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Wie lange leben Zwergkaninchen?

Schlappohren sind bei Zwergkaninchen niedlich, aber nicht unbedingt gesundheitsfördernd.
Schlappohren sind bei Zwergkaninchen niedlich, aber nicht unbedingt gesundheitsfördernd.
Zwergkaninchen sind beliebte Hausgenossen. Wenn auch Sie überlegen, ein Kaninchen in Ihre Familie zu holen, ist es wichtig zu wissen, wie lange diese leben und was sie für ein möglichst langes Leben brauchen.

Wie alt werden Zwergkaninchen?

Zwergkaninchen werden im Schnitt fünf bis sieben Jahre alt. Hierbei handelt es sich um einen Durchschnittswert. Es gibt durchaus auch Tiere, die zehn Jahre oder noch älter werden. Andersrum kann es aber auch passieren, dass ein Kaninchen bereits nach ein oder zwei Jahren stirbt.

Die recht kurze Lebenserwartung von Zwergkaninchen ist unter anderem durch Ihre Größe bedingt. Je kleiner ein Tier ist, desto schneller arbeitet sein Stoffwechsel. Im Verhältnis gesehen müssen diese mehr Nahrung als größere Tiere aufnehmen, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Daher “verschließen” sie schneller und sterben früher.

Wie entwickeln sich Zwergkaninchen?

Kaninchen sind sogenannte Nesthocker. Das bedeutet, dass sie nackt, blind und ohne die Fähigkeit zu koordinierten Bewegungen geboren werden. Sie sind zu Beginn ihres Lebens komplett auf die mütterliche Fürsorge angewiesen.

Im Alter von ca. einer Woche bildet sich dann das erste feine, sehr seidige Fell. Kurze Zeit später öffnen sich auch die Augen.

Mit rund drei Wochen verlässt der Kaninchen Nachwuchs das Nest und beginnt mit der selbstständigen Nahrungsaufnahme. Nach und nach sieht es nun auch mehr aus wie ein ausgewachsenes Zwergkaninchen.

Nach spätestens fünf Wochen ist das bleibende Gebiss mit allen 28 Zähnen ausgebildet.

Mit sechs Monaten werden die Tiere geschlechtsreif und zeigen alle typischen Verhaltensweisen eines erwachsenen Tieres, z. B. das Aufreiten des Rammlers.

Wie kann man das Alter eines älteren Zwergkaninchens erkennen?

Sind die Tiere erst einmal erwachsen, ist eine nachträgliche Altersbestimmung nicht mehr zuverlässig möglich. Bei anderen Tierarten lässt sich das Alter etwa anhand der Zähne bestimmen. Das funktioniert beim Kaninchen nicht.

Das liegt daran, dass die Zähne eines Zwergkaninchens ein Leben lang wachsen. Das ist erforderlich, da der Magen-Darm-Trakt eines Kaninchens sehr wenig Peristaltik, d. h. sehr wenig Eigenbewegung hat, die den Darminhalt bis zum Ausgang weiter befördern würde. Daher müssen Kaninchen nahezu permanent fressen und kauen, damit die neu aufgenommene Nahrung den Darminhalt weiter schiebt. Da wäre bei nicht nachwachsenden Zähnen bald alle Zahnsubstanz “weggekaut”.  

Es gibt jedoch einige Punkte, die Hinweis auf das Alter eines erwachsenen Zwergkaninchens geben können. So prägen etwa Weibchen im reifen Alter die sogenannte Wamme aus. Das ist eine große Hautfalte unter dem Kinn. Jüngere Weibchen haben diese noch nicht.

Außerdem werden die Zähne im fortschreitenden Alter gelblicher und die Backenzähne kippen ab. Das kann jedoch auch bei jüngeren Tieren in schlechter Haltung passieren.

Kenner können ein Senior-Zwergkaninchen aber auch daran erkennen, dass das Fell schütter wird und an Glanz verliert. Außerdem können die Augen trüb werden. Insgesamt wird das Tier ruhiger und entwickelt typische Altersanzeichen wie etwa Gewichtsverlust, Gelenkschmerzen oder auch Tumore.

Was kann ich tun, damit mein Kaninchen lange lebt?

Jedes Tier trägt in seinen Erbanlagen auch eine Information, wie alt es werden kann. Es gibt jedoch einige Dinge, die diese Voraussetzungen einschränken können.

Um die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Ihr Zwergkaninchen lange lebt, sollten Sie beim Kauf Ihres Tieres auf gewisse Kriterien achten. Alles, was ein Kaninchen verniedlicht, ist meist nicht gesund für das Tier. Sehr kleine Angehörige der Art sind oft anfälliger als normalgroße Zwergkaninchen. Stupsnasen bedingen oft eine Kieferfehlstellung und damit Zahnprobleme. Schlappohren können zu lebenslangen Problemen mit Entzündungen führen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kaninchen genug Platz hat, um sich ausreichend zu bewegen. Kaninchen, die den ganzen Tag im Käfig vor sich hin dämmern, sind oft übergewichtig und verkümmern. Täglicher Freilauf mit Spiel und Spaß hält schlank und jung.

Außerdem ist das richtige Futter wichtig. Körnerfutter mit bunten Getreidefiguren und zuckerhaltige Leckerlis gehören nicht in den Käfig. Füttern Sie hingegen Heu soviel das Tier möchte. Dieses muss frisch sein und darf nicht muffig riechen. Das ist ein Anzeichen für Schimmel, was absolut schädlich ist für das Tier.

Wasserhaltiges Gemüse, wie etwa eine Gurke, hat wenig Kalorien und unterstützt die Nierenfunktion. Vorsicht ist bei Obst geboten. Zu zuckerhaltiges Obst, beispielsweise reife Bananen mögen Zwergkaninchen zwar gerne, auf Dauer kann das aber Diabetes auslösen.

Kraftfutter sollte, wenn überhaupt, nur als Leckerli (max. 1 Esslöffel pro Tag) gefüttert werden.

Außerdem sorgen zusätzliche Beschäftigung und ein Kaninchenkumpel für Abwechslung.

Kaninchen sind sehr stressanfällig. Bei Hitze und viel Trubel gehören die Tiere in kühle bzw. ruhige Räume.

Gehen Sie mit Ihrem Zwergkaninchen regelmäßig zum Tierarzt. Ihr Haustier sollte gegen Myxomatose und RHD geimpft und ab einem bestimmten Alter jährlich durchgecheckt werden.

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