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Hibiskus & Wasser - Pflegetipps für Gärtner

Inhaltsverzeichnis

Bei richtiger Pflege erfreut der Hibiskus mit einer reichen Blüte.
Bei richtiger Pflege erfreut der Hibiskus mit einer reichen Blüte.
Der Hibiskus ist eine beliebte Pflanze. Gärtner schätzen sowohl die Sorten für den Garten als auch die Zimmerpflanzen wegen der reichen Blüte. Die Pflanzen sind Exoten und daher empfindlich. Sie brauchen viel Licht, Wärme und eine genaue Dosis Wasser. Das Gießen erfordert einiges Fingerspitzengefühl.

Ansprüche des Hibiskus an den Standort

Die auch als Eibisch bezeichnete Pflanze gehört zu den Malvengewächsen und ist mit mehreren Hundert Arten vertreten. Neben den einjährigen krautigen Sorten gibt es mehrjährige holzige Büsche.

  • Alle Hibiskusarten benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Gartenhibiskus muss an einer geschützten Stelle stehen, da er in jungen Jahren nicht frostfest ist. Die Nähe zu einer wärmespeichernden Wand ist von Vorteil. 
  • Wenige Gärtner wissen, dass der Zimmerhibiskus im Sommer ebenfalls einen Aufenthalt im Freien mag. Der Eibisch blüht nur, wenn es warm und hell ist. Bringen Sie Kübelpflanzen erst ins Freie, wenn Temperaturen von über 18 Grad herrschen.
  • Wählen Sie für alle Arten einen vor Wind und Regen geschützten Platz. Wasser sammelt sich in den becherförmigen Blüten. Sie beginnen zu faulen und fallen nicht ab.
  • Der Boden darf leicht sauer bis alkalisch sein. Der Hibiskus verträgt keine Staunässe. Graben Sie Sand ins Erdreich, wenn der Boden undurchlässig ist. Im Kübel benötigt er Blumen- oder Komposterde, der Sie groben Sand beimischen.

Wasser, Wärme und Dünger für die Pflanzen

Auf stauende Nässe reagiert der Eibisch empfindlich. Er neigt zu Krankheiten und Schädlingsbefall. Ist es zu trocken, fallen die Blüten oder Knospen ab.

  • Geben Sie den Pflanzen Wasser, wenn die Erde an der Oberfläche fast trocken ist. Gießen Sie nicht, wenn diese nass ist, aber warten Sie nicht, bis sie völlig trocken ist. In diesem Punkt ist vom Gärtner viel Fingerspitzengefühl gefragt.
  • Im Garten genügt eine Gabe von Kompost im Frühjahr. Graben Sie ihn leicht unter den Wurzelbereich. Im Kübel braucht er von März bis September wöchentlich Flüssigdünger.
  • Vermeiden Sie die Wurzeln mit kaltem Wasser zu erschrecken. Gießen oder düngen Sie am Abend mit Wasser, das über Tag in der Gießkanne stand. 

Was Gärtner beim Schnitt beachten müssen

Der Hibiskus wächst rasch und wird schnell zu groß. Außerdem neigt er zu langen, unverzweigten Trieben, der Wuchs ist sparrig und wenig schön. Gärtnereien greifen zu chemischen Mitteln, um einen Topfhibiskus zu einem buschigen dichten Wuchs anzuregen. Sie müssen den Wuchs beobachten, um die Pflanze richtig zu schneiden.

  • Junge Pflanzen für den Garten wachsen rasch und unverzweigt. Schneiden Sie die jungen Triebe in den ersten beiden Jahren alle vier bis sechs Wochen zurück. Wächst der Strauch nicht schnell, schneiden Sie nicht. Er ist chemisch gebremst.
  • Wundern Sie sich nicht, wenn eine Pflanze, die über Jahre nicht stark wuchs, plötzlich wächst. Die chemischen Mittel bauen sich ab. Von Natur aus gibt es keine kleinen Arten. Ohne Rückschnitt erreichen die Sträucher in wenigen Jahren eine Höhe von mehreren Metern. Schneiden Sie, sobald das Wachstum einsetzt, wie beschrieben.
  • Schneiden Sie an älteren Pflanzen alte Äste ab und kürzen Sie die Triebe auf die Hälfte ihrer Länge.  Für diesen Schnitt ist Ende Februar bis Anfang März die beste Zeit.
  • Der Schnitt bewirkt, dass die Pflanzen eine geringere Anzahl Blüten bildet. Diese sind größer und kräftiger als ohne Schnitt. Schneiden Sie alle drei Jahres stark zurück und in den Jahren dazwischen nur mäßig. Das ist für die Blüten optimal.

Vermehrung der Pflanzen

Sie müssen kein versierter Gärtner sein, um einen Hibiskus zu vermehren. Viele Sorten bilden Samen, die jungen Pflanzen entstehen ohne besondere Pflege. Soll der Nachwuchs in der gleichen Farbe blühen wie die Mutterpflanzen, vermehren Sie mit Stecklingen oder Absenkern. Die Pflanzen bilden rasch Wurzeln.

