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Neurodermitis im Gesicht - so verschaffen Sie sich Linderung

Inhaltsverzeichnis

Hautpflege ist die Basistherapie bei Neurodermitis.
Hautpflege ist die Basistherapie bei Neurodermitis.
Die Neurodermitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen überhaupt und geht aufgrund ihres chronischen Charakters meist mit einer starken Belastung der Patienten einher. Insbesondere der quälende Juckreiz und sichtbare Hautveränderungen im Gesicht und an den Händen können zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Mittlerweile ist die Erkrankung durch die Einführung neuer Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen als Cortisonpräparate besser beherrschbar. Wie Sie selbst mit einer konsequenten Basistherapie gut gegen Neurodermitis im Gesicht vorgehen können, erfahren Sie hier.

Was Sie benötigen

  • Disziplin!

Bei Neurodermitis ist gute Hautpflege die halbe Miete

Die Ursachenforschung der Neurodermitis ist immer noch nicht abgeschlossen. Man vermutet eine Kombination von genetisch bedingter Störung der Hautschutz-Barriere, sodass toxische und allergene Substanzen aus der Umwelt in die Haut eindringen  und so die typischen ekzematösen Veränderungen auslösen können, in deren Folge Juckreiz, Rötung, Bläschenbildung und Nässen entstehen.

  • Ein fester Bestandteil Ihrer Basistherapie bei Neurodermitis sollte die Behandlung mit Emollienzien sein. Darunter versteht man Substanzen, die geeignet sind, die Haut weicher zu machen, um den Juckreiz zu lindern und die Hauttrockenheit zu reduzieren. Man bezeichnet die Substanzen auch als Moisturizers.
  • Wichtig ist, dass Sie die Basisbehandlung mit Emollienzien nicht nur beim Auftreten von Hauterscheinungen durchführen, sondern konsequent auch im symptomfreien Intervall. Nur so können Sie alle Faktoren beeinflussen, die die chronische Entzündungsreaktion der Haut unterhalten.
  • Sie können aus einer Vielzahl von Präparaten wählen: Cremes, Salben, Gele, Pasten und flüssigen Zubereitungen wie Emulsionen. Allen Präparaten gemeinsam ist, dass Sie reich an Fetten oder Ölen sind.
  • Sie können mit ganz einfachen Präparaten eine sehr effektive Basistherapie durchführen, nämlich mit Vaseline, flüssigem Paraffin, Lanolin (Wollwachs) oder glycerinhaltigen Präparaten. Sehr gut geeignet ist auch Linolsäure, die in hohen Konzentrationen in Nachtkerzensamenöl, Sonnenblumenöl und Distelöl enthalten ist.
  • Für eine gute Durchfeuchtung der Haut können Sie auch mit harnstoffhaltigen Präparaten sorgen, die nicht nur Juckreiz stillend wirken, sondern auch eine leicht antibakterielle Wirkung haben. Nachteil ist, dass die Präparate beim Auftragen 1-2  min auf der Haut brennen können, weshalb Sie beispielsweise für Kinder nicht geeignet sind.
  • Mit welchem Präparat Sie die Hautpflege durchführen wollen, hängt natürlich von Ihren Vorlieben ab. Wichtig ist, Präparate zu finden, die Sie als angenehm empfinden, da Sie sie ansonsten nicht konsequent anwenden werden. Nur durch sachgemäße Anwendung werden Sie eine Linderung verspüren und können cortisonhaltige Präparate einsparen!
  • Sehr fetthaltige Präparate sind für junge und körperlich aktive Neurodermitiker nur bedingt geeignet, da sie zu einer starken Abdeckung der Haut führen und dadurch die Schweißsekretion beeinträchtigen. Gerade im Gesicht sollten Sie keine zu stark fettenden Präparate benutzen, Sie laufen sonst Gefahr, eine periorale,  d. h. um den Mund herum lokalisierte Dermatitis auszulösen.
  • Da es keine „Salbe für alle Fälle“ gibt, müssen Sie sich schon ein wenig mit den Präparaten beschäftigen, um die für Sie passenden auszuwählen. Dabei spielt auch das Krankheitsstadium eine wichtige Rolle. In der akuten Phase sollten Sie feuchte Umschläge, getränkt mit Wasser oder Kochsalzlösung, durchführen, um Linderung zu erfahren. Erst danach sollten Sie ein fetthaltiges Präparat auftragen, was Sie mindestens zweimal täglich wiederholen sollten.
  • Vielfach wird die Menge der aufzutragenden Emollienzien unterschätzt. Hier hilft Ihnen die „Fingerspitzen-Einheit“ weiter: bei Männern bedeutet eine Fingerspitze 0,5 g, bei Frauen 0,4 g. Für Gesicht und Nacken gilt, dass Sie mindestens drei Fingerspitzen-Einheiten auftragen müssen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Auch gilt: lieber etwas mehr als zu wenig auftragen.

Vorsicht vor Seife im Gesicht

Bei Neurodermitis ist auch einiges bei der Hautreinigung und -pflege zu beachten:

  • Zu Hautreinigung sollten Sie nur klares Wasser mit einem geringen Anteil von milden Seifen oder Syndets verwenden. In zu hoher Konzentration kann es ansonsten zu einer weiteren Austrocknung der Haut kommen.
  • Alternativ können Sie auch eine Reinigungsmilch oder -creme benutzen, hier gibt es Präparate, die nach der Anwendung nicht mit Wasser abgewaschen werden müssen. Verzichten Sie auf Präparate, die einen hohen Anteil an Konservierungs- und Parfümstoffen enthalten.
  • Vermeiden Sie häufiges langes und heißes Baden und/oder Duschen. Empfehlenswert sind  medizinische Ölbäder im Rahmen der Basistherapie, da sie zur Rückfettung der ausgetrockneten Haut beitragen. Mittlerweile sind auch rückfettend wirkende Duschgele auf dem Markt.

Bei Neurodermitis im Gesicht können Sie mit einer konsequenten Basispflege der Haut sehr gut zur Linderung beitragen. Haben Sie die für Sie angenehmen Präparate ermittelt, kann es Ihnen gelingen, Krankheitsschübe zu vermeiden und Cortisonpräparate in teilweise bedeutendem Umfang einzusparen.

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