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Was ist ein Philosoph?

Philosophie befasst sich mit Fragen des menschlichen Seins.
Philosophie befasst sich mit Fragen des menschlichen Seins.
Platon, Kant und Schopenhauer sind nur einige der Namen, die sicherlich jeder schon einmal im Zusammenhang mit bedeutenden Philosophen der Vergangenheit gehört hat. Doch was genau ist eigentlich ein Philosoph und handelt es sich dabei um einen richtigen Beruf, den man erlernen kann?

Ein Philosoph befasst sich mit Fragen des menschlichen Seins

Der Begriff "Philosophie" stammt aus dem Lateinischen. Übersetzen können Sie dies mit "Liebe zur Weisheit". Aus dieser Übersetzung lässt sich bereits das Interessenspektrum ableiten, das ein Philosoph verfolgt.

  • Liebe zur Weisheit bedeutet, dass sich die Philosophie mit Fragen des menschlichen Daseins auf unserer Welt befasst. Sie beleuchtet das Thema aus ethischer und moralischer Sicht. Philosophie stellt Sinnfragen über die menschliche Existenz, Gründe für menschliches Handeln und sinniert über Werden, Sein und Vergehen. Damit steht sie als Gegensatz zu den Naturwissenschaften, die die Welt vorwiegend technisch und rational zu erklären versuchen.
  • Typische Fragen, die die Philosophie zu beantworten sucht, sind beispielsweise "Gibt es Gott?" oder "Welchen Sinn hat ein Menschenleben?"
  • Auch viele weitere abstrakte Begrifflichkeiten wie beispielsweise "Schönheit" oder "Gerechtigkeit" versuchen Philosophen zu erklären. Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, was genau eigentlich Liebe oder Wahrheit bedeutet? Was ist moralisches Handeln und wer entscheidet, was moralisch in Ordnung ist und was moralisch verwerflich ist? Diese und viele weitere Fragen sind typische Themen, denen sich Philosophen widmen.
  • Es kommt nicht zwangsweise darauf an, eine allgemeingültige Antwort auf abstrakte Fragen dieser Art zu finden. Philosophen befassen sich bereits seit der Antike mit jenen Thematiken. Jeder hat in der Vergangenheit und wird in Gegenwart und Zukunft andere Antworten darauf finden. Die eigene Erziehung, die Kultur, in der man aufwächst und viele andere Einflüsse prägen das eigene Weltbild und damit auch die Gedankenwelt.

Beispiele verschiedener, philosophischer Strömungen 

Einige der berühmtesten Philosophen der Vergangenheit sind Ihnen mit Sicherheit bekannt. Denken Sie zum Beispiel an Aristoteles, Platon, Ludwig Wittgenstein, Francis Bacon oder Bertrand Russell. Auch Gottfried Wilhelm Leibnitz, Martin Heidegger und viele andere gehören zu dieser Riege.

  • Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele verschiedene und sich inhaltlich überschneidende Disziplinen entwickelt. 
  • Die Sprachphilosophie mit bekannten Vertretern wie Gottlob Frege befasst sich mit Begrifflichkeiten der Sprache. Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, wieso ein Hund in der Sprache als Hund bezeichnet wird? Warum wird er nicht als Katze bezeichnet und war zuerst das Tier "Hund" da oder zuerst der Begriff "Hund"? 
  • Immanuel Kant war einer der großen Philosophen der Erkenntnistheorie. Diese befasst sich beispielsweise mit Fragen nach dem Urteilsvermögen von Menschen. Warum zum Beispiel nehmen wir manche Dinge als "schön" wahr und manche als "hässlich"? Welche Kriterien, welche kulturelle Erziehung und welches unterbewusste und kollektive Handeln und Denken ist für dieses Urteilsvermögen verantwortlich? 

Weitere Strömungen sind beispielsweise die ethische Philosophie, die Rechtsphilosophie oder die poltische Philosophie.

Philosophie ist kein konkretes Berufsfeld

  • Für Philosophen existiert kein klares Berufsbild. Wer Sie sich intensiv mit der Thematik befassen möchten, wählt in der Regel den Weg über ein universitäres Studium der Philosophie. Nach abgeschlossenem Studium ist aufbauend darauf das Erreichen eines Dokortitels möglich. 
  • Viele studierte Philosophen arbeiten nach dem Studium weiterhin an der Universität. Dort lehren sie als Hochschuldozent die Theorie der Philosophie anderen Studenten. Zu diesem Bereich der universitären Wissenschaft und Forschung gehört auch das Verfassen von Fachartikeln in Fachzeitschriften, sowie das Erforschen und Bewahren des philosophischen Wissens für die Nachwelt.
  • In der freien Wirtschaft gibt es keinen fest umrissenen Beruf für Philosophen. Arbeitgeber schätzen jedoch das Wissen um diverse moralische oder ethische Fragen. Auch das menschliche Handeln von Individuen und Wertvorstellungen unserer Gesellschaft sind Themen, in denen diese Geisteswissenschaftler echte Profis sind. 
  • Dieser geisteswissenschaftliche Background ist für Unternehmen beispielsweise im Bereich der Personalführung, der Wirtschaftsethik oder der Unternehmensberatung sehr attraktiv. Auch im Bereich der Werbung könnten Sie als Philosoph tätig werden. Hier verfügen Sie dank Ihres Wissens über Werte, Vorstellungen und Normen verschiedener Menschengruppen, über das Know how, auf Individuen zugeschnittene Medien herstellen zu können.
  • Einige Philosophen machen sich selbstständig. Eine Arbeit als Autor ist genauso möglich, wie beispielsweise das Eröffnen einer philosophischen Praxis. Eine philosophische Praxis ist eine Art der freien Lebensberatung fern eines medizinischen oder psychologischen Backgrounds. Hier geben Sie Ihren Klienten durch Ihr Wissen über das Sein des Menschen neuen Input für deren Probleme und Gedankenblockaden.
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