Alle Kategorien
Suche

Trockenestrich und Aufbau - Wissenswertes über das Verlegen

Trockenestrich lässt sich auf Fußbodenheizungen verlegen.
Trockenestrich lässt sich auf Fußbodenheizungen verlegen. © Uli Carthäuser / Pixelio
Früher war es oft langwierig, Estrich zu verlegen, denn der Aufbau und die Trocknung benötigten viel Zeit. Nicht selten dauerte es bis zu 30 Tagen, um den Estrich zu verlegen und nur das Ergebnis eines herrlich seidenglatten Bodens animierte Bauherren dazu, den Untergrund aus dem flüssigen Anhydrit- oder Zementestrich zu verlegen. Heutzutage ist es möglich, mit dem Trockenestrich bereits innerhalb von wenigen Stunden eine Fliesen- oder andere Bodenbeschichtung auflegen zu können. Allerdings sollten Sie zur Verlegung von Trockenestrich einiges beachten.

Der Aufbau von Trockenestrich besteht aus Gipskartonplatten

Trockenestrich besteht aus miteinander versetzten Gipskartonplatten, die etwa einen Zenitmeter dick sind.

  • Beim Aufbau des Trockenestrichs müssen Sie den Boden mit einer Feuchtigkeitssperre, z. B. mit einer Folie, auslegen. Sollte der Boden sich als rissig oder porös erweisen, wird vor der Platteverlegung zunächst eine Trockenschüttung durch ein mit Wachs umhülltes, bei Hitze verklebendes Mineralgranulat notwendig sein.
  • Falls Sie eine besondere Trittschalldämmung benötigen, können Sie die Gipsfaserplatten zusätzlich auch auf einer Schicht Hartschaum oder Mineralwolle verlegen. Da das Dämmmaterial, wie auch die Trockenschüttung sehr wärmespeichernd ist, eignet sich der Trockenestrich vor allem für die Verlegung von Fußbodenheizungen.
  • Wichtig ist nur, dass Sie die Wände oder Rohre zunächst dämmen und den Trockenestrich nicht direkt z. B. auf das Rohr oder bis an die Wand verlegen, da Sie ansonsten mit erheblichen Schallübertragungen rechnen müssen. Wenn Sie sich im Handwerk nicht ganz sicher sind, ist es vielleicht zweckmäßiger, den Trockenestrich durch einen Fachmann verlegen zu lassen.
  • Der Fachhandel bietet Trockenestrich im fertigen Aufbau sehr unterschiedlich an. Sie können zwischen Fermacell-Trockenestrich, Brio, Powerpanel TE und anderen entscheiden. Die Aufbau-Maße liegen bei 500 mal 1250 mm und 2,5 cm Dicke mit einem Gewicht von etwa 16 kg. Pro qm können die Kosten zwischen 27 bis 30 €, bei günstigem Material etwa um 14 bis 15 € liegen.

Trockenestrich eignet sich auch für Holzbalkendecken

  • Wenn Sie Estrich, auf einer Holzbalkendecke verlegen möchten, darf der Estrich, was oft leicht geschieht, bei Belastung nicht nachgeben. Deshalb müssen Sie die Holzbalkendecken zuvor mit einer ausreichend guten Unterkonstruktion auskleiden, um neben der Haltbarkeit einen Schallschutz und einen gewissen Wärmedammschutz gewährleisten zu können.
  • Auf einer Holzbalkendecke ist es deshalb nicht einfach, den Aufbau des Fußbodens weder zu hoch, noch zu  gewichtsstark aber dennoch stabil zu gestalten. Vor allem beginnt eine Holzbalkendecke zu schimmeln, wenn durch den Estrich die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen kann. 
  • Aus diesem Grunde ist es oft nicht leicht, den Flüssigestrich auf einer Holzbalkendecke aufzubringen, obwohl die Eigenschaften des Flüssigestrichs recht gut sind. Deshalb sollen an dieser Stelle neben dem Trockenestrich noch andere Aufbau-Möglichkeiten vorgestellt werden: Trockenestrich, der auf einer Schüttung aufgebracht ist, ist mit einem Aufbau von 2,5 cm etwas höher, als wenn Sie eine Spanplatte auf eine Schüttung aufbauen würden. Auch ist der Trockenestrich etwas schwerer als die Spanplatte auf der Schüttung aber dafür ist die Brandgefahr bei Trockenestrich um einiges niedriger.
  • Vorteilhaft ist vor allem, dass Sie bei einem Trockenestrich-Aufbau auch später noch eine Fußbodenheizung einbauen können. Neben dem Trockenestrich stehen noch drei andere Möglichkeiten offen, eine Holzbalkendecke mit Estrich zu überziehen: Ein Gussasphaltestrich ist recht niedrig und eignet sich daher für Altbauten. Allerdings muss Gussasphaltestrich bei unebenem Untergrund gut ausgeglichen werden. Leider hat Gussasphaltestrich aber erwärmungstechnisch das Problem, dass bei Sonneneinstrahlung Möbel durchaus "einsinken" können.
  • Der Anhydritfließestrich benötigt einen gut verschweißten Untergrund, damit der Holzbalken nicht durchfeuchtet. Anhydritfließestrich ist nur unzureichend feuchteresistent und nur sehr gering schalldämmend. Dagegen ist Magnesiaestrich sehr dünn und leicht und wird im Verbund aufgetragen. Leider hat Magnesiaestrich nur einen unzureichenden Schallschutz.

Ob Sie nun einen Trockenestrich, einen Anhydritfließestrich oder einen Magnesiaestrich für Ihre Holzdeckenbalken planen, in jedem Fall sollten Sie zunächst einen Statiker befragen, ob Ihre Holzdecke ausreichend stabil ist, um sie mit Estrich aufzufüllen.

Teilen: