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Steuerkette und Zahnriemen - der Unterschied einfach erklärt

Zahnriemen oder Steuerkette sind wichtige Bestandteile eines Automotors.
Zahnriemen oder Steuerkette sind wichtige Bestandteile eines Automotors. © Dieter_Schütz / Pixelio
Die Steuerkette ist ein Bauteil in einem Viertaktmotor, ebenso wie es der Zahnriemen ist. Beide fungieren auf eine ähnliche Weise, dennoch unterscheiden sich beide Teile in einigen Punkten.

Die Geschichte und Funktion der Steuerkette im Überblick

Die Steuerkette ist ein Teil des Antriebs der Nockenwelle in einem Viertaktmotor, wie er in Autos üblich ist. Ihre Hauptfunktion ist es, die Kurbelwelle mit der Nockenwelle zu verbinden.

  • Ungefähr seit dem Jahr 1910 werden Rollenketten als Steuerketten in Automotoren verwendet. Die Königswellen, welche ebenfalls zu diesem Zweck verwendet werden, sind üblicherweise im Motorsport zu finden. Das liegt vor allem daran, dass diese Art der Kette aufwendiger in der Herstellung ist.
  • Früher wurden auch Hülsenketten und Zahnketten verwendet. Wobei letztere hauptsächlich bei Flugmotoren zum Einsatz gekommen sind. Auch wenn es heutzutage Alternativen gibt, halten einige Hersteller aus Traditionsgründen an einer Kette fest.
  • Damit die Kette richtig funktionieren kann, ist es notwendig, dass sie entsprechend gespannt ist. Dies wird durch den Einsatz von Kettenspannern bewirkt. Diese werden entweder durch Druckölbetrieb oder Federn betrieben und vermeiden so auf den längeren Stücken des Kettenlaufs, in denen nichts geschieht, übermäßiges Schwingen der Kette.
  • Es gibt Gerüchte, dass Steuerketten keiner Wartung bedürfen, dies ist jedoch ein Irrtum. Vor allem die Spanner sind Verschleißteile, welche ungefähr alle 150.000 bis 300.000 Kilometer ausgewechselt werden. Wenn dies nicht regelmäßig geschieht, kann die Kette überspringen und dadurch Motorschäden verursachen.

Der Zahnriemen ist eine Alternative zur Steuerkette

Seit den 1970er-Jahren werden in der Motorentechnik Zahnriemen als Alternative zur Kette eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Treibriemen, die über eine Zahnung auf der Innenseite verfügen. In einem solchen Riemen finden Sie die kombinierten Eigenschaften von einem Flachriemen und einer Kette.

  • Der Zahnriemen hat auf der Innenseite eine Neopren- oder Kunststoffzahnung. Diese greift in ein Zahnrad ein und treibt den Riemen voran. Auf diese Art kann der Riemen mehr Kraft übertragen, auch wenn die eigentliche Kraftübertragung eher im Zugstrang stattfindet. Damit die Zähne nicht so schnell verschleißen, ist der Riemen mit einem abriebfesten Material ausgestattet.
  • Im Unterschied zu Ketten ist ein Zahnriemen wesentlich leiser während des Betriebs. Durch die geringere Masse des Riemens ist ein Motorenbetrieb in höheren Drehzahlbereichen möglich. Im Gegensatz zur Kette ist der Riemen außerhalb des Motors angebracht und auf diese Weise ist es einfacher, ihn zu warten.
  • Ein weiterer Unterschied zur Steuerkette ist, dass Sie keine Spanner für den Riemen brauchen. Außerdem ist der Zahnriemen selbstschmierend, was eine extra Schmierung unnötig macht. Im Gegenzug ist es jedoch dieser Grund, der dazu führt, dass die Riemen schneller verschleißen. Darüber hinaus sind Riemen meist günstiger. Aber durch den höheren Wartungsaufwand, aufgrund der geringeren Lebensdauer, sind die Wartungskosten höher. Hinzu kommt, dass die Belastungsgrenze eines solchen Riemens niedriger liegt als bei einer Kette.

Steuerkette und Zahnriemen können leicht miteinander verwechselt oder zumindest als Begriff synonym verwendet werden, da beide eine ähnliche Funktion haben. Es ist jedoch wichtig, auf die Unterschiede zu achten.

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