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Was verdient ein Waldorflehrer? - Wissenswertes zu Berufsbild und Verdienstmöglichkeiten

Kreativität spielt wichtige Rolle an Waldorfschulen.
Kreativität spielt wichtige Rolle an Waldorfschulen. © Dieter_Schütz / Pixelio
Die Arbeit an einer Freien Waldorfschule ist von einem hohen Idealismus geprägt. Ein Waldorflehrer verdient meist viel weniger als Pädagogen an klassischen Schulen. Der Gehaltsunterschied wird jedoch durch zahlreiche Vorzüge wieder aufgewogen.

Verdient der Waldorfpädagoge schlechter?

Ein Waldorflehrer verdient meist schlechter als klassische Pädagogen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Gehen Sie von einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt zwischen 12000 und 40000 Euro aus. Hinzu kommen Zuschläge für Verheiratete und Kinder.
  • Viele Waldorfschulen bezahlen all ihren Fachlehrern das gleiche Gehalt. So erhalten sie das Gehalt unabhängig von ihrer Ausbildung und Dienstalter. Somit soll eine finanzielle Gleichstellung zwischen hoch qualifizierten Lehrern mit Staatsexamen sowie Quereinsteigern mit Zusatzqualifikation gewährleistet werden.
  • Geld soll in Waldorfschulen nicht als Anreiz für gute Leistungen dienen. Waldorfschulen lehnen das Konzept der "automatischen" Gehaltserhöhung sowie Zuschläge für besondere Arbeitsbelastungen oder Engagement ab.
  • Ein weiterer Grund für die niedrigere Bezahlung ist, dass Waldorfschulen weniger finanzielle Mittel als andere, klassische Schulformen bekommen. 
  • Waldorflehrer bringen meist viel Idealismus mit in den Beruf. Dieser gleicht das geringere Gehalt durchaus aus. Zudem sind die Lehrbedingungen meist sehr viel besser. So sind die Klassen kleiner, die Schüler kommen aus bildungsnahen Elternhäusern, die Lehrer sind ihr eigener Chef, es müssen weniger Unterrichtsstunden absolviert werden. Zudem ist die Atmosphäre in den Klassenzimmern nicht von Leistungsdruck geprägt.

Zum leidenschaftlichen Waldorflehrer werden

  • Als Waldorflehrer müssen Sie Ihre ganze Persönlichkeit einbringen, um die individuelle Entwicklung der Kinder zu begleiten. Zudem sind die Tätigkeiten sehr viel kreativer und praktischer ausgelegt.
  • Den Einstieg können Sie auf verschiedene Weise schaffen. So können Sie als Lehrer mit Staatsexamen eine zusätzliche waldorfpädagogische Qualifikation erwerben. An Freien Hochschulen können Sie ein Studium der Waldorfpädagogik beginnen, auch ein Fernstudium ist möglich. Zudem können Sie die Qualifikationen auch während Ihrer Berufspraxis absolvieren. Referendare können ihr Praxisjahr an einer Waldorfschule absolvieren. 
  • Um als Waldorflehrer arbeiten zu dürfen, benötigen Sie eine Unterrichtsgenehmigung, die von der staatlichen Schulaufsichtsbehörde ausgestellt wird. Die Voraussetzungen hierfür sind von Bundesland zu Bundesland jeweils sehr unterschiedlich.
  • Das Lernen an Waldorfschulen findet oft fächerübergreifend statt, sodass Sie in alle Fächer einmal hineinschnuppern werden. Auch auf die Entwicklung der Kreativität wird großen Wert gelegt. Singen, tanzen, malen und gestalten sind wichtige Beschäftigungen im Schulalltag.
  • Lehrer und Eltern arbeiten eng zusammen. Auch auf eine enge Beziehung zwischen Schüler und Lehrer wird großen Wert gelegt. Es findet Einzel- und Förderunterricht statt, der vom Klassenlehrer geleistet werden muss. Sie gestalten den Unterricht größtenteils selbst, eine inhaltliche Kontrolle durch übergeordnete Behörden findet nicht statt. Sie lehren die Schüler ohne Noten- oder Versetzungsdruck, routinierte Abläufe gibt es nicht. Stattdessen müssen Sie flexibel sein.

Zwar verdient ein Waldorfpädagoge weniger als der klassische Lehrer, dennoch haben Sie hier die Möglichkeit, Ihre eigenen Ideen in der Schulpraxis umzusetzen.

Alle Angaben: Stand Juli 2012

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