Alle Kategorien
Suche

Maschenprobe stricken und verwenden - so geht's

Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie eine Maschenprobe stricken, können Sie Ihre nächste Arbeit perfekt planen.
Wenn Sie eine Maschenprobe stricken, können Sie Ihre nächste Arbeit perfekt planen.
Die meisten Strickerinnen und Stricker kennen das: Ist das neue Garn erst einmal eingekauft, soll es so schnell wie möglich mit dem Stricken losgehen. Schließlich möchte man Pullover oder Strickjacke bald in Händen halten. Nehmen Sie sich dennoch Zeit und fertigen Sie vorher eine Maschenprobe an. Mit ihrer Hilfe können Sie die benötigte Maschenzahl leicht berechnen. Nur so erhalten Sie ein Strickstück in der gewünschten Größe - und zwar ohne, dass Sie zwischendurch alles aufribbeln und noch einmal von vorne beginnen müssen.

Was Sie benötigen

  • Garn
  • passende Stricknadeln
  • Maßband
  • Anleitung oder Kleidungsstück zum Nachstricken
  • Stift und Notizzettel
  • evtl. Taschenrechner

Eine Maschenprobe stricken

Bei der Maschenprobe handelt es sich um ein kleines Viereck, das mit der gleichen Wolle und der gleichen Nadelstärke gearbeitet wird wie das spätere Strickstück.

  1. In der Anleitung oder auf der Banderole des Garns ist für gewöhnlich die Nadelstärke angegeben, zum Beispiel 4,5 - 5,5. Probieren Sie es zunächst mit der mittleren Größe, im Beispiel wäre das 5,0. Falls Sie besonders fest oder locker stricken, wählen Sie die größeren bzw. die kleineren Nadeln.
  2. Stricken Sie die Maschenprobe in demselben Muster, in dem Sie auch das Strickstück arbeiten möchten. Nur so erhalten Sie ein wirklich brauchbares Ergebnis. Ein Zopfmuster beispielsweise zieht sich sehr stark zusammen, sodass Sie mehr Maschen anschlagen müssen als für ein glatt rechts gestricktes Stück.
  3. Schlagen Sie die benötigte Anzahl an Maschen für Ihre Maschenprobe an. Die Anleitung oder die Banderole des Garns gibt einen ersten Hinweis, wie die Maschenprobe ausfällt, zum Beispiel: 10 x 10 cm = 23 R(eihen) x 16 M(aschen). Wichtig ist jedoch, dass Ihr Probestück breiter ist als 10 cm. Schlagen Sie entsprechend mehr Maschen an.
  4. Stricken Sie, bis Ihr Probestück eine Höhe von ca. 14 cm erreicht hat, und ketten Sie die Maschen ab.

Die Maschen auszählen

  1. Sobald die Maschenprobe fertig ist, geht es ans Ausmessen: Legen Sie ein Maßband an und zählen Sie aus, wie viele Maschen und wie viele Reihen auf jeweils 10 cm kommen. Am besten notieren Sie sich die Zahlen.
  2. Zählen Sie keinesfalls die Randmaschen mit, sondern legen Sie das Maßband weiter innen an. Gut, dass Sie die Maschenprobe etwas größer als 10 x 10 cm gearbeitet haben!
  3. Wenn Sie nach einer Anleitung und mit dem angegebenen Originalgarn stricken möchten, sollte Ihre Maschenprobe der Vorgabe entsprechen. Ist dies nicht der Fall, wählen Sie eine kleinere bzw. größere Nadelstärke und fertigen Sie ein zweites Probestück an. Ihnen liegt ein zufriedenstellendes Ergebnis vor und Sie wissen, mit welcher Nadelstärke Sie arbeiten müssen? Dann können Sie bereits jetzt mit dem eigentlichen Strickstück beginnen.

Die Strickarbeit berechnen

  1. Stricken Sie nicht nach Anleitung oder mit anderer Wolle als angegeben, muss die Maschenprobe nicht unbedingt mit der Vorgabe von Banderole/Anleitung übereinstimmen. Wichtig ist nur, dass Sie bei den folgenden Schritten mit den Zahlen Ihrer eigenen Maschenprobe rechnen. Genau, Sie haben richtig gelesen: Jetzt kommt ein wenig Mathe ins Spiel.
  2. Ermitteln Sie die Maße, die Ihr neues Strickstück haben soll. Bei einer Anleitung finden Sie oft ein kleines Schnittmuster, an dem alle Längen eingezeichnet sind. Stricken Sie "frei Schnauze", nehmen Sie ein Kleidungsstück in der entsprechenden Größe als Vorbild. Messen Sie nicht nur Breite und Länge. Bei einem Pullover müssen Sie zum Beispiel auch die Maße des Ärmelausschnitts, des Ärmels selbst sowie des Halsausschnitts bedenken. Eventuell gibt es Unterschiede zwischen Vorder- und Rückenteil. Fertigen Sie einfach eine kleine Skizze und notieren Sie alle notwendigen Maße.
  3. Jetzt geht es endlich ans Rechnen: Zunächst einmal berechnen Sie den Maschenanschlag. Zum Beispiel: Bei Ihrer Maschenprobe kommen 18 Maschen auf 10 cm Breite. Ihr Strickstück soll 46 cm breit sein. Das ergibt 18 x 4,6 = 83 Maschen. Die beiden Randmaschen rechnen Sie extra hinzu. Bei dem gezeigten Beispiel würden Sie also 83 + 2 = 85 Maschen anschlagen.
  4. Bei vielen Strickstücken müssen Maschen zu- oder abgenommen werden, zum Beispiel für einen Ärmelausschnitt. Berechnen Sie auf die gleiche Weise, wie viele Maschen Sie zu- bzw. abnehmen müssen und über welche Höhe, also über wie viele Reihen, die Zu-/Abnahmen erfolgen müssen. Sobald das erledigt ist, können Sie mit dem Stricken beginnen.
  5. Und was ist mit der Maschenprobe selbst? Heben Sie sie auf, anstatt sie aufzutrennen. Vielleicht möchten Sie das gleiche Garn später noch einmal verstricken. Alternativ können Sie es auch als "Waschprobe" in die Waschmaschine stecken, um zu prüfen, ob das Garn einläuft. So erleben Sie später keine bösen Überraschungen, wenn Sie Ihr neues Strickstück zum ersten Mal waschen.
Teilen: