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Turbolader - Funktion und Anwendung für Laien einfach erklärt

Mit einem Turbolader können Sie Ihr Fahrzeug nachrüsten.
Mit einem Turbolader können Sie Ihr Fahrzeug nachrüsten.
Ein Turbolader erfüllt in Saug- und Ottomotoren eine wichtige Funktion: Er sorgt dafür, dass sich die Leistung zunehmend verbessert. Das hat Vorteile, ist aber nicht immer notwendig.

Ein Turbolader wird gerne in Kolbenmotoren eingebaut, um deren Leistung zu steigern. Seine Funktion ist überraschend einfach, doch sehr effektiv.

Die Funktion eines Turboladers

In Kolbenmotoren entsteht normalerweise im Ansaugtrakt ein Unterdruck. Je höher nun die Drehzahl, umso schwieriger wird es, die höchstmögliche Menge des Kraftstoff-Luft-Gemisches in den Verbrennungsraum des Motors zu befördern. Der Unterdruck ist dafür einfach nicht mehr ausreichend und die Leistung des Kolbenmotors dadurch begrenzt.

  • Um diese Motorleistung nun zu erhöhen, können die Zylinder durch den Turbolader aufgeladen werden.
  • Dieser nutzt die Abgasenergie für den Antrieb. Die Abgase treiben ein Turbinenrad an und über die sogenannte "Welle" überträgt sich der Drehmoment auf den Verdichter.
  • Auch wenn hier ein Gegendruck entsteht, der eigentlich verhindert, dass das Gas ausströmt, kommt es trotzdem zu Überschüssen, sofern dem Turbolader genügend warme Abgase zugeführt werden. 
  • Der Turbo verdichtet die Abgase und leitet sie in den Motor.
  • Durch diese einfache aber wirkungsvolle Methode wird dem Brennraum mit der verdichteten Luft auch mehr Sauerstoff zugeführt und es kann mehr Benzin bzw. Kraftstoff verbrannt werden.
  • Das Drehmoment und der Mitteldruck des Motors steigern sich und somit erhöht sich auch die Leistungsabgabe.

Wann lohnt sich der Einbau?

Möchten Sie Ihr Fahrzeug mit einem Turbolader "aufmotzen", dann sollten Sie sich das gut überlegen, denn trotz seiner Funktion für eine bessere Leistung hat er nicht nur Vorteile.

Mit dem schnellen Einbau in das Fahrzeug ist es nämlich nicht getan, hier müssen viele Dinge berücksichtigt und sehr oft Teile des Motors ausgetauscht werden. Aus diesem Grund übernimmt das Nachrüsten immer eine professionelle Werkstatt.

  • Besitzt ihr Fahrzeug einen Ottomotor, dann kann es sein, dass das Verdichtungsverhältnis verringert werden muss. Bei dieser Art von Motor erwärmt sich die einströmende Luft und kann bis zu 150 Grad Celsius erreichen. Hier besteht die Gefahr einer unkontrollierten Zündung, das berühmte "Kopfen" des Motors. 
  • Bei einem Saugmotor ist dies nicht nötig, da sich hier die Luft durch das Ansaugen abkühlt.
  • Auch werden bei Ottomotoren die Abgasturbinen oft extrem heiß. Hier kann es sein, dass Sie den Motor nicht sofort nach der Fahrt abstellen dürfen, sondern ihn noch einige Sekunden laufen lassen müssen, andernfalls sind Schäden durch die Überhitzung in der Welle möglich.
  • Durch die höheren Mitteldrücke sollten Sie evtl. die Lager an der Kurbelwelle durch belastbarere ersetzen.
  • Hinzu kommen noch Kosten für Ölkühler, größere Kühlerflächen und weitere Teile, die beim Nachrüsten des Pkw mit einem Turbo oft nötig sind. Die höhere Leistung macht auch ein größeres Kühlsystem unumgänglich. 
  • Ob sich der Kraftstoffverbrauch durch den Einbau des Turboladers erhöht oder senkt, kommt auf das Fahrzeug, die Fahrweise und den Turbo selbst an. Einige Hersteller werben damit, dass sich eine Benzinersparnis erreichen lässt, aber dazu sollten Sie sich unbedingt vor dem Einbau umfassend informieren.

Zusammengefasst bedeutet das für Sie: Falls Sie unbedingt einen Turbo für Ihr Auto möchten, nicht auf jeden Cent schauen müssen und Ihnen auch die hohen Benzinpreise keine Angst einjagen, dann lassen Sie sich einfach von mehreren Werkstätten Angebote machen. Man kann viele Pkw unterschiedlicher Baujahre damit nachrüsten, aber es lohnt sich nicht in jedem Fall.

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