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Wasserschierling - Wissenswertes zur Pflanze

Inhaltsverzeichnis

Der Wasserschierling ist für Mensch und Tier gleichermaßen giftig.
Der Wasserschierling ist für Mensch und Tier gleichermaßen giftig.
Der Wasserschierling ist ein Vertreter aus der Familie der Doldenblütler. Trotz seiner Giftigkeit für Mensch und Tier wird er als Heilpflanze genutzt.

Wissenswertes zum Wasserschierling

Der Wasserschierling hat viele Namen wie z. B. Kuhtod, Giftwüterich, Doll- oder Borstenkraut, Wüterich oder giftiger Wassermerk. Sein botanischer Name lautet Cicuta virosa. Beheimatet ist diese Pflanze in Asien sowie in Nord- und Mitteleuropa.

Es besteht die Möglichkeit, dass Sie sogar im eigenen Garten auf den Schierling stoßen, denn er sät sich selber rasch aus und fühlt sich in Wiesen und feuchter Umgebung sehr wohl.

Bei dieser Pflanze besteht Verwechslungsgefahr mit essbaren Doldengewächsen wie Petersilien- und Selleriewurzeln, Kerbel oder Pastinaken. Schon allein aus diesem Grund sollten Sie den Wasserschierling im Garten vermeiden, auch wenn die Pflanze dort nicht verboten ist.

Wer ihn dennoch in seinem Garten haben möchte, muss wissen, dass es sich um einen Kalt- und Lichtkeimer handelt. Das bedeutet, das Saatgut benötigt zum Keimen Licht und muss auch schon Frost erfahren haben. Die Samen werden daher nicht mit Erde bedeckt und bereits im Herbst ausgebracht.

So erkennen Sie den Wasserschierling

Die Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 150 cm. Sie verbreitet einen unangenehmen, sellerieartigen Geruch. Im Innern des Wasserschierlings befindet sich ein gelber Saft, der an der Luft relativ schnell eine rötlich braune Färbung annimmt.

Die weißen Blüten des Wasserschierlings sind doldenförmig. Die Blütezeit dauert von Juli bis August. Zwischen August und September entwickeln sich aus den Blüten die Früchte. Diese sind etwa 3 mm breit und 2 mm lang, gerippt, oval bis rund und haben eine gelblich braune Färbung mit dunkelbraunen Streifen.

Die Blätter dieser Pflanze sind zwei- bis dreifach gefiedert, mit gesägtem Rand und ähneln denen der Petersilie. Der Stängel ist hohl und weist äußerlich feine Rillen auf. Der Wurzelstock ist relativ dick mit quer liegenden, fächerigen Kammern im Innern.

Giftigkeit und Heilwirkung dieser Pflanze

Der Wasserschierling ist in allen Pflanzenteilen giftig, vor allem aber in Stängel und Wurzelstock. Im Frühjahr ist der Giftgehalt am höchsten. Bereits 2-3 g der Wurzel können einen Menschen töten. Zu den ersten Anzeichen einer derartigen Vergiftung gehören Übelkeit, Erbrechen, ein Brennen im Mund- und Rachenbereich sowie Bauchschmerzen. Diese treten bereits nach 20 Minuten auf. Dazu kommt es u. a. zum Erbrechen von Blut, zu Rauschgefühlen und andauernden Krampfanfällen.

Der Vergiftete hat während der Krampfanfälle Schaum vor dem Mund, eine röchelnde Atmung und ist bewusstlos. Der Tod tritt schließlich durch eine Atemlähmung ein. Die Sterblichkeitsrate bei einer derartigen Vergiftung liegt bei 50 Prozent. Bei Verdacht auf Vergiftung sollte schnellstens ein Arzt aufgesucht werden und medizinische Kohle verabreicht werden.

Aber nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere ist der Wasserschierling giftig und zwar für Kühe, Schafe, Rinder, Ziegen, Pferde, Schweine, Hunde, Katzen und Nager. Eine Vergiftung beim Tier äußert sich u. a. in vermehrtem Speichelfluss, Erregung, Temperaturanstieg, erweiterten Pupillen und Zähneknirschen. Zudem leiden die Tiere unter starken Krämpfen, Gleichgewichtsstörungen, gesteigerter Atmung sowie erhöhtem Herzschlag. Sie weisen außerdem einen vermehrten Kot- und Harndrang auf. Der Tod tritt auch hier durch Atemlähmung ein.

Neben seiner Giftigkeit verfügt der Wasserschierling aber auch über eine starke Heilwirkung, die bereits im Altertum bekannt war. Früher wurde die Pflanze zu schmerzstillenden Umschlägen verwendet sowie gegen Rheuma und Gicht eingesetzt. Heute findet sie in der Homöopathie als Tinktur bei Epilepsie, Hirnhautentzündung und Muskelkrämpfen Anwendung.

Der Schierlingsbecher des Sokrates

In der Antike kam dem gefleckten Schierling noch eine weitere Funktion zu. Der Saft der Pflanze wurde für Hinrichtungen verwendet.

Wohl die berühmteste Anwendung kennt man aus dem Geschichtsunterricht. Dem zum Tode verurteilten Sokrates wurde 399 v. Chr. der Schierlingsbecher gereicht.

Die Exekution und Beseitigung unliebsamer Staatsmänner oder Freidenker geschah häufig in dieser Art und Weise. Die Verurteilten erstickten durch das Gift langsam und bei vollem Bewusstsein.

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