptur ist die am häufigsten übersehene Verletzungsfolge am  Schultergürtel!
  • Beschreiben Sie Ihrem Arzt so genau wie möglich den Unfallmechanismus und bei welchen Bewegungen Sie welche Beschwerden verspüren: Wie war die Armhaltung während des Unfalls und mit wie viel Wucht ist die Verletzung erfolgt? Wie waren die Beschwerden unmittelbar danach und was haben Sie dagegen unternommen? Welche Bewegungen verursachen Beschwerden und an welcher Stelle? Schmerzausstrahlung? Können Sie noch Überkopfarbeiten ausführen?
  • Je genauer Ihre Angaben sind, desto eher kann Ihr Arzt sich ein Bild vom Ausmaß der Verletzung machen und vielleicht schon anhand Ihrer Angaben eine Verdachtsdiagnose stellen.
  • Neben einer gründlichen Untersuchung Ihres Schultergelenks kommen natürlich noch weitere Untersuchungen auf Sie zu: Röntgenaufnahmen, Ultraschall und falls erforderlich auch eine Kernspin- oder Computertomografie, damit garvierende Verletzungsfolgen erkannt und rechtzeitig behandelt werden können.
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