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Tragfähigkeitsindex - das müssen Sie beim Reifenkauf beachten

Tragfähigkeitsindex - das müssen Sie beim Reifenkauf beachten1:42
Video von Laura Klemke1:42

Der Tragfähigkeitsindex gehört genauso zu den Reifendaten wie die Reifengröße und die Geschwindigkeitsklasse. Dabei müssen Sie einiges beachten. Wenn Sie es richtig machen, können Sie sogar Geld sparen.

So finden Sie den Tragfähigkeitsindex heraus

Sie können den Tragfähigkeitsindex auf den Reifen oder den Fahrzeugpapieren ablesen.

  • In den Papieren (Fahrzeugbrief/-schein bzw. Zulassungsbescheinigung oder CoC) steht dieser bei der Reifengröße. Achten Sie auf den Eintrag über die Reifengröße. Er besteht aus Ziffern und Buchstaben: Zum Beispiel kann dort 195/65 R 15 91 H stehen. Sie brauchen also Radialreifen (R) der Breite 195 mm, ein Querschnittsverhältnis von 65 % auf einer 15-Zoll-Felge. Die Ziffer 91 ist der Tragfähigkeitsindex des Reifens und das H steht für den Geschwindigkeitsindex. Dabei ist es durchaus üblich, dass die Vorderreifen einen anderen Tragfähigkeitsindex als die Hinterreifen haben, denn dieser wird aus der höchstzulässigen Achslast dividiert durch die Anzahl der Reifen ermittelt. Unterschiedliche maximale Achslasten führen dann zu unterschiedlichen Tragfähigkeitsindizes.
  • Schauen Sie sich die Prägung auf den Reifen an. Dort kann zum Beispiel stehen 195/65 R 15 94 V. Sie haben dann Reifen mit einem höheren Tragfähigkeitsindex als vorgeschrieben und auch Reifen, die für höhere Geschwindigkeiten zugelassen sind, als Sie benötigen.

Da diese Werte weder einen bessern Komfort noch mehr Sicherheit bieten, sollten Sie nicht unnötig "bessere" sprich teurere Reifen kaufen, als Sie benötigen.

Das sollten Sie bei Reifen beachten

  • Bezüglich der Größe (195/65 R 15) gibt es keine Diskussionen, die muss mit den vorgeschriebenen Werten entsprechen. Hier kann es aber auch in der CoC von-bis-Werte geben 190-200/60-65 R 15 wäre denkbar. Sie müssen dann Reifen kaufen deren Werte dazwischen liegen 190/60 R 15 wäre demnach erlaubt, nicht aber 189/66 R 15.
  • Der Tragfähigkeitsindex sollte genau dem vorgeschriebenen entsprechen, Sie dürfen aber auch Reifen mit einem höheren aufziehen lassen. Genauso wie bei der Geschwindigkeit. Wenn Sie wollen, können Sie einen Kleinwagen, der maximal 130 km/h fahren kann und 800 kg wiegt bei einer maximalen Achslast von 400 kg, der also einen Tragfähigkeitsindex von 52 und einen Geschwindigkeitsindex von M benötigt, mit Reifen der Klassen 94 V bestücken. Diese können dann je Rad 670 kg tragen und würden 240 km/h vertragen. Das wird bei Neureifen wirtschaftlich unsinnig sein, aber bei Gebrauchtreifen kann es vorkommen, dass Sie preiswerte Reifen nur in Klassen finden, die über der für Sie notwenigen liegen. Greifen Sie ruhig zu, wenn die Reifen günstig sind, ein höherer Index schadet nicht und ist erlaubt.
  • Oft behaupten Reifenhändler, dass Sie immer die Reifen mit dem höheren Tragfähigkeitsindex aufziehen müssen, wenn also hinten 94 und vorn 91 in den Papieren steht, müssten Sie immer 94 oder mehr aufziehen. Das stimmt so nicht. Die Räder auf der Achse für die 91 eingetragen ist müssen nicht mit Reifen die einem höheren Tragfähigkeitsindex entsprechen bestückt werden. Aber wenn Sie Ihre Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse später mal tauschen wollen, ist dies natürlich nicht möglich, weil in dem Fall die Reifen der Vorderachse nicht auf die Hinterachse aufgezogen werden dürfen. Wenn Sie die Räder der Vorder- und Hinterachse aber ohnehin nicht tauschen, brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, lassen Sie die Reifen mit dem niedrigst möglichen Index aufziehen. Das ist bei Neureifen meist billiger.

Im Alltag müssen Sie ich darüber im Klaren sein, dass der Tragfähigkeitsindex von Reifen drastisch mit dem Luftdruck sinkt. Daher müssen Sie unbedingt den Luftdruck in den Reifen haben, den der Hersteller vorschreibt.