  • Die stark blühenden Pflanzen bilden im Freien viele Samen. Sorten, die im Garten stehen, säen sich selbst aus. Der Samen keimt schnell, die Ableger wuchern wie Unkraut. Wenn Sie im Zimmer Samen züchten wollen, müssen Sie mit einem kleinen Pinsel "Biene" spielen. Die Samen benötigen Wärme (24 Grad) und mäßige Feuchtigkeit zum Keimen. Zu viel Nässe lässt sie faulen. Beschleunigen Sie das Keimen, in dem Sie die Hülle der Samen anritzen. Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr.
  • Für Stecklinge benötigen Sie einen halb verholzten Trieb von 15 bis 20 Zentimeter Länge. Sie können einen längeren Trieb, der beim Rückschnitt anfällt, teilen. Stecken Sie ihn zum Bewurzeln in Anzuchterde, die sie leicht feucht halten. Der Steckling soll hell aber nicht sonnig stehen.
  • Absenker lassen sich nur von Sträuchern herstellen, die Zweige haben, welche Nahe am Boden wachsen. Biegen Sie einen zum Erdreich hinunter und ritzen Sie ihn an der Stelle, wo er den Boden berührt an. Graben Sie die Wunde in der Erde ein. Damit der Zweig sich nicht aus dem Boden löst, sichern Sie den Absenker mit einem Drahtbügel.

Überwintern der Pflanzen

Die Pflanzen machen egal an welchen Standort sie stehen eine Winterruhe. Sie benötigen in dieser Zeit kaum Wasser und keinen Dünger.

  • Decken Sie die Wurzeln junger Pflanzen im Garten mit einer dicken Schicht Laub und Tannenreisig ab. Eine Haube um den Strauch zu schützen, bietet sich nur für kleine Sträucher an. Sie ist in der Regel überflüssig.
  • Räumen Sie Kübelpflanzen nicht zu spät ins Haus. Sie werfen die Blätter ab, wenn sie einem starken Temperaturunterschied ausgesetzt sind. Wenn es draußen nachts kälter als 14 Grad wird, müssen die Pflanzen ins Haus.
  • Stellen Sie die Kübel auf eine warme Unterlage an einen hellen Platz, an dem keine Zugluft herrscht. Die Temperaturen sollten zwischen 18 und 22 Grad betragen. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Pflanzen auch deutlich kühlere Standorte verkraften, wenn Sie mit Wasser sparsam sind. Gießen Sie auf keinen Fall, wenn sich die Erde feucht anfühlt.

Krankheiten und Schädlinge

Bei zu viel Nässe werden die Blätter weich und anfällig für Schädlinge. Beobachten Sie die Pflanzen genau, um rechtzeitig einzugreifen. Im Winter ist der Roseneibisch, wie die Pflanze auch genannt wird, besonders gefährdet.

  • An den Triebspitzen und den Knospen sammeln sich gerne Blattläuse an. Setzen Sie Marienkäfer auf den Hibiskus oder Spritzen Sie mit einer Mischung aus Schmierseife, Spiritus und Wasser. Ein Esslöffel Seife, 100 Milliliter Alkohol und ein Liter Wasser geben eine ausgezeichnete Spritzbrühe.
  • Flattern kleine weiße Tiere auf, sobald Sie an die Pflanze stoßen, haben Sie es mit der weißen Fliege zu tun. Hängen Sie Gelbtafeln auf oder bekämpfen Sie den Befall mit Schlupfwespen.
  • Kleine braune Höcker an den Stielen und Blattachseln sind Schildläuse, wollige Knötchen auf den Blättern Wollläuse. Wischen Sie die Tiere mit einem Wattebausch, den Sie in Alkohol getränkt haben, ab. Spritzen mit der erwähnten Spritzbrühe, Marienkäfer und Florfliegen sind nützliche Helfer.
  • Im Zimmer ist der Hibiskus durch Spinnmilben gefährdet. Die kleinen Insekten saugen an der Blattunterseite und sind schwer zu entdecken. Nicht alle Arten überziehen die Pflanzen mit Gespinsten. Anzeichen für einen Befall sind kleine gelblich oder silbrige Punkte an der Blattunterseite. Bei starkem Befall färben sich die Blätter grau. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Sprühen mit Wasser. Die erwähnte Spritzbrühe hilft ebenfalls gegen die Milben. In der Regel benötigen Sie ein Spezialmittel gegen saugende Schädlinge.
  • Der Blattfleckenpilz zeigt sich durch braune, unregelmäßige Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie die verfärbten Blätter sofort. Weitere Maßnahmen sind nicht sinnvoll.
  • Verwachsungen an den Blättern und missgebildete Blattnerven sind ein Zeichen, dass es der Pflanze zu kalt ist. Stellen Sie Kübelpflanzen an einen wärmeren Platz.
  • Chlorose, helle gelblich verfärbte Blätter, zeigen einen Nährstoffmangel an. Geben Sie Eisendünger. Manchmal nutzt es, den Hibiskus heller zu stellen.
  • Vereinzelte gelbe Flecken deuten auf einen Virus hin. Schneiden Sie die betroffenen Triebe ab. Die Krankheit ist ansteckend. Daher muss eine befallene Pflanze von anderen getrennt stehen.

Wer seinen Hibiskus mäßig gießt, ihn an einen warmen hellen Platz stellt, wird mit reicher Blüte belohnt. Der Exot bedarf Aufmerksamkeit, um einen Schädlingsbefall schnell zu erkennen und eines regelmäßigen Schnitts.

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