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Wie schreibt man eine Gedichtinterpretation? - So geht's

Lassen Sie sich beim Schreiben Zeit.
Lassen Sie sich beim Schreiben Zeit.
Sie möchten eine Gedichtinterpretation aufbereiten und wissen nicht genau, wie Sie das anstellen sollen? Dann fassen Sie Fuß und orientieren Sie sich an einigen Hilfestellungen.

Der Aufbau einer Gedichtinterpretation 

Die schematische Darstellung eines Gedichts mittels einer Gedichtinterpretation fordert neben einem gewissen zeitlichen Aufwand auch ein wenig literarisches Verständnis. Der Kreativität sind jedoch Grenzen gesetzt. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Auslegung ist nämlich die Einhaltung folgender Reihenfolge.

  1. Die Einleitung stellt den ersten Teil Ihrer Gedichtinterpretation dar. In dieser stellen Sie, am besten in der angegebenen Reihenfolge, den Texttyp, den Titel, den Dichter, das Erscheinungsjahr sowie eine kurze Inhaltsangabe vor. Die Einleitung sollte insgesamt nicht länger als einen Satz umfassen.
  2. Den zweiten Part bildet der Hauptteil. In diesen kommen sachlich gehaltene Informationen zum Inhalt, zur Form (z. B. Strophen-und Versenanzahl, Reimart, Metrum, Reimschema) und zur Sprache (z. B. Wortschatz, Sprachebene, Satzbau, Satzanfänge, rhetorische Mittel) des Gedichts. Interpretieren Sie dabei nicht! Schreiben Sie nur, was Sie dem Gedicht tatsächlich entnehmen können.
  3. Nun folgt der eigentliche Teil einer Gedichtinterpretation, nämlich die Interpretation des Gedichts. Interpretieren Sie hier bis ins kleinste Detail die Aussagen der einzelnen Strophen und Verse. Am besten ist es, wenn man zu jeder einzelnen Strophe eine eigene kleine Interpretation schreibt. Begründen Sie dabei immer genauestens, wieso die jeweilige Zeile im Gedicht vorkommt, welcher Sinn dahinter steckt und was der Dichter mit diesen Worten zum Ausdruck bringen möchte. Betrachten Sie zudem das Gesamtbild des Gedichts. Erläutern Sie ebenso dessen Aussage.
  4. Den vierten und letzten Teil einer Gedichtinterpretation stellt der Schluss dar. Hier schreibt man neben einem zusammenfassenden Satz zum Inhalt oder zur Aussage des Gedichts, seine persönliche Stellungnahme auf. Des Weiteren bietet Ihnen der Schluss Möglichkeiten dazu, meinungseigene Resultate in Bezug auf die heutige Zeit zu nehmen oder auf andere literarische Werke zu verweisen. Man erwartet hier eigene Analyseergebnisse von Ihnen, die weder im Gedicht noch in Ihrer Interpretation vorkommen.

Ratschläge, wie man die perfekte Auslegung schreibt

  • Bevor Sie überhaupt mit dem Schreiben Ihrer Gedichtinterpretation beginnen, lesen Sie sich unbedingt das Gedicht mehrmals durch. Im Gegensatz zu beispielsweise einer Kurzgeschichte müssen Sie den Sinn jeder Strophe und jedes Verses perfekt verstanden haben.
  • Ebenso sollte man, bevor man die Interpretation schreibt, eine Textanalyse erstellen. Machen Sie sich stichpunkartige Vermerke, die Sie beim Schreiben der Reihe nach abarbeiten können.
  • Sofern Ihnen Begriffe wie "Jambus" (ein Versfuß, auch Metrum genannt), "Paarreim" (ein Reimschema) oder "Metapher" (eine Bildsprache) nicht bekannt sein sollten, dann informieren Sie sich im Vorfeld über die verschiedenen Versfüße, Reimschemata und Bildsprachen. Bilden Sie sich ein gewisses Know-how, denn dieses Wissen benötigt man, wenn man die Form des Gedichts beschreibt.
  • Gerade der Schlussteil bietet Ihnen die Möglichkeit, einen Verweis auf ein weiteres Gedicht zu nennen und kurz zu erläutern. Nutzen Sie dies. Jedoch sollte Ihr Verweis auch sinnvoll sein. Es kann sich beispielsweise um ein Gedicht mit gleichem Thema, jedoch mit gegensätzlichem Anliegen handeln. Lesen Sie sich auch dieses Gedicht mehrmals durch und nehmen kurz in einem Satz Stellung dazu.

Eine gute Gedichtinterpretation benötigt einen großen zeitlichen Aufwand. Lassen Sie sich viel Zeit und prüfen nach der Fertigstellung Ihrer Auslegung auch Ihre Rechtschreibung und Grammatik.

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