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Was fressen Krokodile?

Dieses Krokodil zeigt sich als gefährlicher Räuber.
Dieses Krokodil zeigt sich als gefährlicher Räuber.
Sind Krokodile menschenfressende Monster? Sicherlich nicht! Aber sie sind erfolgreiche Jäger und können auch große Beutetiere bewältigen. Natürliche Feinde haben ausgewachsene Tiere nicht. Der Mensch verfolgt sie dagegen seit Jahrhunderten als gefährliche Räuber.

Krokodile sind fürchterliche Raubtiere, gefährliche Monster, die sogar große Säugetiere und Menschen angreifen und töten. Diese oder ähnliche Aussagen haben Sie sicher schon gehört. Das hat dazu geführt, dass die Echsen über Jahrhunderte stark gejagt wurden. In manchen Gegenden sind sie sogar ausgerottet, in anderen Gebieten wurden die lernfähigen Tiere sehr scheu, sodass sie dem Menschen lieber ausweichen.

Die Echsen fressen fast alles

  • Natürlich stimmt das so nicht ganz, aber Krokodile sind nicht wählerisch. Als Räuber fressen sie, was sie bewältigen können. Das ist je nach Größe der Art verschieden. Kleine Arten bevorzugen neben Vögeln, kleinen Lurchen, Schildkröten und Fischen auch Muscheln und Schnecken. Ein großes Nilkrokodil, das bis zu sechs Meter lang werden kann, erbeutet auch einmal eine Antilope oder, wo es in enger Nachbarschaft mit dem Menschen lebt, deren Weidetiere an der Tränke. Der Mensch selbst wird nur in Ausnahmefällen Opfer eines Krokodils. Dort wo der Lebensraum der Tiere immer mehr eingeengt wird, wo sich Mensch, Nutz- und Wildtiere den Platz teilen müssen, kann es zu gefährlichen Begegnungen kommen.
  • Neben den selbst erlegten Opfern verschmähen Krokodile auch den Kadaver toter Tiere nicht. Auch Aas wird also gefressen und wenn es sein muss, die eigenen Brüder und Schwestern. Kannibalismus ist bei Krokodilen möglich. Daher halten sich frisch geschlüpfte Babys lieber fern von ihren ausgewachsenen Artgenossen. Viele können dafür in der ersten Zeit auf den Schutz ihrer Mutter vertrauen. 
  • Neben den nicht wählerischen Krokodilen gibt es einige sehr spezialisierte Arten. Die heute lebenden 21 Krokodilarten (in manchen Quellen werden 25 Arten genannt) gliedern sich in drei Gruppen, die Gaviale (Gavialidae), die Alligatoren (Alligatoridae) und die Krokodile (Crocodylidae). Zu den Gavialen zählt nur eine Art, der Ganges-Gavial (Gaviales gangeticus). Es ist ein hoch spezialisierter Fischräuber, der mit anderer Beute nichts anfangen kann. Seit 2013 können Sie diese vom Aussterben bedrohte Art im Aquarium Berlin bewundern. Es sind die einzigen Exemplare in ganz Deutschland.
  • In einer Studie aus dem Jahr 2013 wurde nachgewiesen, dass neben der tierischen Nahrung auch Früchte, Samen und Nüsse verzehrt werden. Ebenso ist bemerkenswert, dass sich im Magen der Tiere Gastrolithen befinden, also Steine, die vermutlich für die Zerkleinerung und Verdauung von Bedeutung sind.

Krokodile sind erfolgreiche Räuber

  • An die Notwendigkeit, selbst zu erjagen, was gefressen werden kann, sind die zwar träge wirkenden, aber trotzdem sehr schnellen Tiere perfekt angepasst. Schon der Blick in ihr Maul verrät, was dort hineingerät, hat in der Regel keine Chance, zu entkommen. Der Kiefer eines Krokodils ist extrem stark.
  • Die Augen der Tiere sind vorzüglich zum Dämmerungs- und Nachtsehen geeignet. Auch deren Ohren verfügen bereits - anders als bei den übrigen Echsen - über eine innere Schnecke, also ein Innenohr. Der äußere Gehörgang wird beim Tauchen so wie auch die Nase mit häutigen Klappen verschlossen. 
  • Sicher kennen Sie Bilder, bei denen ein Krokodil beinahe unsichtbar und regungslos im Wasser liegt. So jagen sehr viele Tiere. Sie warten, bis sich ein Beutetier nähert, um dieses blitzschnell zu ergreifen und es unter Wasser zu ertränken. Dabei dreht sich das Tier oft um die eigene Achse. Der kräftige Schwanz sorgt für den schnellen Antrieb, die mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen versehenen Hinterbeine sind zum Steuern da. Der Kiefer entlässt selten etwas, was er einmal gepackt hat.
  • Krokodile können nicht kauen. Sie fressen also, indem sie ihre Beute komplett verschlingen oder diese in für sie zu bewältigende Stücke zerreißen. Sehr große Beutetiere werden oft von mehreren Panzerechsen, wie Krokodile noch genannt werden, zerrissen.
  • Die Lebensweise der Tiere führt dazu, dass viele Menschen diese ablehnen und billigen, dass sie als gefährliche Räuber verfolgt werden. Die Haut der großen Echsen war dagegen lange Zeit als edles Leder begehrt. Sie müssen die oft brutal wirkenden Jagdszenen der Krokodile nicht mögen, im Kreislauf der Natur ist es jedoch ein notwendiger Vorgang. Ohne zu fressen überleben die Tiere nicht. Ihre Art zu jagen, ist für sie erfolgreich und somit genau richtig.
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