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Was darf ein Diabetiker essen und was nicht - im Detail erklärt

Die Ernährungstherapie ist Basismaßnahme bei Diabetes.
Die Ernährungstherapie ist Basismaßnahme bei Diabetes.
Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselerkrankung überhaupt. Dabei ist der Blutzuckerspiegel infolge eines Insulinmangels akut oder chronisch erhöht, was zu Störungen im Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel führen kann. Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland fast 4 Millionen Diabetiker. Bei der Behandlung stellt die Ernährungstherapie die Basismaßnahme dar, mit der sich jeder Diabetiker intensiv beschäftigen sollte. Erfahren Sie hier, was ein Diabetiker essen darf und was nicht.

Was ein Diabetiker essen darf

Als Diabetiker sollten Sie 45 bis 60 % der Energie, die Sie über die Nahrung zuführen, aus Kohlenhydraten beziehen.

  • Achten Sie bei der Kohlenhydratauswahl auf Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Dieser Index gibt an, wie schnell und wie hoch der Blutzuckerspiegel unmittelbar nach dem Essen ansteigt. Dabei hängt er nicht ausschließlich von der Kohlenhydratmenge ab, sondern auch von der Kohlenhydratart.
  • Decken Sie Ihren Kohlenhydratbedarf daher mit Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreideprodukten, die allesamt einen niedrigen glykämischen Index haben.
  • Weitere 25 - 30 % Ihres Energiebedarfs dürfen Sie mit Fett decken. Wenig geeignet sind Lebensmittel, die einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren haben, zum Beispiel Milch bzw. Milchprodukte und Wurstwaren.
  • Wählen Sie stattdessen Lebensmittel, die überwiegend mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten wie kalt gepresstes Olivenöl, Raps- oder Walnussöl.
  • Als Diabetiker sind Sie einem erhöhten Arterioskleroserisiko ausgesetzt, dem Sie mit Omega-3-Fettsäuren entgegenwirken können. Einen hohen Gehalt an diesen Fettsäuren haben fette Fische wie Heringe, Sardinen, Makrelen und Lachse.
  • Weitere 10 - 20 % des Energiebedarfs können Sie mit Protein decken. Eine übermäßige Proteinzufuhr sollten Sie als Diabetiker vermeiden, da Sie ansonsten Gefahr laufen, eine für Diabetes typische Nierenerkrankung zu entwickeln. Verzichten Sie dabei auf rote Fleischsorten wie Rind oder Schwein und bevorzugen Sie stattdessen helle Fleischsorten wie zum Beispiel Geflügel. Essen Sie auch zweimal wöchentlich Fisch.
  • Fasst man die vorgenannten Empfehlungen zusammen, liegen Sie mit einem mediterranen Ernährungsstil richtig. Nehmen Sie viel Gemüse, frisches Obst, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Fisch und ungesättigte Fettsäuren zu sich. Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum und trinken Sie nur mäßig Alkohol.

Das sollte ein Diabetiker nicht essen

Strikte Verbote hinsichtlich der Ernährung bestehen für Diabetiker im engeren Sinne eigentlich nicht. Diabetiker müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass einige Nahrungsmittel für sie problematisch sind. Es darf auch nicht immer wieder zu Ernährungsfehlern kommen.

  • Lassen Sie sich nicht von Lebensmittelprodukten täuschen, die angeblich „für Diabetiker im Rahmen eines Diätplans geeignet“ sind wie zum Beispiel Diabetikerschokolade und -gebäck. Diese Fertigprodukte sind nicht nur ausgesprochen fett- und energiereich, sondern halten Sie auch davon ab, sich wie oben beschrieben gesund zu ernähren.
  • Das Gleiche gilt auch für Zuckeraustauschstoffe wie Xylit oder Sorbit. Auch diese haben einen hohen Energiegehalt und können über einen längeren Zeitraum und in hoher Dosierung zugeführt nachteilige Stoffwechseleffekte haben. Ihre Blutfette können ansteigen, es kann zu Gichtanfällen und auch zu Bauchbeschwerden mit Durchfällen kommen.
  • Ein Diabetiker darf natürlich auch alkoholische Getränke zu sich nehmen. Alkoholgenuss ist allerdings wegen seines hohen Energiegehalts nicht ganz unproblematisch und eine der Hauptursachen für Unterzuckerungen und Übergewicht. Beschränken Sie daher den Konsum auf maximal 15 g Alkohol pro Tag  für Frauen bzw. 30 g für Männer.
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