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Was fressen Babymäuse? - Wissenswertes zur Aufzucht

Babymäuse können Sie auch ohne Mutter aufziehen.
Babymäuse können Sie auch ohne Mutter aufziehen. © BloodyMary / Pixelio
Haben Sie ungeplanten Mäuseachwuchs bekommen und stehen nun vor dem Problem, diese aufzuziehen, da die Mäusemutter ihre Babymäuse verstößt? Überlegen Sie, was Sie den Babymäusen zu fressen anbieten können? Erfahren Sie dies und noch weiteres Wissenswertes zur Aufzucht von Babymäusen hier.

Was Sie benötigen:

  • Welpenmilch für Katzen
  • Dosenmilch
  • Fencheltee
  • Saab Simplex
  • Wattestäbchen
  • Wärmelampe
  • Mäusefutter

Unter normalen Umständen werden Babymäuse von ihren Müttern vollkommen alleine und selbstständig aufgezogen. Eine Intervention Ihrerseits ist nicht nötig. Sie sollten jedoch dafür sorgen, dass die Mäusemutter ausreichend Futter zur Verfügung hat, das ihren erhöhten Bedarf an Eiweiß und Mineralien deckt. Ebenso benötigt die Mäusemutter zur Aufzucht ihrer Babymäuse ein eigenes Nest. Zu viele andere Mäuse im gleichen Käfig stören die Mäusemutter. Auch bei einer zu jungen Mäusemutter kann es zu Problemen bei der Aufzucht der Babymäuse kommen.

So zieht eine Maus ihre Babymäuse auf

Nach einer Tragzeit von 21-23 Tagen bringt die Maus ihre bis zu 10 Babymäuse zu Welt. Zuvor hat sie die anderen Familienmitglieder aus dem Nest vertrieben, um Ruhe zu haben. Die Babys werden mit den Hinterfüßen voran geboren. Die Mutter nabelt jedes Mäusebaby sofort ab und befreit es aus der Eihülle. Anschließend leckt sie ihre Babymäuse trocken. So werden die Jungen gesäubert, die Blutzirkulation und Kreislauf werden angeregt und die Bindung zwischen Mutter und Mäusebabys wird manifestiert. Die Eihäute werden von der Mutter gefressen, sie gleicht damit direkt auf natürliche Art ihren erhöhten Eiweißbedarf aus. Die Babymäuse sind zunächst nackt und blind und benötigen die Körperwärme der Mutter. Die Babys entwickeln sich in folgenden Schritten weiter:

  • Ab dem 3. Tag beginnen die ersten Haare zu sprießen, vorher sind die Babymäuse vollkommen nackt.
  • Ab dem 7. Tag beginnen sie auch schon, ein wenig durch ihr Nest zu krabbeln.
  • Bis zum 10.Tag hat sich das Fell vollständig gebildet und die Babymäuse öffnen ihre Augen. Sollten sie krabbelnderweise das Nest verlassen wollen, holt die Mutter sie noch energisch zurück.
  • Mit 16 Tagen beginnen die Babymäuse, selbstständig zu werden. Sie spielen miteinander, erkunden die nähere Nestumgebung und versuchen auch schon, neben der Muttermilch anderes Mäusefutter zu fressen.
  • Ab dem 20. Tag fressen die Babymäuse vollkommen selbstständig, sie benötigen die Mutter aber noch, um von ihr zu lernen.
  • Erst mit 8 Wochen können die Babymäuse von der Mutter getrennt werden.

Komplikationen bei der Aufzucht von Babymäusen

Es kann vorkommen, dass Mäusemütter ihre Babymäuse nach der Geburt fressen oder verstoßen. Dies hat aber immer Ursachen, die Sie beseitigen können.

  • Wenn eine Mäusemutter unter Eiweißmangel leidet, wird sie nicht nur die Eihäute nach der Geburt fressen, sondern auch gleich ihre Babymäuse oder zumindest einen Teil ihrer Babys. Sorgen Sie also bereits im Vorfeld für eine eiweißreiche Ernährung der Mäusemutter.
  • Sind die Babymäuse nicht lebensfähig, stoßen sie nach der Geburt keinen Schrei aus, werden diese ebenfalls von der Mutter gefressen. Hier sind Sie machtlos.
  • Eine zu junge und unerfahrene Mäusemutter wird ihre Babymäuse fressen, weil sie nicht weiß, wie sie mit ihren Jungen umgehen soll. Achten Sie also darauf, dass Ihre Mäuse erst dann Babymäuse bekommen, wenn sie auch alt genug sind. Dies ist mit ca. 4-5 Monaten erst der Fall.
  • Ist die Anzahl an anderen Mäusen im Käfig zu hoch, leidet die Mutter unter Stress und kommt nicht zur Ruhe. Auch in diesem Fall kann das dazu führen, das Mäusemütter ihr Babys fressen. Halten sie also die Besatzdichte innerhalb des Käfigs gering.

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Mäusemutter die Aufzucht der Babymäuse nicht übernehmen kann oder will, müssen Sie aktiv werden und die Aufzucht selber übernehmen.

Das Fressen für Babymäuse richtig zubereiten

Babymäuse benötigen zunächst einmal nur Milch. Am besten geeignet ist Welpenaufzuchtsmilch für Katzenbabys, die Sie beim Tierarzt erwerben können.

  • Sollten Sie nicht direkt einen Tierarzt konsultieren können, dürfen Sie übergangsweise auch ein Dosenmilch-Fencheltee-Gemisch anbieten. Das Mischverhältnis sollte 50:50 sein.
  • Um Blähungen vorzubeugen, hat es sich auch bewährt, der Milch - egal, welcher - ein paar Tropfen Sab Simplex beizugeben.
  • Babymäuse müsen zu Beginn alle 1-2 Stunden Milch zu sich nehmen. Dies gelingt am Besten, wenn Sie die Milch über eine spezielle Pipette den Babymäusen in den Mund träufeln lassen.
  • Ganz wichtig ist es, dass Sie den Babymäusen nach dem Fressen mit einem Wattestäbchen für ca. 3-5 Minuten sanft den Bauch massieren. So regen Sie die Verdauung an und ersetzen die Mutter, die die Verdauung durch das Ablecken des Bauches in Gang bringt.
  • Halten Sie die Babymäuse warm, führen Sie dem Mäusenest Wärme über eine Wärmelampe zu, denn die kleinen Mäuse können Ihre Körpertemperatur noch nicht alleine beibehalten.
  • Sind die Babymäuse knapp 3 Wochen alt, können Sie beginnen, ihnen normales Mäusefutter mit anzubieten. Die Babymäuse werden nach und nach immer mehr davon fressen und die Milch nicht mehr benötigen.
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