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Was tun gegen Ratten?

Ein schmutziger, verlassener Keller ist ein Paradies für Ratten.
Ein schmutziger, verlassener Keller ist ein Paradies für Ratten.
Jeder kann etwas gegen Ratten tun. Erst wenn es zu viele sind, entsteht daraus eine Rattenplage. Schlimmstenfalls ist der Kammerjäger gefragt.

Ursachen für Ratten im Haus

Ratten im Haus lösen Ekel und Angst vor Krankheiten aus. Treten die Tiere in großer Zahl auf, ist diese Angst berechtigt. Der Rattenfloh, Überträger des Pestvirus, gehört sicher zum schlimmsten Ungeziefer, mit dem sich die Menschheit plagen musste. Wenn Sie Ratten in Ihrer Wohnnähe beobachten, ist es in der Regel die Wanderratte (Rattus norvegicus). Um zu verstehen, wie es zu Rattenplagen kommt und was Sie vorbeugend tun können, müssen Sie sich deren Lebensweise anschauen.

Ratten sind ausgesprochen intelligent, anpassungsfähig, vermehrungsfreudig und bei der Nahrungssuche als Allesfresser nicht wählerisch. Wo Menschen mit ihren Haustieren leben, haben auch Ratten ein gutes Auskommen. Warme Keller, Schuppen, Aufzüge in mehrstöckigen Wohnhäusern, unterirdische Kanalisation sowie Versorgungsrohre für Gas, Strom und Wasser bieten den nachtaktiven Nagern ideale Lebensräume. In Dörfern finden Stallungen regen Rattenzuspruch.

Dazu kommen alle Arten von menschlichen Abfällen. Das sind Lebensmittelreste in Mülltonnen oder in der Kanalisation und auf unsortierten Komposthaufen. Besonders Fleischreste und Knochen sind verlockend. Der Mensch stellt gerne Katzen- und Hundefutter auf, an dem sich die Tiere laben.

Den Zugang zu all diesen Herrlichkeiten findet die Ratte bereits durch zwei Zentimeter schmale Türritzen, über senkrechte Fallrohre oder Katzentüren und natürlich durch offene Kellerfenster.

Haben sich die Tiere erfolgreich eingenistet, kann eine Ratte pro Jahr bis zu zwölfmal Junge gebären. Im Durchschnitt gehören zu einem Wurf neun Jungtiere. Spätestens dann stellt sich die Frage, was man tun kann, um die Biester wieder loszuwerden.

Was tun gegen die Tiere?

Um die Frage in einem Satz zu beantworten: Alle Zugänge zum Haus für Ratten unzugänglich gestalten und mögliche Nahrungsquellen vermeiden. Im letzten Abschnitt geht es um solche vorbeugenden Maßnahmen.

Beobachten Sie bereits Tiere am Tag und finden Sie Kot oder Fraß- sowie Schmierspuren, dann ist es Zeit für die Rattenbekämpfung. Wollen Sie einzelne Tiere bekämpfen, genügt das Aufstellen von Schlag- oder Lebensfallen aus dem Fachhandel. Wenn es mehrere sind, haben Sie allein mit Fallen ohne Gift keinen Erfolg.

Der Umgang mit Rattengift gehört in die Hände eines Kammerjägers. Da die Tiere sehr intelligent sind, lernen sie, Köder zu meiden, wenn sie beobachten, dass Artgenossen nach deren Fressen fehlen. Die Wirkung der Gifte setzt zeitverzögert ein. Nur ein Kammerjäger wird professionell mit einer Rattenplage fertig. Er kennt die Gefahren, die für Mensch und Haustiere von Rattengift ausgehen. Die eingesetzten Mittel enthalten Wirkstoffe, die der normale Verbraucher nicht einsetzen darf.

  • Die Kosten eines Kammerjägers im Falle eines starken Rattenbefalls liegen schnell bei mehreren hundert Euro. Ein seriöser Fachmann schaut sich die Lage vor Ort erst an, bevor er etwas dazu sagt. Oft ist es notwendig, die Bekämpfung mehrmals durchzuführen. Auch die Entsorgung der getöteten Tiere kostet Geld. Wenn Sie in einem Mietshaus als Mieter wohnen, ist die Beauftragung eines Kammerjägers Aufgabe des Vermieters. Dann können Sie selbst im akuten Fall nicht viel tun. Informieren Sie den Vermieter, damit dieser aktiv wird.

Vorbeugende Maßnahmen treffen

  1. Dichten Sie Türspalten gut ab. Gummilippen oder Bürstenstreifen aus Nylon sind eine gute Hilfe. Vor alle Lüftungslöcher des Hauses gehört ein Metallgitter, dessen Maschenabstand nicht größer als 18 Millimeter sein darf. Ein etwa zwei Zentimeter großes Loch genügt einer Ratte, um ins Haus zu gelangen.
  2. Überprüfen Sie alle Kanalisationseinrichtungen des Hauses. Dort wo Rohre an die Oberfläche gelangen und beschädigt sind, gehören diese sofort repariert. Gullys lassen sich mit Metallgittern schützen. Moderne Abflussrohre sind mit Rückstauklappen versehen. Sie verhindern, dass Ratten durch die Toilette ins Haus gelangen. Auch Wand- und Deckendurchbrüche für Versorgungsleitungen müssen gut abgedichtet sein.
  3. Aufzugsschächte in mehrstöckigen Häusern sind ideale Rattennester, ebenso Abstellräume und ungenutzte Keller beziehungsweise Dachböden. Kontrollieren Sie sie regelmäßig, damit Sie bei den ersten Anzeichen reagieren können.
  4. Ganz wichtig unter den vorbeugenden Maßnahmen ist es, keine Essensreste über die Toilette, den Hausmüll oder auf dem Komposthaufen zu entsorgen. Verpackungsmüll von frischen Lebensmitteln wie Joghurtbecher oder Ähnliches ausspülen und/oder im Gelben Sack bis zur Entsorgung für Ratten unzugänglich lagern. Diesen Rat zu befolgen ist das, was jeder Bewohner eines Hauses gegen Ratten tun kann.
  5. Immer wieder ist von Hausmitteln gegen Ratten die Rede. Die Nager mögen keine intensiven Gerüche. Daher sollen mit Terpentin getränkte Lappen in der Nähe von Löchern und Gängen helfen. Das Gleiche wird von Chili und anderen starken Kräutern wie Minze und Kamille behauptet. Bewiesen ist es nicht.
  6. Füttern Sie Hunde und Katzen kontrolliert. Dulden Sie über Nacht keine Reste in den Futternäpfen. Futtervorräte in dicht verschlossenen Behältern aufbewahren. Auf dem Land Tierställe sauber halten. Als natürlicher Feind der Ratte kann eine Katze behilflich sein, um die Plage in Schach zu halten. Eine Katze kann viel gegen Ratten tun, selbst wenn sie die Tiere nicht frisst.

Zusammenfassend gilt die Regel: Erschweren Sie den schlauen Nagern den Zugang zum Haus. Nahrungsreste, Lebensmittelmüll und Tierfutter so entsorgen und aufbewahren, dass die Ratten nicht herankommen. Haben sie sich dennoch ausgebreitet, reagieren Sie sofort.

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