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Zahnformel der Kuh - für Laien verständlich erklärt

Die Zähne von Kühen sind hervorragend an das Zermahlen von Gras angepasst
Die Zähne von Kühen sind hervorragend an das Zermahlen von Gras angepasst
Wer hat nicht schon einmal eine Kuh malmend auf einer Wiese liegen sehen? Die Wiederkäuer können mit ihren Zähnen stundenlang kauen. Dabei hat ihr Gebiss eine ganz besondere Zahnformel.

Wie eine Zahnformel zu interpretieren ist

Wer eine Zahnformel zum ersten Mal liest, erkennt oft nicht sofort die Bedeutung der Buchstaben und Zahlen.

  • Zahnformeln geben an, wie viele der jeweiligen Zähne im Gebiss desjenigen Tieres sind. Sie werden zweizeilig geschrieben: Die obere Zeile gilt für den Oberkiefer, die untere für den Unterkiefer. Da die linke und rechte Gebisshälfte gleich aufgebaut sind, wird jeweils nur ein Quadrant angegeben.
  • Das I steht für Incisivi, also Schneidezähne.
  • C ist die Abkürzung für Canini, also Eckzähne. Meist gibt es davon nur einen.
  • Die Vormahlzähne werden mit P, Praemolares, abgekürzt.
  • Rinder gehören weltweit zu den beliebtesten Nutztierrassen. Auch Sie haben sicher schon …

  • Der letzte Buchstabe ist M, Molares, und bedeutet Mahlzähne.
  • Praemolares und Molares werden im Volksmund als Backenzähne zusammengefasst.
  • Die Zählung beginnt immer vom Gebissmittelpunkt, also den Schneidezähnen, und geht nach außen. Anschließend werden die Zähne einfach durchnummeriert: I1 I2 C1 P1 P2 usw. In Kurzformeln werden gleiche Zähne gezählt und zusammengefasst: I2 heißt also, dass zwei Schneidezähne in einem Quadranten liegen.
  • Werden die Buchstaben klein geschrieben, ist dies ein Hinweis darauf, dass es sich um ein Milchzahngebiss handelt.

Die Zahnformel der Kuh

Mit diesem Wissen können Sie nun die Zahnformel der Kuh betrachten:

-   -   -   -  P2 P3 P4 M1 M2 M3

I1 I2 I3 C1 P2 P3 P4 M1 M2 M3

(Quelle: Salomon, Geyer, Gille: "Anatomie für die Tiermedizin", 2008, S. 259)

  • Hierbei fällt auf, dass der Oberkiefer der Kuh vergleichsweise leer ist. Hier haben die Tiere Reibeplatten, mit welchen sie ihre Nahrung zermahlen können. Diese besteht hauptsächlich aus knorpeligem Gewebe.
  • Im Oberkiefer sind also nur Vormahl- und Mahlzähne vorhanden. Der erste Vormahlzahn fehlt sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer.
  • Der Unterkiefer hingegen ist gut besetzt: drei Schneidezähne, ein Eckzahn und wieder sechs Backenzähne befinden sich hier. Die Schneidezähne unterscheiden sich äußerlich weit weniger von den Backenzähnen als bei den meisten anderen Tierarten.
  • Da dies ja nur für eine Gebisshälfte gilt, lässt sich errechnen, dass eine Kuh insgesamt 32 Zähne besitzt.

Das Milchgebiss

Das Milchgebiss der Kälber unterscheidet sich ein wenig von denen der erwachsenen Kühe:

  • Hier gibt es keine Molaren, das bedeutet, dass die Mahlzähne erst im bleibenden Gebiss angelegt werden.
  • Insgesamt haben die jungen Tiere vor dem Zahnwechsel demnach nur 20 Zähne.

Diese Zahnformeln treffen übrigens nicht nur auf Kühe zu, sondern gelten für nahezu alle Wiederkäuer. Somit kann sie auch auf Ziegen, Schafe und sogar die meisten Hirsche angewandt werden.

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