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Tausendfüßler - Wissenswertes zu diesem Wesen

Wie viele Füße hat ein Tausendfüßler?
Wie viele Füße hat ein Tausendfüßler?
Ob es Tausendfüßler oder Hundertfüßler sind, die in Ihrem Kompost leben oder im Dunkeln unter Steinen zum Vorschein kommen, wissen wohl die wenigsten. Begegnet sind Sie den vielfüßigen Wesen aber sicherlich schon. Umgangssprachlich werden die Tiere oft einfach als Tausendfüßer bezeichnet.

Füßler oder Füßer: Beide Begriffe sind sowohl für die tausendfüßigen als auch die hundertfüßigen Wesen gebräuchlich. Dabei gibt es Tausendfüßer, die weit weniger Beine haben als Hundertfüßer und Hundertfüßer, die natürlich mit mehr als hundert Füßen daherkommen.

Wie viele Füße sind es? – Körperbau und Vorkommen

  • Rein äußerlich sind die Tiere an einer Vielzahl von Merkmalen zu erkennen, an denen die Beinpaare sitzen. Der Name "Tausendfüßler" ist zwar eine Übertreibung, denn tausend Beine sind es bei keiner der weit über 10.000 Arten, aber er ist treffend. Die Zahl der Beine (Füße) variiert von einigen wenigen bis zu 750 an der Zahl.
  • Viele Tausendfüßler spielen in der Bodenbiologie eine große Rolle. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, aber auch von Algen und Flechten und bevorzugen einen feuchten Lebensraum. Sie sind daher nützliche Tiere, die Sie im Komposthaufen mit Wohlwollen betrachten sollten. 
  • Lästig wird es nur, wenn die Gliederfüßer in Massen auftreten. Bei günstigem Wetter und Nährstoffangebot kann dies vorkommen. Sollten Sie einzelne Tausendfüßer in Ihrer Wohnung finden, brauchen Sie sich aber keine Sorgen machen. In einer trockenen Umgebung, wie es in den meisten Wohnungen der Fall ist, überleben die Tiere nicht lange. Sie können diese mit einem feuchtem Lappen über Nacht anlocken und dann ins Freie bringen.

Tausendfüßler oder Hundertfüßler? – Unterschiede

  • Zwischen Tausend- und Hundertfüßern gibt es wesentliche Unterschiede im Körperbau und in der Lebensweise. Der wichtigste Unterschied liegt in der Anzahl der Beinpaare pro Körpersegment. Es sind bei den Tausendfüßern jeweils zwei Beinpaare (daher der lateinische Name Diplopoda). Bei den Hundertfüßern (Chilopoda) ist es jeweils nur ein Beinpaar. Diese haben auch weich gestaltete Segmente, während bei Tausendfüßlern Kalkeinlagerungen die Segmente versteifen.
  • Hundertfüßer sind schnelle und räuberische Tiere. Sie erbeuten diese mit Hilfe einer Giftklaue. Tausendfüßer bewegen sich eher langsam vorwärts. Den Lebensraum teilen sich beide. Unter Steinen, in Baumritzen, zwischen feuchtem Laub und im Boden können Sie beide Lebensformen finden.
  • Unter beiden Tiergruppen gibt es interessante Exemplare, die auch sehr groß werden können. In den Tropen leben verschiedene Riesenformen, für die sich Terrarienliebhaber interessieren. So wird eine Art der Tausendfüßler (Archispirostreptus gigas) bis zu 30 Zentimeter lang. Bei den Hundertfüßern sind es die großen Skolopender, welche im Terrarium gehalten werden.
  • Diese Skolopender sind jedoch keine Kuscheltiere. Sie können sehr schmerzhafte Bisswunden verursachen. Ihr Gift ist für den Menschen nicht tödlich, aber auch nicht harmlos. Bei Gefahr ziehen sich die Tiere nicht zurück, sondern greifen an.

Die meisten in Mitteleuropa lebenden Tausendfüßer verbringen ihr Dasein jedoch ohne durch den Menschen bemerkt zu werden. Es sind Tiere, denen wir nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit widmen. Daher wird im Sprachgebrauch auch alles, was schlangenförmig mit vielen Beinen umherkrabbelt als Tausendfüßer oder Hundertfüßer bezeichnet. Der exakte Name ist egal, Hauptsache die Zahl der Füße wird betont. Lediglich in Cartoons erscheinen die vielfüßigen Wesen einmal beim Schuster. Dieser dürfte den Tausendfüßler mit Begeisterung sehen, sichert er ihm doch Arbeit für viele Tage.

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